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Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)

Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)

Titel: Infinitas - Licht der Finsternis (German Edition)
Autoren: Andrea Wölk
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Meer verlief und nach einer Steigung an ihrem ehemaligen Grundstück in einer Sackgasse endete, glaubte Sara ihren Augen nicht zu trauen. Es musste sich um eine Fata Morgana handeln, die Nacht schien ihr zu Kopf gestiegen zu sein – oder die Hitze, auch wenn der Wagen klimatisiert war. Als Channing den Wagen zum Stehen brachte, stieg sie bereits aus, bevor der Motor verstummte.
    »Das kann ich einfach nicht glauben!«, rief sie und drehte sich zu den Kriegern um, die sich hinter ihr versammelt hatten. Sie starrte auf ein weiß getünchtes Haus aus massivem Stein, das ihrem alten Haus ähnelte, aber wesentlich mehr Zimmer aufwies. Der Garten war noch nicht neu bepflanzt, doch zumindest waren schon neue Bäume gesetzt, die sich in dieser schönen Spätsommernacht im warmen Wind wiegten. Sprachlos schaute sie Channing an.
    »Ich glaube, meine Schwester will dich fragen, wie du das geschafft hast«, sagte Shia und die übrigen Krieger konnten ein Lachen nicht unterdrücken.
    »Es ist dein Heim. An diesem Ort bin ich dir zum ersten Mal begegnet, wie könnten wir dieses Zuhause aufgeben?«, fragte Channing und blendete die übrigen Zuschauer einfach aus.
    »Oh mein Gott, wie sehr ich dich liebe ... dass du das für mich – für uns alle – vollbracht hast, Channing? Ich bin absolut sprachlos.« Sie warf sich in seine Arme und konnte ihre Tränen nicht zurückhalten.
    »Ich habe es für dich getan, damit du nie mehr an meiner Liebe zweifelst«, sendete er ihr per Gedankenübertragung und ihr hingebungsvoller Kuss verriet ihm, dass sie ihn verstanden hatte. Er griff in seine Jackentasche und vergewisserte sich, dass der Schlüssel des Diariums noch immer an seinem Platz war.

     
     
     
     
     
    Aragón berührte Violett an der Hand. »Komm, ich möchte dir etwas zeigen.« Er nahm ihren Arm und lotste sie einen schmalen Trampelpfad entlang, der zu der Klippe führte. Auf einen der großen Steine ließ er sich nieder. »Dies ist mein Lieblingsplatz, hier habe ich früher stundenlang gesessen und auf das Meer geschaut.«
    Violett nahm neben ihm Platz. »Worauf hast du gewartet?«
    Er hob die Schulter. »Ich weiß es nicht. Vielleicht, dass eine Meerjungfrau aus den Fluten steigt.«
    »Oder eine Aerial sich dir zu erkennen gibt.«
    Er verzog seine Lippen zu seinem Lächeln. »Ja, ich denke, unwissentlich habe ich darauf gewartet ... Violett, ich möchte wissen, was du jetzt vorhast.«
    »Marten hat sich euch angeschlossen«, sagte sie leise, »und Viktor Kassai ist mir durch die Finger entwischt.«
    »Du sinnst also immer noch auf Rache?«
    »Ja, aber ich habe auch gesehen, dass ich für euch von Nutzen sein kann. Also, meine Pläne sehen so aus: Wenn es euch recht ist, bleibe ich bei euch.«
    Aragón atmete erleichtert aus. Ihm war gar nicht bewusst gewesen, dass er den Atem angehalten hatte. »Du weißt, dass mir nichts ferner liegt , als dich gehen zu lassen.«
    »Ja, Aragón, das weiß ich. Aber auch wenn ich dich nicht verlassen will, bin ich noch nicht so weit, mich wieder auf dich einzulassen ... Es gibt zu viel, was ich für mich klären muss. Ich hoffe, du verstehst das.«
    Er schaute in ihre violetten Augen und wünschte, er könnte darin versinken. »Violett, ich habe es dir bereits gesagt, ich werde dich nie wieder gehen lassen, doch ich gebe dir alle Zeit der Welt, um dich davon zu überzeugen, dass ich dich liebe.« Er nahm ihre Hand und führte sie an seine Lippen.
    Violett ließ ihren Blick über das Meer gleiten. »Ja, ich glaube, hier könnte ich mich wohlfühlen.«
     
    »Scheiße!« Ein weiterer Fluch kam über Rayhans Lippen, als er am Flughafen erfuhr, dass die Privatmaschine Richtung Seattle bereits vor vier Stunden abgehoben hatte. Ohne Geld und Handy würde er es hier in Paris nicht weit bringen. Allein seine eigenartige Kostümierung mit OP-Hose und Arztkittel erregte schon mehr Aufmerksamkeit, als ihm lieb war. Resigniert ließ er sich auf einen der Stühle im Wartebereich nieder. Was sollte er nun tun? Er schloss die Augen und die Bilder des Krankenhauses schlichen sich in seinen Kopf. Was hatte Dr. Balisari noch gefragt? Bist du einer von uns? Von wem? Sie war auf keinen Fall eine Vampirin, da war er sich vollkommen sicher. Aber hatte sie vielleicht Kenntnisse über die Vampire? Um das herauszufinden, musste er sich wieder zu dem Krankenhaus begeben.
    Der Parkplatz war nur spärlich beleuchtet, aber der Himmel war klar und Mond und Sterne spendeten genug Licht, dass Rayhan eine gute Sicht hatte.
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