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Insel des Todes

Insel des Todes

Titel: Insel des Todes
Autoren: Carter Brown
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unseren
ursprünglichen Plan ausführen und Boyd beseitigen«, erklärte Felix mit der
Stimme eines Erwachsenen, der sich bemüht, ein erschrecktes Kind zu beruhigen.
»Die Situation ist im Grunde unverändert, Ambrose .«
    »Und was ist mit Leila ?« Bettys Stimme war tonlos.
    Felix lächelte strahlend.
»Leila ist ja schon tot«, erklärte er. »Sie wurde doch von einem Hai
angefallen, oder hast du das vergessen? Romney hat es uns so berichtet .«
    »Und da sie bereits tot ist — «,
warf Champlin ein.
    »—sollte es ihr nicht
schwerfallen, ein zweites Mal zu sterben«, schloß Felix nickend.
    »Der Teufel soll dich holen !« stieß Leila mit seltsam gebrochener Stimme hervor. »Du
hast meinen Vater ermordet, und dafür wirst du — «
    »Halt den Mund, Leila !« fuhr Felix dazwischen. »Du bist bereits tot. Es ist deine
eigene Schuld .«
    »Was willst du denn sagen, wenn
wir zurückkommen ?« fragte Betty wild. »Wie willst du
erklären, wieso Romney und Boyd plötzlich spurlos vom Erdboden verschwunden sind?
Der Mann im Boot, der mit Danny hierhergekommen ist, weiß doch, daß sie mit uns
zusammen waren. Du mußt den Verstand verloren haben, Felix, wenn du meinst, wir
hätten auch nur die kleinste Chance .«
    Eine plötzliche Wandlung ging
mit Felix vor. Man konnte sehen, wie es geschah. Aus dem verzweifelt
entschlossenen Mann mit dem grimmigen Gesicht und den eiskalten Augen, der um
das Überleben kämpfte, wurde wieder jener Mensch, der er gewesen war, als ich
ihn zum erstenmal gesehen hatte. Plötzlich schien er zu wachsen. Keiner konnte
sich dem Eindruck dieses männlichen Gesichts entziehen und auch nicht dem
Charme, den es ausstrahlte.
    »Die Lösung zu diesem kleinen
Problem ist mir soeben eingefallen, meine liebe Betty«, versetzte er ungerührt.
»Boyd glaubte Romney nicht, daß Leila von einem Hai angefallen worden war,
deshalb beschloß er, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen. Er mietete
ein Boot und ging auf dieser Insel an Land. Später machten wir, seine guten
Freunde, uns auf die Suche nach ihm. Als der Mann im Boot uns sagte, Boyd sei
hier an Land gegangen, veränderte sich Romneys Gehaben plötzlich auf
erschreckende Weise. Es machte den Eindruck, als sei er völlig außer sich .«
    Felix lachte leise.
    »Ich glaube, dir wird das
gefallen, Larry. Sobald wir hier ankamen, sprang Romney aus dem Boot und
verschwand. Wir begannen ihn zu suchen. Etwa zehn Minuten später hörten wir
Schüsse. Dann fanden wir sie. Leila Gilbert war nicht einem Hai zum Opfer
gefallen, sondern einem Sexualverbrecher. Er hatte vorgehabt, sie auf der Insel
festzuhalten, zu seinem Vergnügen, sicher vor aller Welt, weil man ja glaubte,
sie sei tot. Leila wollte mit Boyd zurück zum Strand, und dort trafen sie auf
Romney, der inzwischen völlig von Sinnen war. Boyd blieb keine Zeit, zu
reagieren. Romney schoß und traf Boyd in die Brust. Boyd fiel zu Boden. Romney,
der glaubte, Boyd sei tot, erschoß danach auch Leila. Der tapfere
Privatdetektiv jedoch hatte inzwischen seine Waffe gezogen .«
    Felix’ Tonfall war eine Parodie
auf den Bericht eines Radioberichterstatters.
    »Mit letzter Kraft richtete
Boyd seine Waffe auf Romney und drückte ab. Es geschah das, was vor wenigen
Minuten tatsächlich geschah. Romney taumelte nach rückwärts und stürzte ins
Wasser .«
    »Felix, du bist ein Genie«,
stellte Champlin bewundernd fest. »Das ist die perfekte Lösung .«
    »Gut.« Parkers Verhalten wurde
sachlich und gebieterisch. »Jetzt ist für uns alle der Moment der Entscheidung
gekommen. Ich weiß, daß Larry auf meiner Seite steht. Wie ist es mit dir,
Ambrose ?«
    »Ich?« Ambrose schluckte
verkrampft. »Ich — äh — ja, Felix, ich stehe auf deiner Seite .« Er nickte ein paarmal voller Nachdruck. »Aber mir gefällt es trotzdem nicht .«
    »Du wirst dich daran gewöhnen«,
versetzte Felix mit verächtlich nach unten gezogenen Mundwinkeln. »Dann bleibst
nur noch du, Betty .«
    Ihre Augen wirkten wie leere
schwarze Löcher in der Maske ihres kreideweißen Gesichts, als sie ihn wortlos
anstarrte.
    »Nein«, flüsterte sie
schließlich. »Das könnte ich nicht — ich will nicht .« Sie schüttelte verzweifelt den Kopf. »Soll ich dir etwas sagen, Felix? Du bist
schon jetzt schlimmer, als Damon Gilbert jemals war !«
    »Tut mir leid, daß du dieser
Ansicht bist, Betty«, erwiderte er gelassen. »Bist du ganz sicher, daß du es
dir nicht doch noch anders überlegen wirst ?«
    »Ich bin sicher«, erklärte
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