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Invasion 01 - Der Aufmarsch

Invasion 01 - Der Aufmarsch

Titel: Invasion 01 - Der Aufmarsch
Autoren: John Ringo
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nicht fertig, Horner in die Augen zu sehen.
    »Mike, Sie dürfen mich jetzt nicht im Stich lassen. Ich hätte Sie nicht hierher geholt, wenn Sie dumm wären. Ich will das so klar und deutlich ausdrücken, wie ich das innerhalb meiner Vorschriften nur kann. Ich brauche Sie in meinem Team.« Wieder tippte er auf den Tisch. »Oder um es noch besser zu sagen, Ihr Land braucht Sie. Nicht um Science Fiction zu schreiben oder Websites zu entwickeln, sondern um Science Fiction zu machen. Unsere Art von Science Fiction.«
    »Science Fiction machen …« Und dann begriff er plötzlich. Der andere Schriftsteller hatte sich auf Marineschlachten konzentriert. Weltraum-Marineschlachten, nicht »nasse« Marine.
    Mike schloss die Augen. Als er sie wieder aufschlug, starrte er in ein Paar blaue Augen, die so eisig kalt waren wie die Nacht zwischen den Sternen.

    The earth is full of anger,
    The seas are dark with wrath,
    The nations in their harness
    Go up against our path:
    Ere yet we lose the legions –
    Ere yet we draw the blade,
    Jehovah of the Thunders,
    Eord God of Battles, aid!

    – Rudyard Kipling

    Die Erde ist voll Wüten,
    die Meere dunkel von Zorn.
    Die Völker in blanker Wehr,
    Sie stellen sich uns in den Weg.
    Doch bevor wir Legionen entfesseln,
    eh' noch die Klinge wir zieh'n:
    Jehova, Herr des Donners,
    Herr Gott der Schlachten, hilf.

2
Bragg, North Carolina, Sol III
    0911 EDI, 16. März 2006

    Das abhörsichere Telefon auf der riesigen Schreibtischplatte des Kommandanten von Joint Special Operations Command summte, und er warf das Schriftstück, das er mit Randbemerkungen versehen hatte, auf einen Stapel ähnlicher Dokumente.
    »JSOC …«, er sprach es JAY-SOCK aus, »… General Taylor.« Der Raum war geschmackvoll eingerichtet, und eine ganze Wand war die mit Verleihungsurkunden von Auszeichnungen, Schlachtgemälden und Ernennungsurkunden bepflastert. Den Boden bedeckte dunkelblauer Teppichboden, und die Tapete war farblich darauf abgestimmt, aber der Anblick, den er hatte, bestand nur aus Mauern. Der Raum lag tief im Inneren eines völlig kahlen Betonbaus, einem von mehreren ähnlichen Bauten in Fort Bragg, North Carolina.
    Joint Special Operations Command war das Produkt einer Katastrophe. Die Geiselkrise von Teheran hatte gezeigt, dass die einzelnen Waffengattungen in geradezu katastrophalem Ausmaß unfähig waren, effektiv zusammenzuarbeiten und ihre Einsätze zu koordinieren. Spezialeinsätze erfordern ein Maß an Koordination und Ausbildung, wie es reguläre Einheiten einfach nicht darstellen können. Man hatte, um nur ein Beispiel zu erwähnen, den Wetterspezialisten von Desert One nicht exakt gesagt, wo die Flüge hinführen würden, und deshalb hatten sie die Planer nicht vor den Staubstürmen warnen können, denen sich die Hubschrauber dann ausgesetzt sahen. Die Piloten vom Marine Corps, durchaus fähige und einsatzbereite Männer, waren für einen Einsatz dieser Intensität nicht ausreichend ausgebildet gewesen, was bekanntermaßen zu den als »Pilotenirrtum« gekennzeichneten Abstürzen am Einsatzort und anderen Pannen geführt hatte.
    Diese äußerst kritischen Pannen im Bereich der Kommunikation, der Aufklärung und der Ausbildung, die tragende Säulen jeglichen Militäreinsatzes bilden, hatten ergeben, dass man die verschiedenen Spezialdienste der einzelnen Waffengattungen unter einer Schirmherrschaft zusammengefasst hatte. Joint Special Operations war das Produkt dieser Bemühungen. JSOC lieferte den Generalplan und die Ausführungsvorschriften für die Einsätze von Special Forces und Rangers in Panama, die Aufklärungseinsätze in Bagdad und die SEAL-Einsätze in beiden Golfkriegen. Inzwischen war die Befehlsstelle zu einer regulären Kommandoeinheit gereift und jederzeit imstande, überall auf dem Globus die richtigen Einheiten zum richtigen Zeitpunkt für Spezialeinsätze bereitzustellen. Jetzt freilich stand ihnen ein Einsatz außerhalb dieser Parameter bevor.
    »General Taylor, ich bin's, Trayner«, sagte die kalte Stimme am Telefon.
    »Und was darf JSOC heute für den stellvertretenden Stabschef tun?«, fragte General Taylor, lehnte sich zurück und starrte ohne richtig zu sehen auf das Bild an der gegenüberliegenden Wand: eine Reihe blau uniformierter Soldaten, die aus dem Nebel heraus eine ähnliche Reihe grau gekleidete Soldaten angriff.
    »Es handelt sich um einen recht eigenartigen Auftrag«, sagte der Vize-Stabschef. »Ich brauche einen Ihrer Leute. Ich werde Ihnen die Einzelheiten
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