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Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn

Titel: Inspector Alan Banks 05 In blindem Zorn
Autoren: Peter Robinson
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der Zugang zur Requisitenkammer hatte.«
      Sie stiegen in den Wagen, und Banks verfluchte die Zündung, bis der Motor beim vierten Versuch ansprang. »Verstehst du nicht?«, sagte er, als sie auf dem rutschigen Untergrund losfuhren. »Laut Faith und Teresa war er der Letzte, der das Gemeindezentrum verlassen hat. Und selbst wenn er in den Pub gegangen ist - er hatte einen Schlüssel. Er könnte problemlos zurückgegangen sein und sich umgezogen haben. Was glaubst du, warum er sich so um Susan bemüht hat? Er wollte wissen, wie die Ermittlung läuft, wie weit wir schon sind.«
      »Mein Gott«, sagte Sandra. »Arme Susan.«
     
    * IV
     
    James verstellte Susan den Weg. »Sie wollte es nicht anders«, zischte er. »Sie hat einen nur heiß gemacht und dann ...«
      »Was dann?« Susan fühlte sich wie erstarrt und hatte jetzt richtige Angst. In ihrem Kopf suchte sie fieberhaft nach einem Ausweg. Wenn sie nur Banks von dem Kleid erzählt hätte, dann wäre er vielleicht in der Lage gewesen, zwei und zwei zusammenzuzählen, bevor sie es konnte. Wenn sie Conran nur dazu bringen konnte, weiterzureden. Wenn nur ...
      »Das weißt du ganz genau«, sagte er. »Wie sich herausstellte, stand sie gar nicht auf Männer sie hat nur gespielt und mich hingehalten und zum Narren gemacht, genau wie du.«
      »Das ist nicht wahr.«
      »Hör auf zu lügen. Jetzt ist es zu spät. Was wirst du jetzt tun?«, fragte James.
      »Was glaubst du denn?«
      »Willst du mich verhaften? Kannst du mich nicht laufen lassen?«
      »Sei kein Idiot.«
      »Was ist nur los mit dir, Susan? Was geht in dir vor? Bist du immer korrekt und kontrolliert?«
      »Vielleicht«, murmelte Susan, »aber das spielt eigentlich keine Rolle mehr, oder?«
      »Du könntest das hier alles vergessen«, schlug James voi; machte einen Schritt nach vorn und griff nach ihrer Hand. Sie sah, dass seine Stirn und seine Unterlippe vom Schweiß glänzten.
      Sie riss ihre Hand weg. »Nein, das kann ich nicht, James. Lass mich gehen. Mach nicht alles noch schlimmer.« Noch war er vernünftig, dachte sie; James war kein Wahnsinniger, er war nur durcheinander. Sie könnte vernünftig mit ihm reden und er würde zuhören. Das Hauptproblem war, dass er nervös und im Moment kurz davor war, in Panik zu geraten. Sie musste ihn jetzt äußerst vorsichtig behandeln.
      »Wo willst du hingehen?«, fragte er.
      »Zum Telefon«, antwortete sie ruhig.
      Conran ging zur Seite und ließ sie durch. Aber kaum hatte sie den Hörer abgenommen, packte er sie von hinten und zog sie zurück ins Wohnzimmer.
      »Nein!«, sagte er. »Das kann ich nicht zulassen. Ich gehe nicht ins Gefängnis. Nicht wegen dieser perversen Schlampe. Verstehst du das nicht? Es war nicht meine Schuld.«
      »Hör auf, James. Was wäre denn die Alternative?«
      Conran fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und schaute sich wie ein eingesperrtes Tier im Zimmer um. »Ich könnte von hier abhauen. Verschwinden. Du brauchst mich nie wiederzusehen. Aber versuche nicht, mich aufzuhalten.«
      »Das muss ich aber. Und du weißt es.«
      »Ich meine es ernst. Ich will dir nicht wehtun. Hör zu, wir könnten gemeinsam weggehen. Wohin du willst. Ich habe ein bisschen Geld gespart. Wir könnten irgendwo hingehen, wo es warm ist.«
      »James«, sagte Susan sanft, »du hast ein Problem. Du musst nicht unbedingt ins Gefängnis. Vielleicht kannst du psychologische Hilfe bekommen, einen Arzt...«
      »Was soll das heißen, ein Problem? Ich habe keine Probleme.« Conran deutete auf seine Brust. »Ich? Du sagst mir, dass ich Probleme habe? Sie war diejenige mit einem Problem. Nicht ich. Ich bin nicht schwul. Ich bin nicht homosexuell. Ich bin normal.«
      Sein Gesicht war jetzt erhitzt und verschwitzt und er atmete schnell. Susan war sich nicht sicher, ob sie ihn zur Vernunft bringen und zum Aufgeben überreden konnte. Wenn er nicht darauf einging, hatte sie keine Chance.
      »Niemand behauptet, dass du nicht normal bist«, sagte sie vorsichtig. »Aber du bist offenbar durcheinander. Du brauchst Hilfe. Lass mich dir helfen, James.«
      »Ich komme nicht mit dir«, erklärte er trotzig. »Und falls du telefonierst, werde ich nicht mehr hier sein, wenn deine Freunde ankommen.«
      »Du machst alles noch schlimmer«, seufzte Susan. »Wenn du wenigstens mit mir aufs Revier kommen würdest. Das würde einen guten Eindruck machen. Es hat keinen Sinn, wegzulaufen. Wir werden dich am Ende
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