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Infernal: Thriller (German Edition)

Infernal: Thriller (German Edition)

Titel: Infernal: Thriller (German Edition)
Autoren: Greg Iles
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Bewusstsein verloren hattest. Er hatte eine Pistole. Er hielt sie am Lauf, wie einen Schläger. Ich rief den Leuten vom SWAT zu, nicht zu schießen, doch irgendjemand feuerte. Wheaton war auf der Stelle tot.«
    »CK«, flüstere ich.
    »Wie bitte?«
    »Clean Kill.«
    »Oh.«
    Ich drehe den Kopf und sehe, dass ich auf einer Liege in einem Zimmer liege, das aussieht wie eine Intensivstation. In meiner Hand steckt schon wieder ein Katheter. Ich muss mich beherrschen, um ihn nicht herauszureißen.
    »Wo sind wir?«
    »Im Charity Hospital. Dein Blutzuckerspiegel ist wieder normal. Die Ärzte sagen, du wärst dehydriert, aber darum kümmern sie sich bereits. Ihre Hauptsorge galt deinem Gehirn.«
    »Das war auch schon immer meine Hauptsorge.«
    »Jordan.«
    »Ich fühle mich, als hätte ich einen schlimmen Kater, das ist alles. Wirklich.«
    »Äußerlich vielleicht. Aber was ist mit deinem Innern?«
    Mit meinem Innern. Ich zupfe an dem Verband, wo Wheatons Katheter gesessen hat. »Ein paar Mal im Verlauf der letzten Woche hatte ich neue Hoffnung für Jane. Aber tief im Innern wusste ich, dass sie nicht mehr lebt. Doch Thalia ... Nachdem Hoffman im Fluss ertrunken war, hatte ich gehofft, wir würden sie vielleicht lebendig und gesund wiederfinden. Während sie auf ihren Henker wartet, weißt du?«
    John sieht mich fest, aber düster an. »Sie war wahrscheinlich bereits eine Stunde nach ihrer Entführung in diesem Koma. Nachdem sie ihre Beschatter abgeschüttelt und Hoffman sie geschnappt hatte, konnten wir nichts mehr dagegen tun.«
    Ich nicke. »Wo war ich?«
    »Vier Blocks von Wheatons Haus am Audubon Place entfernt. Fünf Blocks von der St. Charles Avenue. Einen Block von der Tulane.«
    »Meine Güte, die beiden hatten Nerven! Was geschieht jetzt dort?«
    Er sieht mich hart an. »Bist du sicher, dass du es wissen willst?«
    »Ja.«
    »Sie haben zwei Leichen aus Gräbern unter dem Haus gehoben.«
    »Janes?«
    »Wir haben sie noch nicht identifiziert. Wir versammeln gegenwärtig die Familienmitglieder der Opfer in einem Hotel. Wir gehen bei den Exhumierungen sehr vorsichtig vor. Wir wollen keine Fehler machen.«
    »Ich verstehe. Wheaton hat mir erzählt, dass die New Yorker Opfer auf einer Lichtung auf dem Familienbesitz in Vermont begraben sind.«
    John nickt, als wäre er nicht sonderlich überrascht. »Wir haben bereits die Akten von dort oben angefordert. Die Farm ist heute größtenteils Industriegebiet. Wird ziemlich schwierig werden, willkürlich Löcher zu buddeln, auf der Suche nach Leichen.«
    »Ich möchte einfach nicht die ganze Nacht im Krankenhaus bleiben.«
    »Die Ärzte wollen dich aber dabehalten.«
    »Das ist mir egal. Du bist vom FBI. Also unternimm etwas dagegen.«
    Er atmet tief durch, dann legt er die Hand auf meinen Arm. »Hör zu, da ist noch etwas, das du vielleicht wissen möchtest.«
    »Was denn?«, frage ich, und meine Kehle ist vor aufsteigender Furcht wie zugeschnürt.
    »Wir haben eben eine Nachricht von Marcel de Becque bekommen.«
    »Was?«
    »Eigentlich ist es eine Einladung.«
    »Was soll das heißen?«
    »Er möchte mit dir reden. Persönlich.«
    »De Becque ist hier? In den Staaten?«
    »Nein, natürlich nicht. Er will dich bei sich zu Hause sehen. Auf den Caymans. Er sagt, dass er dir seinen Jet schickt, falls du ihn brauchst.«
    »Brauche ich ihn?«
    »Nein. Es gibt immer noch eine Reihe ungeklärter Fragen in diesem Fall, und nur de Becque kann sie jetzt noch beantworten. Baxter sagt, wir können den Jet des Bureaus nehmen.«
    »Wann?«
    »Sobald du dich stark genug fühlst.«
    »Für einen Zwei-Stunden-Flug? Sag ihnen, sie sollen die Maschine startklar machen. Und sprich mit den Ärzten. Ich kann mich nicht mit ihnen herumstreiten.«
    John sieht mich an wie ein Vater, der weiß, dass sein Kind kein »Nein« als Antwort akzeptieren wird. Dann drückt er meine Schulter, beugt sich herab und küsst mich auf die Stirn.
    »Ich schätze, dann machen wir einen Ausflug.«
    Grand Cayman glitzert wie ein Smaragd in der Karibik, glatt und flach nach den Bergen Kubas. Unser Pilot landet den Lear auf dem Flughafen nahe Georgetown, doch diesmal werden wir nicht von einer Eskorte im Range Rover erwartet. Auf Bitten des FBI-Direktors hat der Gouverneur der Insel eine Transportmöglichkeit zur Verfügung gestellt, eine schwarze Limousine mit Standern der Cayman-Inseln auf den Heckflossen. Unser Fahrer spricht mit steifem, britischem Akzent, und er verliert keine Zeit, uns zu de Becques kolonialem
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