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Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)

Titel: Intrigenküche: Agenten der Galaxis (German Edition)
Autoren: B. C. Bolt
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Kellermeister«, sagte Adrian an seiner Stelle. »Und keine Assistenten. Der Meister nimmt keine, die er nicht vorher handverlesen hat.«
    »Sehr wohl.«
    Der Fremde ging und Minkas atmete die krampfhaft angehaltene Luft aus. »Das war schnell reagiert«, lobte er. »Aber das rettet uns auch nicht lange. Was machen wir mit dem Kellerdingsbums?«
    »Horchen wir ihn aus«, riet Adrian. »Und dann koche ich eben, was meine Tante mir beigebracht hat. Drei Gänge – mal sehen. Spiegeleier mit Essigsoße, dazu Creme aus Gemüse. Dann Fleischimitat, fein geschnitten und frittiert. Und dann … hm, die haben hier bestimmt echtes Gemüse. Und als Nachtisch versunkenen Kuchen. Den habe ich tausendmal gemacht.«
    »Wetten, die haben hier kein Fleischimitat? Wetten, die haben hier nichts von dem, was wir kennen?«
    Adrian ging zur nächsten Lade und zog sie heraus. »Gemüse. Genau wie zu Hause.« Er nahm einen Kunststoffbeutel heraus. »Lin… Lingera. Was auch immer das ist.« Er stöberte in einigen anderen Fächern. »Hier, das sind Pilze. Die können wir schon mal rauslegen.«
    Minkas stand nur still am selben Platz. Ihn hatte vorerst jede Zuversicht verlassen. So stand er immer noch, als ein weißhaariger Mann auf ihn zukam.
    »Maître?«, fragte der Mann höflich.
    Minkas nickte kraftlos.
    »Ich bin Tinnel Oden, der Kellermeister Seiner Lordschaft.«
    Minkas nickte wieder, nicht weil er unhöflich oder abweisend wirken wollte, sondern weil er keine Worte fand.
    Der Weißhaarige verneigte sich leicht. »Was wird denn auf den Tisch kommen? Ich habe einen exzellenten Chablis von Tepgalo bekommen, den Seine Lordschaft noch nicht kosten konnte. Leichte Gewürznoten und insgesamt nicht zu kräftig …«
    »Pilze«, brachte Minkas heraus.
    »Oh, Pilze«, wiederholte der Kellermeister ohne Begeisterung. »Dann lieber den Drachengarten von 132, kräftig und herb mit einer erdigen Note, die mit den Pilzen zurechtkommen dürfte. Sind die Pilze Vorspeise?«
    »Ja«, sagte Adrian. »Der Meister dachte daran, Pilzspießchen zu machen. Mit Bauchspeck.«
    »Bauchspeck?« Dem Kellermeister blieb der Mund offen stehen.
    Adrian lächelte gewinnend. »Eine Spezialität.«
    Tinnel Oden bemühte sich um eine neutrale Miene. »Also den Drachengarten. Und was danach?«
    »Spiegeleier.«
    Oden verbarg seine Unkenntnis und nickte schnell. »Raffiniert. Dazu … äh, den Chablis?«
    »Warum nicht? Und danach etwas, das zu kross gebackenem Fleisch passt.«
    »Nun, da nehmen wir einen Grünen«, sagte der Kellermeister erleichtert. »Ein Verde 130, aus der Provinz Albassa, ein gedrungener Wein mit feiner Säure über einem stabilen Körper. Leicht über Zimmertemperatur dekantiert. Darf man fragen, was als Dessert vorgesehen ist?«
    »Da dachten wir mehr an einen guten Kaffee.«
    »Kaffee? Oh, nun, dann will ich dem Kaffeemeister Bescheid sagen. Was für ein Kuchen … nein, besser, er kommt selbst. Darf ich nach dem Essen einen Cognac vorsehen? Oder würde das …«
    »Das passt«, erwiderte Adrian freundlich. Nachdem der Kellermeister gegangen war, trat er Minkas fest gegen den Knöchel. »Komm zu dir, du Schlammwühle. Wir müssen hier ein paar Wunder vollbringen und du könntest wenigstens mit den Leuten reden, während ich koche.«
    Minkas nickte. »Kaffeemeister«, sagte er. »Haben die auch jemanden, der dir die Dusche temperiert?«
    »Dem Kaiser bestimmt. Und jetzt reiß dich zusammen.«
     
    *
     
    Am nächsten Morgen trat Rial neben Seine Majestät, den Kaiser der Hundert Republiken. Thanaton saß gerade beim Frühstück. »Majestät – Maître D’ete ist eingetroffen«, sagte er leise.
    Der Kaiser spießte das getrüffelte Brüstchen eines Babyperlhuhns auf und betrachtete es.
    »Das wurde Zeit«, sagte er. »Dieses Zeug hängt mir zum Hals heraus. Babyperlhuhn. Mehr fällt all meinen hochdekorierten Köchen nicht ein.« Anklagend wies er auf den Beistelltisch mit kleinen, glasierten Häppchen. »Möchte nicht wissen, was man noch alles mit Gelatine überziehen kann.« Er fixierte Rial. »Und wie ist der Maître? Ist er wirklich so ein enfant terrible ? Tolle Garnituren?«
    Rial hüstelte und neigte sich noch ein wenig vor. »Gar keine Garnituren, Majestät. Purer Minimalismus. Seine Lordschaft war sprachlos. Der erste Gang bestand aus Pilzen mit Speck auf Spießen gebraten. Der zweite aus je drei nackten Spiegeleiern. Seine Lordschaft musste seinen Koch kommen lassen, um sich erklären zu lassen, was das ist. In die Pfanne
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