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Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Titel: Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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gesetzt und einfach zu weißen Kreisen mit gelbem Mittelpunkt gebacken. Und nichts sonst. Salz und Paprika, glaube ich.«
    Thanaton lüpfte die Augenbrauen.
    »Wie ich andeutete: Minimalismus ohne jeden Schnickschnack«, sagte Rial.
    »Nun«, der Kaiser warf das Babyperlhuhnbrüstchen in den Tischeimer, »Lord Raden soll Euch auf dem Laufenden halten. In drei Tagen erwarte ich einen abschließenden Bericht. Bleibt unser junger Wilder der Kochkunst bis dahin seinem Stil treu, soll er mir einen Kaffeenachmittag für die Familie ausrichten.«
    »Sehr wohl, Majestät.« Rial entfernte sich gemessenen Schrittes von der kaiserlichen Tafel.
     
    *
     
    Adrian stand in der Küche und empfing Bewerber für den Posten eines Küchenhelfers. Er hatte schon rund dreißig Leute abgelehnt, die alle deutlich bewiesen hatten, dass sie sich in der kaiserlichen Küche bestens auskannten und alle Raffinessen beherrschten. Jetzt kamen die wenig aussichtsreichen Kandidaten, jedenfalls aus der Sicht der Monsinoretta, die die beiden jungen Leute mit einem verlegenen Heben der Schultern an der Tür vorgestellt hatte.
    »Name?«
    »Padrin, Meister.«
    »Küchenerfahrung?«, fragte Adrian.
    »Wenig.« Der Junge errötete. »Ehrlicher gesagt: Keine. Ich bin erst seit acht Tagen hier.«
    »Fein. Ich mag es, wenn einer ehrlich ist. Du fängst sofort an. Weißt du schon, wie man den Desinfektor benutzt?«
    »Ja, Meister.«
    »Dann räum das Geschirr ein. Und ich bin nicht der Meister. Adrian genügt.«
    Padrin nickte eifrig und eilte an der endlos langen Reihe der Geräte entlang bis zum Desinfektor. Dort sortierte er Töpfe ein, während Adrian mit der jungen Frau sprach, die als Letzte kam.
    »Name?«
    »Ell«, piepste sie.
    »Küchenerfahrung?«
    Sie blickte auf den Boden. »Keine, Meister.«
    »Gar keine?«, fragte Adrian freundlich.
    Sie schielte seitlich zu ihm auf. »Ich hab daheim gekocht. Für die Geschwister. Aber ich weiß, das zählt hier nicht. Ich könnte sauber machen.«
    »Was hast du denn gekocht?«
    »Molmer Pudding und Krapfen. Und Fadennudelsuppe mit F… Fisch …«
    »Gut.« Adrian lächelte ihr zu. »Du wirst meine Assistentin – Gemüse putzen, rühren und die Geräte holen, Einsätze montieren und was sonst so anfällt.«
    Ell küsste seine Hand, doch er schüttelte sie schnell ab. »Nicht doch. Das ist unhygienisch«, sagte er und drehte sich weg, damit sie seine Betroffenheit nicht sah. Das war also der Kaiserhof. Er fuhr sich über den Handrücken. »Kennst du noch jemanden wie dich hier? Jemanden, der richtig kochen kann – nicht wie die Leute am Hof?«
    »Mondran«, sagte Ell sofort. »Ich darf das eigentlich nicht verraten, aber er hatte eine Kneipe, also ein Speiserestaurant, im Bodino-Viertel.« Sie lief rot an, sicher, weil sie das Wort Kneipe gebraucht hatte. »Da hat er alles mit Fisch gemacht, weil es doch am Hafen ist.«
    »Dann hol mir diesen Mondran«, befahl Adrian und die junge Frau rannte auf die Tür zu, bevor er noch etwas sagen konnte.
     
    *
     
    Minkas stand auf dem Balkon seiner Suite und starrte in den Nachthimmel. Er hatte sich ganz vorsichtig nach Fluchtmöglichkeiten umgesehen, aber keine entdeckt. Vielleicht konnte man einkaufen gehen? Köche kauften besondere Zutaten doch wohl selbst?
    »Was für ein Wahnsinn«, sagte er leise.
    Aber er gestand sich auch ein, dass er diese Suite vom ersten Moment an geliebt hatte – so groß, so … er fand keinen Ausdruck dafür. Die Suite sah aus wie etwas, das er aus interaktiven Spielen kannte. Taubenblau und Zartgrün, kombiniert mit Cremeweiß und dicken geflochtenen Schnüren, die von allem herabhingen. Lackkommoden. Eine Partikeldusche. Minkas grinste. Er hatte minutenlang herumprobiert, um Wasser aus diesem Duschkopf herauszubekommen, bis er begriffen hatte, was das war. Eine richtige Partikeldusche. Und er verfügte über einen echten Robo. Nicht so ein tumbes Ding, das nur den Dreck wegsaugte, sondern ein wirklicher Robo, der ihn mit Maître ansprach und ihm jeden Handgriff abnahm.
    Minkas umklammerte mit beiden Händen die vergoldete Geländerstange seiner Balustrade, als er plötzlich ein leises Schaben hörte. Ein Schatten stieg an der Wand auf. Ein Wandläufer mit seinem Reiter. Er kam von einem anderen Balkon auf ihn zu. Minkas starrte das Tier an. Er kannte Wandläufer bisher nur aus Animationsholos im Kino der Raumstation.
    Er sah sich nach einer Waffe um, dann war der Wandläufer schon bei ihm, taxierte ihn mit ausdruckslosen
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