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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3
Autoren: Piers Anthony
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die vielen Menschen
Schutz hätten bieten können, waren restlos zerstört. Darunter auch Lunas wunderschönes Anwesen
mit all den unersetzlichen Gemälden...
Orb wußte, daß sie nicht länger darüber nachdenken durfte, sonst wäre sie in Tränen ausgebrochen.
Aber ach, es war ja in Wahrheit allein ihre Schuld, daß es so weit hatte kommen müssen. Doch so,
wie die Dinge standen, durfte sie sich jetzt nicht ihrem Kummer ergeben, sondern mußte
feststellen, ob sich irgendwo noch Amulette befanden, um wenigstens die Meerjungfrau retten zu
können.
Sie schritt vorsichtig durch die Aschehaufen und stieß mit dem Fuß bald hierhin und bald
dorthin.
Wo hatte Luna die magischen Steine aufbewahrt?
Nach einer Weile erkannte sie, daß sie so nicht weiterkam. Sie vergrößerte sich, bis sie das
ganze Anwesen in sich einschloß. Ihr magischer Sinn suchte nach den Amuletten. Endlich stieß sie
auf eins, aber nur auf eins. Entweder hatten die anderen im Feuer ihre Kraft verloren, oder Luna
hatte alle mitgenommen und nur das eine vergessen. Sie nahm den Stein und versetzte sich nach
Indien.
»Nimm diesen Stein«, erklärte sie der Meerjungfrau, »er wird dich warm halten.«
Die Nixe streckte eine klamme, blau gefärbte Hand aus. Als sie das Amulett berührte, spürte sie
sofort die Wärme, die von ihm ausging.
»Oh, tut das gut«, seufzte sie.
»Solange du ihn festhältst, wird der Stein dich warm halten. Nicht nur deine Hand, sondern auch
deinen ganzen Körper. Das müßte für dieses Wetter ausreichen. Tut mir leid, aber im Moment kann
ich nicht mehr für dich tun.«
»Das ist mehr als genug«, antwortete die Meerjungfrau dankbar. Sie tauchte gleich darauf wieder
unter, preßte die Luft aus den Lungen und ließ die Kiemen wieder wachsen. Orb erkannte beruhigt,
daß die Meerjungfrau es hier für längere Zeit aushalten konnte, auch wenn sich eine Eisschicht
auf der Wasseroberfläche bilden sollte.
Sie begab sich wieder nach Südfrankreich.
Am Berghang war die Kälte mittlerweile unerträglich geworden. Der Schnee fiel so dicht, daß man
kaum zehn Meter weit sehen konnte.
Tinka, ihr Mann und das Baby konnten es hier nicht viel länger aushalten.
Orb überlegte, was sie für diese Menschen tun konnte. Das letzte Amulett hatte sie der Nixe
überlassen. Gab es vielleicht eine andere Möglichkeit?
»Tinka«, rief sie die Zigeunerin in Calo an.
Etwas regte sich unter der Decke, die die drei über sich gezogen hatten. Tinkas Kopf zeigte sich,
und während sie sprach, gefror ihr fast der Atem. »Du bist es, Orb!«
Orb riß ihren magischen Mantel von den Schultern.
»Nehmt dieses Stück hier. Es nimmt jede gewünschte Form an und läßt sich zum Beispiel leicht zu
einem dicken, schweren Mantel verwandeln.«
»Ich kenne diesen Umhang«, antwortete Tinka. »Ich habe oft beobachtet, wie du dich seiner
besonderen Fähigkeiten bedient hast. Aber was wird denn aus dir, wenn du ihn nicht mehr tragen
kannst?«
»Ich brauche ihn wirklich nicht mehr«, erklärte Orb.
Zögernd nahm die Zigeunerin das Stück entgegen.
Ihr Blick fiel noch einmal auf Orb. »Aber du trägst ja nichts mehr am Leib!«
Tatsächlich stand Orb splitterfasernackt vor ihr im Schneetreiben.
»Ich habe doch schon gesagt, daß ich auf Kleidung nicht länger angewiesen bin. Dafür braucht Ihr
den Umhang um so dringender. Also nimm ihn, benutz ihn und behalt ihn.«
Noch etwas regte sich unter der Decke, und dann erschien der Kopf des Mannes. »Was ist denn da
los?« brummte er und rieb sich die Augen.
Tinka zog ihm rasch die Decke über den Kopf.
»Für dich gibt es hier nichts zu sehen!« Dann konzentrierte sie sich auf den Umhang und wünschte
sich einen riesigen Pelzponcho. Dieser Schutz würde die Familie für einige Zeit wärmen.
Orb lächelte, als sie sah, wie Tinkas Kopf unter Poncho und Decke verschwand. Zufrieden kehrte
sie nach Irland zurück.
Erst als sie im Sumpf stand, fiel ihr wieder ein, daß die Hamadryade mitsamt ihrem Baum
verschwunden war, womöglich untergegangen war. Die ganze Gegend bestand nur noch aus Eis und
Schnee. Orb vergrößerte sich und mußte entdecken, daß ganz Irland unter einem Eispanzer begraben
lag.
Die ganze Welt erlebte eine neue Eiszeit. Die überlebenden Menschen suchten Schutz in den wenigen
verbliebenen Häusern und schützten sich mit allem, was sie fanden, gegen die Kälte. Sie sammelten
das Holz ein, das sie finden konnten, um damit Feuer am Leben zu erhalten.
Es gab keine Elektrizität, kein Öl und
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