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Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3
Autoren: Piers Anthony
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geheiratet; was konnte sie schon über das intime Zusammensein von Mann und
Frau wissen?
»Müssen Sie denn gehen?«
»Natürlich muß ich! Ich bin nur hier, um...«
»Aber es wird eine Zeit dauern, bis man weiß, daß die Aufgabe... erledigt ist.«
Daran hatte er noch gar nicht gedacht. »Sie wollen, daß ich noch bleibe... hinterher?«
»Ich denke schon.«
»So sicher sind Sie, was mich betrifft? Obwohl sie mich doch kaum kennen?«
»Ja. Das Leuchten lügt nicht.«
»Dann sollten wir wohl mal besser unsere Beweise austauschen.«
»Ich will gar nicht wirklich einen Beweis haben«, sagte sie. »Es ist nur, daß allzu viele Leute
behauptet haben, das Gespenst gesehen zu haben. Mehr wollte ich damit gar nicht klar
machen.«
Norton seufzte. »Ich fürchte aber, daß ich einen Beweis brauche. Um mich selbst zu
rechtfertigen. Das Gespenst Gawains bat mich darum, hierher zu kommen, und ich möchte, daß Sie
mir das glauben. Ich will nicht als Hochstapler oder als Opportunist gelten. Es ist mir egal, wie
sehr ich leuchten mag; es geht mir darum, mein Motiv klarzumachen.«
»Aber wie wollen Sie ein Gespenst beweisen, das nur Sie sehen können?«
»Nun, zum einen können andere den Geist auch sehen. Wir brauchen sie nur zu fragen.«
»Nein, ich weiß, daß sie alle dieselbe Geschichte erzählen, nur um mich zu ärgern. Frauen sollen
ja so fürchterlich leichtgläubig sein!«
Norton dachte nach. »Na schön. Da dies hier Gawains Besitz ist, müßte er ja jede Einzelheit
kennen. Er sollte dazu in der Lage sein, mir Dinge dazu zu erzählen, die ich sonst niemals
erfahren könnte. Stellen Sie mir Fragen, die nur er beantworten könnte.«
Sie furchte die Stirn. »Bestehen Sie wirklich darauf, Norton?«
»Ja. Ich muß Ihnen beweisen, was mich hierher geführt hat.«
Sie überlegte, den Kopf auf eine Seite gelegt. »Ich habe mir hier selbst noch nicht alles
angeschaut, und ich bin sicher, daß Sie es auch noch nicht getan haben. Angenommen, er sagt mir,
was sich in...« Sie ließ ihren Blick schweifen. »... in dieser Kiste hier befindet?« Sie zeigte
auf eine verzierte Truhe neben dem Flügel.
»Ich werde ihn fragen«, willigte Norton ein. »Allerdings muß ich dafür in ein anderes Zimmer
gehen, um mit ihm zu sprechen, weil Gawain behauptet, daß er nicht im selben Raum sein kann wie
Sie.«
»Ich bezweifle, daß er in derselben Welt ist wie ich!«
»Vielleicht kann ich in der Tür stehenbleiben und mich mit Ihnen beiden unterhalten. Würde Ihnen
das genügen?«
»Was immer Sie wollen.« Es war offensichtlich, daß sie sich von dieser Aktion nicht viel
erhoffte.
Norton stellte sich in den Türrahmen zwischen den beiden Zimmern, während Orlene am Flügel
blieb.
»He, Gawain!« rief Norton.
Gawain erschien. »Gute Idee, Norton! Es wird mir eine Freude sein, ihr meine Existenz zu
beweisen!«
»Schon gut. Orlene, er ist da. Stellen Sie eine Frage.«
»Sie können ihn sehen?« fragte sie, wobei sie aufstand und auf die Tür zukam.
»Ja. Aber gehen Sie nicht in das andere Zimmer; sonst verschwindet er wieder.«
Sie blieb an der Tür stehen. »Ich kann ihn nicht sehen.«
»Aber er kann Sie sehen«, sagte Norton.
»Auch dann, wenn Sie gerade nicht hinschauen?«
»Bestimmt«, sagte Gawain.
»Er sagt ja«, berichtete Norton.
»Na schön. Wir wollen es mit folgendem versuchen: Sie schließen die Augen und stellen sich mit
dem Rücken zu mir auf, und dann lassen Sie sich von ihm sagen, was ich gerade tue.«
»Na schön.« Norton stellte sich mit dem Gesicht zum Gespenst und schloß die Augen.
»Sie hält gerade die rechte Hand über den Kopf«, sagte Gawain.
»Er sagt, daß Sie Ihre rechte Hand über den Kopf halten.«
»Und nun schreibt sie etwas in die Luft, eine richtige Schrift - ich kann sie aber nicht lesen,
sie ist spiegelverkehrt.« Norton gab es weiter.
»Oh«, meinte Orlene verblüfft.
»Gut, jetzt hat sie sich umgedreht«, sagte das Gespenst. »Jetzt kann ich es über Ihre Schulter
erkennen. DAS IST... Pause... EINFACH ALBERN.«
»Das ist einfach albern«, wiederholte Norton.
Sie schwieg, doch er vernahm ein Rascheln.
»He!« rief Gawain. »Sie strippt!«
»Tut sie das?« fragte Norton, nun seinerseits verblüfft.
»Bei allen tollen Drachen!« sagte das Gespenst. »Jetzt tut es mir aber wirklich leid, daß ich
nicht mehr am Leben bin! Ich hatte ja überhaupt keine Ahnung, was sie für eine Architektur
besitzt!«
»Er sagt, daß Sie sich... ausziehen«, sagte Norton. »Er sagt, daß Sie eine ausgezeichnete
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