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Insel der Versuchung

Titel: Insel der Versuchung
Autoren: Nicole Jordan
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Schulter berührte, hätte er schwören können, dass ein prickelnder Energiestrahl von dem Metall auf ihn übersprang, ihn fast verbrannte. Zur selben Zeit erfüllte ihn ein umfassendes Gefühl von Ruhe, Frieden und Richtigkeit.
    „Jetzt sind Sie ein Wächter des Schwertes“, verkündete Sir Gawain feierlich.
    Als Max sich erhob, trat seine ihm seit vier Stunden angetraute Braut zu ihm, und ihr Lächeln war so strahlend, dass es den Flammen der Wandfackeln Konkurrenz machte.
    Caro wollte ihn eigentlich nur umarmen, das wusste Max, aber er zog sie an sich und küsste sie heftig auf den Mund. Zuerst versteifte sie sich erstaunt, dann aber erwiderte sie seine Zärtlichkeiten mit unverhohlener Hingabe. Ihr Hunger kam seinem gleich, zeigte, wie schwer die selbst auferlegte Enthaltsamkeit für sie beide gewesen war.
    Ihr Kuss dauerte so lange, dass Sir Gawain sich räusperte. Als
    Caro aus Max’ Umarmung trat, war ihr Gesicht vor Verlegenheit ganz rot, und herzliches Männerlachen ertönte unter den wenigen Zuschauern.
    Hinter dem Baronet stand Thorne, der wie ein wohlwollender älterer Onkel aussah. John Yates strahlte, während Santos Verra von einem Ohr zum anderen grinste. Ryder, der sich fast schon ganz von seiner Schussverletzung erholt hatte, war da, wie auch der Earl von Hawkhurst.
    „Offensichtlich“, sagte Hawk gedehnt, „hat Sie niemand darüber informiert, dass Küssen nicht zur Aufnahmezeremonie gehört.“
    Max grinste, ließ seinen Arm aber besitzergreifend um die Taille seiner Braut liegen und zeigte keine Anzeichen von Reue.
    Das hier war das erste Mal, dass er mehr hatte tun können, als Caro zu berühren seit ihrer Hochzeit früher am Tag.
    Sie waren im Rittersaal der Burg am späten Vormittag getraut worden. Es schien passend, dass Sir Gawain Caros Vater vertreten und die Braut dem Bräutigam zugeführt hatte.
    Das Hochzeitsmahl, das folgte, war ein herrliches Fest, das den ganzen Nachmittag dauerte. Die Gäste feierten immer noch fröhlich, als eine Hand voll von Caros engsten Freunden und Kameraden sich mit dem Brautpaar davongestohlen hatte und in die Tiefen der Gewölbe unter der Burg hinabgestiegen war. Sie waren über den unterirdischen See gerudert zu der Kammer, wo das sagenhafte Schwert aufbewahrt wurde.
    Sir Gawain stellte das Schwert wieder auf seinen angestammten Platz auf dem Altar zurück. Die Wächter schüttelten Max der Reihe nach die Hand und umarmten seine Braut.
    Sir Gawain war der Letzte, und seine Augen waren feucht, als er Caro auf die Wange küsste. „Ich wünsche euch beiden ein langes und glückliches Leben zusammen.“
    Mit einem strahlenden Lächeln hakte sie sich bei Max unter. „Ich habe allen Grund zu der Hoffnung, dass wir das haben werden.“
    „Gut“, erklärte der Baronet leise, „dann sollten wir jetzt zu der Hochzeitsfeier zurückkehren, ehe wir vermisst werden.“
    Max blickte noch einmal auf das prächtige Schwert, ehe er hinter Caro die Steinstufen hinabstieg. Die Wächter verteilten sich auf zwei Boote, Thorne fiel die Aufgabe zu, die Neuvermählten zu rudern.
    Sie nahmen den gleichen Weg zurück, den sie vorhin gekommen waren, durch die riesige Höhle mit ihren fantastischen Formen und Farben und über den schimmernden See, der Max immer noch faszinierte. Nachdem sie in der Meereshöhle angelegt hatten, gingen sie an den Kerkern vorbei und über endlose, gewundene Korridore und Lagerräume, um schließlich in den Rittersaal zu gelangen.
    Die Klänge von Musikern, die ihre Instrumente stimmten, begrüßten sie. Es würde bald ein Supper geben und einen Ball danach, der lange in die Nacht fortdauern würde.
    „Du musst mir für nachher einen Tanz versprechen, Liebste“, verlangte Thorne von Caro. Zweifellos, dachte sie, weil er wusste, wie ungern sie früher getanzt hatte. Doch das war gewesen, ehe Max ihr den Walzer beigebracht hatte.
    Bevor sie antworten konnte, schüttelte Max den Kopf. „Tut mir Leid, alter Junge, aber du wirst die Hand meiner Frau ein andermal erbitten müssen. Wir bleiben nicht lange genug, um zu tanzen.“
    „Spielverderber“, zog Thorne ihn auf.
    „Geh und such dir selber eine Braut, wenn du so versessen auf eine Tanzpartnerin bist.“
    Lachend hielt Thorne die Hände hoch, als wollte er die bloße Vorstellung abwehren. „Bitte, wünsch mir kein so entsetzliches Schicksal an den Hals, bloß weil du die eine Frau auf der Welt gefunden hast, die ein Königreich wert ist.“
    „Mehr als ein Königreich“, widersprach Max
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