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Insel der glühenden Sonne

Titel: Insel der glühenden Sonne
Autoren: Patricia Shaw
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hereinkamen.
            »Muss sie sterben?«, fragte der älteste Junge fröhlich.
            »Nein, sie ist nur gestolpert.«
            Mrs. Warner trat aus dem Schlafzimmer. »Sind Sie Mr. Shanahan? Ein Freund?«
            »Ja.«
            »Wo ist der Ehemann? Sie sollten ihn lieber holen.«
            »Es gibt keinen Ehemann, Missus.« Er fühlte sich bemüßigt, Penns Ehre zu verteidigen. »Sie wurde von einem Unbekannten vergewaltigt.«
            »Du lieber Gott, das arme Ding. Hören Sie, es geht ihr nicht gut. Die Wehen haben vorzeitig eingesetzt. Auch scheint sie sich den Hals verrenkt zu haben, was mir Sorgen bereitet. Könnten Sie wohl Dr. Jellick holen? Marie sagt, er sei der behandelnde Arzt.«
            »Ich fahre sofort los.«
             
            Jellick war nicht zu Hause. »Er ist in der Kirche«, sagte das Mädchen.
            »In welcher?«
            »St. James. Die mit der Orgel.«
            Er eilte zu der gedrängt vollen Kirche, immer noch unsicher, weil Jellick als Arzt nicht seine erste Wahl gewesen wäre.
            Sean spähte hinein und entdeckte einen Kirchendiener. »Ist Dr. Jellick hier? Er wird dringend gebraucht. Können Sie ihm das ausrichten?«
            Der Kirchendiener kam zurück. »Er sagt, die Messe ist gleich aus.«
            »Aber es ist sehr dringend.«
            »Ich habe doch gesagt, was ich Ihnen ausrichten soll«, zischte der Mann.
            Als Jellick auftauchte, schien er die Nachricht schon vergessen zu haben, plauderte mit anderen Gemeindemitgliedern und grüßte in alle Richtungen, bis Sean neben ihm auftauchte.
            »In einer Minute«, knurrte Jellick und wartete, bis der Geistliche nach draußen trat, um seine Schäfchen zu verabschieden.
            Als sich die Menge fast zerstreut hatte, wies er Sean an, schon vorzufahren. »Ich muss erst meine Tasche holen. Ich kenne das Haus.«
            »Nein, sie ist bei der Hebamme unten am Hügel, nahe der katholischen Kirche.«
            »Was? Sie hat eine Hebamme? Dann braucht sie mich doch gar nicht. Manche Frauen machen vielleicht ein Theater!«
            »Die Hebamme hat nach Ihnen verlangt. Miss Warboy ist gestürzt und hat sich am Hals verletzt.«
            »Was soll das heißen? Was hat sie denn angestellt?«
            »Sie ist gestürzt. Die Fragen können Sie auch noch stellen, wenn wir dort sind.«
            »Dürfte ich Sie daran erinnern, dass heute Sonntag ist? Ich tue der Frau lediglich einen Gefallen, obwohl mir immer noch nicht klar ist, wozu ich gebraucht werde.«
            Er marschierte davon. Sean hätte ihn am liebsten angetrieben, besann sich aber und kehrte nach Sandy Bay zurück.
             
            Schließlich traf der Arzt ein. Penn lag in den Wehen und litt starke Schmerzen. Er teilte der Hebamme mit, Miss Warboy habe zwar nicht den Hals verrenkt, aber eine Gehirnerschütterung davongetragen und dürfe sich keineswegs bewegen.
            »Ich glaube, das Kind ist nicht groß, aber sie macht gar keine Fortschritte«, sagte Mrs. Warner. »Außerdem klagt sie ständig über ihren Hals. Vielleicht ist ja etwas gebrochen.«
            »Das sehen wir, wenn die Schwellung zurückgegangen ist. Jetzt ist es wichtiger, dass Sie sich um Ihre Aufgabe kümmern. Sie finden mich im Krankenhaus, falls Sie mich brauchen.«
            Nachdem er gegangen war, holte Sean Mr. Warboy, und um Mitternacht saßen sie bei starkem Tee in der Küche der Hebamme und hielten Wache.
             
            Um vier Uhr morgens gebar Penn nach langen Wehen einen Jungen. Er war tot, seine Mutter hatte das Bewusstsein verloren.
            Penn Warboy starb bei Sonnenaufgang. Ihr Großvater hielt ihre Hand, und alle knieten nieder, um ein Gebet für die beiden armen Seelen zu sprechen.
            »Sie sehen sich im Himmel wieder«, sagte die Hebamme.
             
            Nur wenige erfuhren, dass Penn und ihr kleiner Sohn gestorben waren. Barnaby entschied sich für eine Bestattung allein mit dem Pastor der St. James’s Church; dann fuhr er nach Hause und setzte den Brief auf.
            Da er seit der Abreise nichts von Jubal und Millicent gehört hatte, schrieb er an seinen Sohn Harold und bat ihn, dem Paar vom Tod ihrer Tochter Penelope zu berichten, die sie so herzlos im
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