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Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln

Titel: Inspector Alan Banks 06 Das verschwundene Lächeln
Autoren: Peter Robinson
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darauf ein, dass ich in jedem Fall mit dem Polizeipräsidenten darüber sprechen werde.«
      »Was ist denn los?«, wollte Susan wissen, als sie zurück auf die Straße fuhren. »Sir? Warum haben Sie das getan?«
      Banks gab keine Antwort. Als sie außer Sichtweite des Hauses waren, ungefähr einen Kilometer die Straße hinab, hielt er versteckt hinter den Bäumen am Straßenrand auf dem Seitenstreifen an.
      »Was ist los?«, fragte Susan erneut. »Das Signal zu gehen habe ich kapiert, aber warum? Sie haben ihn durcheinander gebracht. Wir hätten ihn kriegen können.«
      »Das ist das dritte Mal, dass ich Harkness besucht habe«, erklärte Banks langsam, während seine Hände immer noch das Lenkrad hielten. »Beide Male vorher war das Haus in ziemlicher Unordnung gewesen - staubig, unaufgeräumt, eine typische Junggesellenwohnung.«
      »Und?«, meinte Susan. »Seine Putzfrau war da.«
      »Das glaube ich nicht. Er hat gesagt, er würde keine beschäftigen. Haben Sie bemerkt, wie sauber alle Flächen waren, und auch dieser Silberkelch auf dem Couchtisch?«
      »Ja. So poliert, dass man sich drin spiegeln konnte.«
      »Sie sind nicht dort gewesen«, sagte Banks, »aber es war der gleiche Politurgeruch wie in dem Hotelzimmer in Weymouth, eine Politur mit einem starken Kiefernduft.«
      »Sie glauben doch nicht, dass ...?
      Banks nickte. »Doch, genau das glaube ich, Susan. Wir rufen über Funk Unterstützung.« Er deutete mit seinem Daumen zurück zum Haus. »Ich glaube, dass Chivers irgendwo da drinnen ist. Und er ist bewaffnet.«
     
     

* VIERZEHN
     
    * I
     
    Einem zufällig vorbeikommenden Zuschauer wäre in der Umgebung der Leas und der Devraulx-Abtei an diesem herrlichen Sonntagnachmittag im späten September nichts Ungewöhnliches aufgefallen. Wenn ein Angler sich einem anderen näherte, kurz mit ihm plauderte und dann seinen Platz am Ufer einnahm oder wenn eine picknickende Familie nach ein paar Worten mit einem mit Rucksack und Wanderstock ausgerüstetem Wanderer beschloss, zusammenzupacken und zu gehen, weil die Wespen sie störten, wer sollte sich etwas dabei denken? Die Abtei wurde früh geschlossen und auf der Straße waren etwas mehr Autos als gewöhnlich zu sehen, aber es war ja auch ein überraschend schöner Nachmittag, den jeder genießen wollte, bevor Regen und Wind zurückkehrten.
      Immer noch an der gleichen Stelle, ungefähr einen Kilometer die Straße hinab, außer Sichtweite von Harkness' Haus, warteten Banks und Susan. Vögel zwitscherten, Insekten summten und eine leichte Brise wehte durch die Bäume. Schließlich hielt ein anderer Wagen vor ihnen, aus dem gemeinsam mit Sergeant Richmond Superintendent Gristhorpe stieg und entschlossen auf Banks' Cortina zuschritt. Es gab nicht viel zu sagen, alles war bereits über Funk abgesprochen worden. Die Ersatzangler waren Polizisten in Zivil, die picknickenden Familien waren alle aus der Umgebung geschafft und Harkness' Haus und Grundstück umstellt worden.
      »Wenn er da drin ist«, sagte Gristhorpe, »wird er uns nicht entwischen. Alan, wir beide fahren zurück zum Haus. Wir sagen, wir hätten noch ein paar Fragen. Vielleicht können wir die Sache ohne viel Aufhebens beenden.«
      »Aber Sir«, meldete Susan sich zu Wort. »Ich glaube, ich sollte auch mitgehen.«
      »Nein«, entgegnete Gristhorpe. »Sie bleiben hier bei Phil.«
      »Aber ...«
      »Hören Sie, ich zweifle Ihre Kompetenz nicht an, Susan. Aber was wir hier brauchen, ist Erfahrung. Alan?«
      »Ganz meine Meinung«, erklärte Banks.
      Gristhorpe nahm eine .38 Smith and Wesson aus seiner Tasche und reichte sie Banks, der sie ganz mechanisch kontrollierte, obwohl er wusste, dass Gristhorpe das bereits getan haben würde. Susan presste ihre Lippen fest aufeinander und Banks konnte spüren, dass sie sich gedemütigt fühlte. Er wusste, warum - sie hatte beachtliche Fähigkeiten -, aber sie war jung, unerfahren und hatte früher schon Fehler gemacht, sodass er der Entscheidung des Superintendents vollständig zustimmte. Wenn man es mit jemandem wie Chivers zu tun hatte, durfte man sich keine Fehler erlauben.
      »Fertig?«, fragte Gristhorpe.
      Banks nickte, folgte ihm in den ungekennzeichneten Rover und ließ die gekränkte Susan und den sie tröstenden Richmond in seinem Cortina zurück.
      »Wie deutest du die Situation?«, fragte Gristhorpe, als Banks langsam zurück zur Packeselbrücke fuhr.
      »Harkness ist nervös und
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