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Inspector Banks kehrt heim

Titel: Inspector Banks kehrt heim
Autoren: Peter Robinson
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gehört.«
      »Lohnt sich auch nicht.«
      »Hören Sie mal, wo Sie gerade hier sind«, sagte Banks, »da ist noch 'ne kleine Angelegenheit, wo Sie vielleicht helfen könnten.«
      »Ja? Was denn?«
      »Die Familie neben meinen Eltern«, erklärte Banks. »Ich weiß nicht, wie die heißen, aber der Typ sieht aus wie Fred West -«
      »Ach, die Wyatts.«
      »Wyatt heißen die?«
      »Ja, ist eher ein Oberbegriff. Ehrlich gesagt nehme ich an, dass er der einzige Wyatt ist. Sie heißt Fisher. Die Kinder sind von einem Young, einem Harrison und einem Davies. Muss ich noch mehr erzählen?«
      »Wie viele insgesamt?«
      »Die Gemeinde hat fünf angegeben. Für mehr ist das Haus gar nicht ausgelegt.«
      »Ich habe einen Schlafsack auf der Treppe gesehen.«
      »Waren Sie im Haus?«
      »Lärmbelästigung.«
      »Ach so. Nach unserer jüngsten Schätzung leben da ungefähr zwölf Personen, plus/minus zwei.«
      »Können Sie nichts unternehmen?«
      »Was denn?«
      »Wegen Drogen, zum Beispiel. Und es würde mich nicht wundern, wenn einige Kinder sexuell missbraucht würden.«
      »Mich auch nicht.« Kelly trat die Zigarette aus. »Ist nur 'ne Frage der Zeit«, erklärte er. »Sie wissen doch, wie sich so was hinziehen kann. Aber wir haben sie im Auge, und das Sozialamt prüft sie ebenfalls. Früher oder später wird einer was finden.«
      »Und dann?«
      Kelly lachte. »Und dann? Wissen Sie genauso gut wie ich. Dann beginnt das Spiel von vorn. Die ziehen in eine andere Siedlung, so ähnlich wie diese, und es geht wieder von vorne los.«
      Die Uniformierten kamen heraus, Geoff Salisbury mit hängenden Schultern zwischen sich. »Fertig«, sagte einer. Salisbury warf Banks einen Blick zu, der zwischen purem Hass und der Bitte um Verständnis und Vergebung schwankte. Banks wusste nicht, was ihm lieber war.
      »Gut.« Kelly klatschte in die Hände. »Dann wollen wir mal sehen, was der Wachhabende dazu sagt. Ihnen eine gute Nacht, Chief Inspector Banks. Vielleicht müssen wir noch mal mit Ihnen reden.«
      Banks lächelte. »Rufen Sie einfach an.«
     
     
    * 22
     
    Als Banks am sonnigen Montagmorgen vom Vogelgezwitscher vor seinem Fenster erwachte, hatte sich die Nachricht von Geoff Salisburys Verhaftung bereits in der ganzen Siedlung herumgesprochen. Als er zum Frühstück nach unten ging, saßen seine Eltern schweigend am Tisch. Er goss sich eine Tasse Tee ein. Seine Mutter würdigte ihn keines Blickes.
      »Habt ihr es schon gehört?«, fragte er.
      »Das mit Geoff?«, sagte sie mit Tränen in den Augen. »Mrs Wilkins war hier und hat es mir erzählt. Da steckst du doch hinter, stimmt's?«
      »Ich hatte keine andere Wahl, Mom«, sagte Banks und legte ihr die Hand auf den Arm. Sie zog ihn fort.
      »Wie konntest du das nur tun? Du weißt ganz genau, was er uns bedeutet hat.«
      »Mom, Geoff Salisbury ist ein Mörder! Er hat Mr Green und Kays Mutter umgebracht.« Von seiner eigenen Mutter ganz zu schweigen, dachte Banks. »Ich verstehe nicht, wie du ihn noch verteidigen kannst. Du hast diese Menschen doch gekannt! Das waren deine Nachbarn.«
      Mrs Banks schüttelte den Kopf. »Das glaube ich nicht. Doch nicht Geoff! So etwas würde er niemals tun! Er kann keiner Seele etwas zuleide tun.«
      »Er hat es gestanden.«
      »Weil du ihn dazu gezwungen hast. Du hast ihn so lange verhört, bis er nicht mehr wusste, was er sagte.«
      »So arbeite ich nicht, Mom. Glaub mir, er hat das wirklich getan. Möglicherweise hat er geglaubt, etwas Gutes zu tun, der Familie einen Gefallen zu tun, aber das ändert nichts an der Tatsache.«
      Banks sah zu seinem Vater hinüber, der seinen Blick erwiderte. Er wusste, dass sie beide denselben Gedanken hatten: Wer wäre der Nächste gewesen?
      Banks stand auf. »Ähm, Mom, ich muss jetzt los.«
      »Du hast nichts als Ärger gemacht hier! Es sollte ein schönes Wochenende werden! Jetzt guck nur, was du angerichtet hast! Alles verdorben, wie immer! Wenn bloß Roy noch hier wäre!«
      Schweren Herzens wandte Banks sich ab. Es gab nichts mehr zu sagen. Ebenso wie sie von Geoff Salisburys Unschuld überzeugt war, glaubte sie an Roys Interesse und Fürsorge.
      »Tut mir leid, Mom«, sagte er, dann lief er nach oben, um seine Siebensachen zu packen. Er sah die Kisten mit Schallplatten und Schulheften und beschloss, sie stehenzulassen. Nur die Gedichte nahm er mit.
      Loslassen.
      Als er in der Tür seines
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