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Intruder 5

Intruder 5

Titel: Intruder 5
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Stefan noch einmal.
    »Einfach so! Aber er hatte doch gar nichts damit zu tun!«
    »Hatte er doch«, sagte Strong. »Er war im falschen Moment am falschen Platz, und das reicht. Vielleicht begreift ihr ja jetzt endlich, womit ihr es hier zu tun habt!«
    Stefan wollte auffahren, aber Frank legte ihm rasch die Hand auf den Unterarm und schüttelte den Kopf. Sie gewannen rein gar nichts, wenn sie ihre Kraft in sinnlosen Wortgefechten mit Strong verschwendeten.
    »Wir müssen die Nerven behalten«, sagte er. »Diese Wagen haben doch alle CB-Funk, oder?«
    »Klar«, sagte Strong spöttisch. »Es muss nur jemand rausgehen und um Hilfe funken. Nur zu.«
    »Das wäre doch eine Aufgabe für dich, Großmaul«, sagte Stefan.
    »Kein Problem«, antwortete Strong. »Gebt mir meinen Colt.«
    »Früher oder später wird jemandem auffallen, dass sich der Fahrer nicht mehr meldet«, beharrte Frank. »Wir müssen nur so lange durchhalten.«
    »Und ihr glaubt, das wissen die nicht?«, spottete Strong.
    Stefan sah ihn wütend an, aber er schwieg, und auch Frank und Mike konzentrierten sich ganz auf den Parkplatz und den riesigen orangeroten Schneepflug.
    Der Anblick des Fahrzeuges kam Mike wie der pure Hohn vor. Die Rettung war scheinbar zum Greifen nahe, doch obwohl der monströse Schneeräumer kaum ein Dutzend Schritte entfernt parkte, wäre es glatter Selbstmord gewesen, auf ihn zuzustürmen. Es war zum Verzweifeln!
    »Da drüben tut sich was.« Frank machte eine Kopfbewegung zum gegenüberliegenden Waldrand hin, nicht weit von der Stelle entfernt, an der der Fahrer verschwunden war. Mike kniff die Augen zusammen und bemerkte tatsächlich eine Bewegung. Eine Gestalt trat aus dem Unterholz, dann eine Zweite und schließlich eine Dritte. Es waren die drei Indianer, die alte Frau und ihre beiden Kinder. Alle drei trugen lange, hellbraune Mäntel aus Wildleder, die mit zahlreichen Fransen verziert waren. Die alte Frau und ihre Tochter waren mit Gewehren bewaffnet, während der Mann etwas in der Hand hielt, das Mike im ersten Moment nicht erkennen konnte. Als er es erkannte, wünschte er sich fast, es wäre so geblieben.
    »Ach du Scheiße«, entfuhr es Stefan.
    Der Indianer begann auf das Motel zuzulaufen. Als er den Parkplatz zur Hälfte überquert hatte, holte er aus und schleuderte eine n glitzernden Gegenstand in ihre Richtung, der fünf oder sechs Meter vor dem Motel zu Boden fiel und in einem Feuerball explodierte.
    Sofort sprang Frank in die Höhe und legte mit der 44er auf den Indianer an. Der Bursche wirbelte auf dem Absatz herum und rannte im Zickzack davon. Frank kam nicht in die Verlegenheit, auf ihn zu schießen, denn die beiden Indianerinnen drüben am Waldrand eröffneten augenblicklich das Feuer. Die Einschläge lagen nicht gefährlich nahe, doch nahe genug, um Frank hastig in Deckung springen zu lassen.
    Der Molotow-Cocktail vor dem Fenster brannte rasch herunter. Der Wind wehte beißenden, nach Benzin stinkenden Qualm zu ihnen herein. Die Flammen fanden auf dem schneebedeckten Asphalt draußen keine Nahrung und erloschen rasch, aber dieser erste Wurf war unangenehm nahe gekommen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis eines der gemeinen Wurfgeschosse traf und diese ganze Bretterbude in Flammen aufging.
    »Ich habe mich schon gefragt, wann sie endlich auf die Idee kommen, uns auszuräuchern«, sagte Strong. »Ihr hattet Recht, wisst ihr? Jemandem wird bald auffallen, dass der Fahrer sich nicht mehr meldet, und dann werden sie nach ihm suchen. Eine Stunde, schätze ich, allerhöchstens anderthalb. Das Dumme ist nur, dass unsere drei Freunde das auch wissen. Sie werden die Geschichte vorher zu Ende bringen. Sie haben gar keine andere Wahl.«
    »Verdammt«, brüllte Frank.
    »Verdammt, verdammt, verdammt, verdammt!«
    Er überlegte einen Moment angestrengt, dann stand er auf, ging mit schnellen Schritten zu Strong hin und zog das Jagdmesser aus dem Gürtel.
    »Habe ich Ihr Wort?«, fragte er.
    »Bist du verrückt geworden?«, keuchte Stefan. »Was tust du da?«
    »Worauf immer du willst«, sagte Strong.
    Frank zögerte noch einen letzten, endlosen Moment, dann ließ er sich neben Strong auf ein Knie fallen und drehte ihn herum. Mit fliegenden Fingern öffnete er die Schnalle des Gürtels, mit dem Strongs Hände zusammengebunden waren, beugte sich zur Seite und band auch seine Fußgelenke los, bevor er mit einem hastigen Sprung wieder zurückwich, als hätte er Angst, dass Strong sich sofort auf ihn stürzen würde.
    Strong
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