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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch
Autoren: John Ringo
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Schlamm zurück und fing wieder an, durch seinen Schnorchel zu atmen.
    Pünktlich auf die Sekunde spürte er das gedämpfte Dröhnen eines Himmit-Tarnkappenschiffs, das durch den Schlamm zu ihm übertragen wurde. Als er vorsichtig den Kopf aus dem Morast hob, spürte er in den gelben Nebeln von Barwhon eine Bewegung.
    Scheiß e. Das war einfach zu knapp. Wenn die dämlichen Mulis sich bloß noch zwei Minuten Zeit gelassen hätten, er innerlich. Aber wenn ich sie schnell genug wegputze, landen die Himmit vielleicht trotzdem, sinnierte er, ohne selbst davon überzeugt zu sein.
    Er hob die schlecht ausgewogene Posleen-Schrotflinte an die Schulter und wartete auf ein Ziel. Das Dröhnen des Tarnkappenschiffs steigerte sich, und er fing an sich zu wundern.
    Wenn er die Posleen hörte, hatten die geradezu übernatürlich wirksamen Detektoren der Himmit sie mit Sicherheit auch erfasst. Vielleicht hat Regas einen Anfall von Tollkühnheit? Er schmunzelte grimmig.
    Langsam hob er seine Waffe aus dem Sumpf und suchte sich ein Ziel, als undeutlich schimmernd das Scout-Fahrzeug sichtbar wurde. Die Rampe schob sich heraus, und zwei Gestalten in Tarnanzügen erschienen aus der violetten Deckung und stampften durch den Sumpf auf den Scout zu. Mosovich ließ sich von seiner Verblüffung nicht aufhalten und warf sich die Waffe über die eine und die Tasche mit dem einzigen überlebenden Nestling über die andere Schulter.
    Mueller blieb lange genug stehen, um die Tasche entgegenzunehmen, und Ersin stützte ihn mit einer Hand unter der Schulter, als die drei Überlebenden in das Scout-Schiff taumelten. Es hob mit kaum hörbaren Summen ab, und die holografischen Verzerrer setzten unverzüglich wieder ein. Alle drei sackten in einem wüsten Haufen aus Schlamm, Gerät und Soldaten auf dem Boden zusammen.
    »Eigentlich lustig, nicht«, stieß Mueller hervor, auf dem Plastahlboden ausgestreckt und über und über mit violettem Schlamm und Aalegeln bedeckt. »Manchmal ist so ein Ablenkungsmanöver gar nicht schlecht.«

    Fort Indiantown Gap, Pennsylvania, Sol III
    2242, 15. November 2007

    Fort Indiantown Gap in Pennsylvania erlebte so etwas wie eine Wiedergeburt, wie es sie seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr gegeben hatte. Mike konnte hinter der Hütte der MPs Arbeitstrupps in Drillich und Zivilkleidung sehen, die provisorische Behausungen errichteten. Er reichte dem Militärpolizisten seine Befehle und seinen Ausweis und wartete mit ausdrucksloser Miene, während der altersschwache Motor seines VW im Hintergrund vor sich hin stotterte. Seine Narben waren mittlerweile kaum noch zu sehen, aber trotz der vielen Stunden, die er im Fitness-Bereich des Schiffs und dann seit der Landung in zahllosen anderen Fitness-Studios verbracht hatte, konnte seine Schwäche er immer noch spüren. Er sehnte sich danach, wieder in einen Anzug zu kommen und dessen Muskeln spielen zu lassen oder auf ein Motorrad zu springen und einfach voll aufzudrehen.
    Der MP brauchte schrecklich lang und winkte einige Fahrzeuge durch, während Mike immer noch wartete. O'Neal sah, wie der Mann sichtlich lebhaft telefonierte, und fragte sich, was da wohl im Gange war. Bloß keine weiteren Empfänge mehr, bitte, und keine Hände schütteln. Keine Bankette und keine Reden mehr. Gebt mir bloß bald einen Anzug.
    Seit seiner triumphalen Rückkehr hatte man ihn mit Orden und Auszeichnungen aller Art geradezu überhäuft. Als er sich beklagt und erklärt hatte, er wolle nichts anderes als sich auf das nächste Gefecht vorbereiten, hatte ihm der Schwachkopf von PR Major, der für ihn zuständig war, erklärt, die Öffentlichkeit brauche einen Helden. Er sei der beste, der im Augenblick zur Verfügung stehe, also solle er gefälligst den Mund halten und das tun, was man von einem Soldaten erwartete – gehorchen und das tun, was man ihm befahl.
    Der Feldzug auf Barwhon zog sich in die Länge, und auf der Erde wurden die Umstände, die Barwhon zu einer so harten Nuss machten – Nachschubmangel einerseits und beste Versorgung der Posleen andererseits – über alle Maßen aufgebauscht. Der Sieg auf Diess, der Sieg, der Tausende der besten Soldaten der Erde gekostet hatte, wurde als das Werk eines einzigen Mannes dargestellt. Ganz gleich, wie sehr er auch protestierte, ganz gleich, mit welcher Vehemenz er immer wieder darauf hinwies, wie wichtig Teamwork war – und dass es keinen Sinn hatte, auf die Probleme der Ausbildung hinzuweisen, war ihm inzwischen klar geworden –, in seinen
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