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Intimitaet und Verlangen

Intimitaet und Verlangen

Titel: Intimitaet und Verlangen
Autoren: David Schnarch
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Paaren das sexuelle Verlangen gestört sein kann. Es beschreibt, weshalb Sie und Ihr Partner früher oder später Probleme im Bett bekommen werden, so sehr Sie einander auch lieben, so gut Ihre Kommunikation auch ist und an wie vielen Tantra-Workshops Sie auch teilnehmen mögen.
    Wie Untersuchungen zeigen, sind Störungen des sexuellen Verlangens so weit verbreitet, dass man sie als normal bezeichnen muss. Eine Studie aus dem Jahre 1994, an der 3432 nach dem Zufallsprinzip ausgewählte Amerikaner teilnahmen, ergab, dass solche Störungen das häufigste sexuelle Problem waren. 33 Prozent der weiblichen und 16 Prozent der männlichen Probanden berichteten, sie hätten im Laufe des letzten Jahres unter Lustlosigkeit gelitten. 2
    Im Jahr 2006 organisierte ich eine Online-Umfrage für die Fernsehsendung Dateline des NBC, an der im Laufe von vier Tagen etwa 27500 Menschen teilnahmen: Von diesen bejahten 22 Prozent die Aussage »Mein Sex ist lebendig und gut«, und weitere zehn Prozent erklärten, ihr Sex sei »stark, erotisch und leidenschaftlich«. Doch 68 Prozent gaben an, sie hätten Probleme mit ihrem sexuellen Verlangen – also zwei von drei Teilnehmern! 13 Prozent erklärten, ihr Sexualleben sei »tot«, und 22 Prozent bezeichneten es als »komatös und in Gefahr, völlig abzusterben«. 33 Prozent der Teilnehmer bezeichneten ihren Sex als »eingeschlafen« und glaubten, er »brauche einen Weckruf«. Diese Resultate wurden von Dateline im Rahmen einer einstündigen Fernsehsendung vorgestellt, an der auch zwei Paare teilnahmen, die bei mir wegen sexueller Probleme in Therapie waren. Nach der Sendung erhielt ich über 1000 Anfragen von Hilfesuchenden.
    Würde man die Ergebnisse dieser Umfrage im Sinne konventioneller Ansichten über sexuelles Verlangen verstehen, müsste man zu dem Schluss kommen, dass die überwiegende Zahl der Menschen heute ziemlich verkorkst ist. Doch dieses Buch behauptet das genaue Gegenteil: Aus dem Umfrageergebnis geht hervor, dass diese Menschen normal sind. Ich werde Ihnen in allen Einzelheiten erklären, weshalb im Falle einer normalen, gesunden Persönlichkeitsentwicklung Störungen des sexuellen Verlangens eine völlig alltägliche Erscheinung sind. Sie werden aber auch erfahren, wie Sie zu Intimität, Verlangen, Liebe und Sex kommen können, so wie moderne Paare es erwarten und sich wünschen: zu einem Verlangen, das in Ihnen den Wunsch weckt, mit Ihrem Partner zusammenzubleiben und mit ihm glücklich zu sein.
    Was vor Ihnen liegt
    Dieses Buch besteht aus vier Teilen. In Teil I, Warum normale Menschen Probleme mit ihrem sexuellen Verlangen haben , wird erklärt, wieso Störungen des Verlangens IhreBeziehung oder Ehe nicht gefährden müssen. Sie werden Ihre eigene Situation in einem neuen Licht zu sehen lernen, die Ursachen Ihrer Probleme verstehen und außerdem erfahren, was Sie in dieser Situation tun können. In Teil I wird der Rahmen für die übrigen drei Teile abgesteckt.
    Teil II, Wie wir uns durch die Lösung von sexuellen Problemen gemeinsam entwickeln können, zeigt auf, wie Partner an ihren Problemen mit dem Verlangen wachsen können. Dort lernen Sie die Vier Aspekte der Balance (Four Points of Balance™) kennen, die Ihnen in allen Lebensbereichen helfen. (Wahrscheinlich werden Sie sich dann wünschen, Sie hätten all dies schon gewusst, bevor Sie auf Partnersuche gingen.) In diesem Teil wird untersucht, wie Partner durch die Auseinandersetzung mit vier Konfliktbereichen wachsen, wobei es (a) um Unterschiede hinsichtlich des sexuellen Verlangens, (b) um Intimitätsprobleme, (c) um Fragen der Monogamie und (d) um sexuelle Langeweile geht.
    Teil III, Lustlosigkeit vor dem Hintergrund Ihrer persönlichen Geschichte , erforscht, welchen Einfluss Ihre speziellen Lebenserfahrungen, ob aus der Kindheit oder aus neuester Zeit, auf Ihre sexuellen Probleme haben. Außerdem werden Sie lernen, dieses Wissen für Ihre persönliche Entwicklung zu nutzen. Der dritte Teil beschäftigt sich mit der Wechselhaftigkeit und Flüchtigkeit sexuellen Verlangens, etwa mit dem Phänomen, dass man »nicht wollen will«, mit normalem ehelichem Sadismus sowie mit den Aspekten der emotionalen und materiellen Sicherheit.
    Teil IV, Benutzen Sie Ihren Körper, programmieren Sie Ihr Gehirn neu, und entwickeln Sie sich gemeinsam mit Ihrem Partner im
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