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Instrumentalität der Menschheit

Instrumentalität der Menschheit

Titel: Instrumentalität der Menschheit
Autoren: Cordwainer Smith
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Preis für die Perfektion der Jwindz der Verlust der Lebensfreude ist.
    Wenige widerstreben den Verlockungen, mit denen die Jwindz für sich werben. Und ihre Zahl schmilzt dahin.
    Erst die Vergangenheit verleiht der Zukunft wieder Sinn.
    Es sind die Vom-Acht-Schwestern Juli, Carlotta und Karla – Menschen aus der Alten Welt, die der Götterdämmerung von Hitlers Reich entflohen sind und Generationen im Eisschlaf verbracht haben, hoch über der Erde, im engen Verließ winziger Raumkapseln, traumlos schlafend, schlafend wartend auf die Rückkehr in ihre Heimat.
    Doch Deutschland existiert nicht mehr. Auf keiner Landkarte, in keiner Erinnerung. Es gibt nur noch die Manshonyagger, die alten deutschen Kampfmaschinen, und die Wahren Menschen. Ihnen bringen die Schwestern das Geschenk der Vitalität und geben das Signal für den Aufstand gegen die Jwindz.
    Die Revolte endet mit dem Sieg der Wahren Menschen. Einem Sieg, der gleichzeitig Geburtsstunde der Instrumentalität der Menschheit ist, einer wohltätigen, dienenden, Zeitalter überdauernden Macht.
    Jahrtausende vergehen.
    Die Zweite Epoche des Weltraums beginnt.
    Die Wildnis ist gezähmt, die Bestien, die Manshonyagger und die Heillosen sind verschwunden, und die Erde wird wieder bevölkert.
    Es ist die Stunde der Habermänner und Seher. Es ist die Stunde der Mit-mehr-als-dem-Tod-Bestraften, die durch die Schnitte im Gehirn getrennt sind von ihrem lebenden Fleisch, von ihren menschlichen Gefühlen. So geschützt ziehen sie hinaus in die Schrecken des Weltraums, durchkreuzen das feindliche, schreckliche Auf-und-Hinaus, und Angst und Tod sind ihre ständigen Begleiter.
    In den Händen der Seher liegt das Raumfahrtmonopol, denn nur die Habermänner können die kosmische Leere ertragen, wo die normalen Menschen sich verzweifelt nach dem Tode sehnen. Bis ein Mann namens Stone fern im Asteroidengürtel eine Abschirmung gegen die Kälte und die Lebensfeindlichkeit des Alls erfindet und einer aus den Reihen der Habermänner, der Seher Martel, seine Bestimmung begreift und das Raumfahrtmonopol der Seher bricht.
    Noch immer ist es gefährlich, durch den Raum zu reisen.
    Noch immer droht Tod den Wagemutigen – und Dinge, die schlimmer sind als der Tod.
    Aber die Schiffe haben sich verändert, die Sterne sind näher gerückt.
    Gigantische Segelschiffe bringen auf Photonenschwingen Siedler zu den jungfräulichen Welten fremder Sonnensysteme. Die Menschheit breitet sich aus, und über zweihundert Planeten werden in dieser ersten Phase der Expansion kolonisiert. Es ist die Zeit großer Triumphe und schrecklicher Niederlagen und herzzerreißender Romanzen, die die Lichtjahre mit purer Liebe überbrücken. Romanzen wie die zwischen Helen America und dem Herrn Nicht-mehr-grau.
    Indessen stirbt auf der Erde die letzte der einst großen Nationen, das alte China, das von der Goonhogo beherrscht wird, der einzigen noch existierenden Regierung neben den Lords und Ladys der Instrumentalität. Wie um sich ein unsterbliches Denkmal zu setzen, gibt die Goonhogo vor ihrem Abgang von der geschichtlichen Bühne den Befehl zur Besiedelung der Venus – und ein Regen aus zweiundachtzig Millionen Menschen geht an einem einzigen Tag auf dem Nachbarplaneten nieder.
    Allmählich neigt sich die Ära der Segelschiffe, die zahllose Passagierkapseln wie Treibgut hinter sich herziehen und den Seglern auf ihren jahrhundertelangen Flügen mehr abverlangen, als mancher Mensch ertragen kann, ihrem Ende entgegen.
    Durch Colonel Harkening wird die Technik des Planoformens entdeckt, des Tauchens durch den Weltraum 2 .
    Das All schrumpft. Reisen, die früher ein Menschenalter in Anspruch genommen haben, dauern nur noch einen Nachmittag.
    Doch auch das Planoformen ist nicht ungefährlich. Der Kosmos ist ein Ort voller Grauen und Mord. Jeder Flug ist ein Kampf.
    Die neuen Helden der Raumfahrt sind die Lichtstecher und ihre Katzenpartner, die mit ihren Gedanken die kalte, fremde Leere durchtasten und Ausschau nach den Ratten halten, den Ratten und den Drachen, die unter dem Raum selbst lauern und ganze Schiffe voller Menschen in stille, finstere Massengräber verwandeln.
    Trotz der Gefahren breitet sich die Menschheit weiter aus. Altnordaustralien, Viola Sideria, Olympia, Amazonas Triste … Hunderte von Welten werden besiedelt, auch wenn viele davon fremd und feindlich sind und von dem Menschen verlangen, daß er sich anpaßt, will er nicht untergehen.
    Auf Norstrilia, dem legendären Planeten der riesigen,
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