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Insel der Versuchung

Titel: Insel der Versuchung
Autoren: Nicole Jordan
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jemanden zu verlieren, der mir viel bedeutet, dass ich aufgehört hatte zu leben.“
    Caro schwieg und wagte es kaum, an die Freude zu glauben, die sich langsam in ihr breit machte.
    „Es mag mir unmöglich sein, das Schicksal zu kontrollieren“, räumte Max mit leiser Stimme ein. „Ich kann keine Siege versprechen. Und es kann geschehen, dass Menschen sterben, die ich schätze oder gar liebe. Aber zu versuchen und zu scheitern, ist besser, als nur als leere Hülle zu leben, ohne geliebte Menschen, die mir Freude bringen können.“
    Er ergriff ihre Hände. „Du bist meine Freude, Caro.“
    „Oh, Max“, sagte sie heiser, und Tränen schnürten ihr plötzlich die Kehle zu.
    Sein Blick wurde sanfter, doch sein Griff blieb fest. „Ich habe eine Weile gebraucht, um es zu begreifen. So lange habe ich von dir geträumt. Du warst mein Schutzengel, der gute Geist, der über mich wachte und mir half, das entsetzliche letzte Jahr zu überstehen. Aber selbst danach noch hast du mich nicht losgelassen. Ich wusste, ich war wie besessen von der faszinierenden Frau, die mir Trost gespendet hatte.. Dann habe ich dich in London wiedergesehen und ... ich fühlte erneut dasselbe Band zwischen uns, Caro.“
    Eine ihrer Hände loslassend, berührte Max sie zart an der Wange. „Ich bin nach Kyrene gekommen, weil ich wissen musste, ob das, was ich fühlte, echt war. Ob das Band zwischen uns nur ein Produkt der Einbildung eines erschöpften Soldaten war. Ob die Verzauberung jener Nacht nur auf der magischen Ausstrahlung der Insel beruhte. Ob die Leidenschaft zwischen uns wirklich so erschütternd war, wie ich mich erinnerte. Und ich habe die Antworten auf meine Fragen gefunden, Caro. Ich bin dir jetzt sogar noch mehr verfallen als damals.“
    Einen Augenblick lang schloss Caro die Augen, verwirrt von dem Gefühlschaos in ihrem Inneren, dem Sehnen, das sie erfasste.
    Max erhob sich und zog sie ebenfalls auf die Füße. „Ich weiß, du denkst, ich habe nur aus Ehrgefühl um dich angehalten, aber du hast dich geirrt. Ich möchte dich zur Frau, Caro.“ Er umfing ihr Gesicht, nahm es zwischen seine Hände. „Ich habe es ernst gemeint, als ich sagte, dass ich innerlich blutete. Du wolltest mich wegschicken, aber ich konnte dich genauso wenig verlassen wie mir das Herz aus der Brust schneiden. Ich liebe dich, Caro.“
    Er sah Verwunderung und Zweifel in ihrem Blick miteinander ringen, und es verging ein Moment, ehe sie sprach. „Du ... du liebst mich wirklich?“
    „So sehr, dass es mir Angst macht.“
    Plötzlich konnte sie ihre Tränen nicht mehr zurückhalten. „Gütiger Himmel, das ist doch kein Grund zum Weinen, meine Süße“, beschwichtigte er sie.
    „Doch, ist es. Ich hätte nie gedacht, dass du mich liebst.“ „Komm her.“
    Als seine Arme sich um sie schlossen, barg sie ihr Gesicht an
    seiner Schulter, versuchte, ihre Tränen zu trocknen.
    Max presste seine Lippen auf ihr Haar. „Ich weiß nicht, ob ich den Schrecken überleben kann, dich zu verlieren, aber ich bin mir einer Sache ganz sicher: Ich kann nicht ohne dich leben. Deinetwegen bin ich froh, am Leben zu sein. Du gibst meinem Leben Sinn, Caro. Du bist mein Leben. Vor dir habe ich nur existiert.“
    Hilflos schluchzte Caro auf. Sie weinte vor Glück.
    „Ich glaube“, fuhr er leise fort, „dass ich dich von unserer ersten Nacht in den Ruinen an geliebt habe.“
    „Mir ging es genauso, Max. Ich habe mich in dieser Nacht hoffnungslos in dich verliebt.“
    Er wich zurück und schaute sie eindringlich an. „Stimmt das?“
    „Ja. Oh, Max, ich liebe dich so sehr.“ Sie liebte ihn bis auf den Grund ihrer Seele.
    Der erstickte Laut, der aus seiner Kehle kam, war teils Triumph, teils Dankgebet. Ohne Vorwarnung hob Max Caro von den Füßen und wirbelte sie im Kreis herum, drückte sie so fest an sich, dass ihr die Rippen wehtaten.
    Ihr war schwindelig, sie lachte atemlos unter Tränen, als er sie schließlich absetzte.
    Aber seine Arme blieben um sie, und sein Blick bohrte sich in ihren, als er wissen wollte: „Wenn du mich liebst, warum, zum Teufel, hast du dann meinen Antrag abgelehnt?“
    Caro versteifte sich und lächelte zitternd. „Ich wollte, dass du frei bist, über dein Schicksal zu bestimmen. Du solltest nicht aus Pflichtgefühl heraus gezwungen sein, mich zu heiraten oder dem Orden beizutreten. Ich konnte es nicht ertragen zu sehen, dass du meinetwegen leidest, Max. Ich wusste, es würde dir nur mehr Albträume bescheren, wenn du ein Wächter
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