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Indoor-Klettern

Indoor-Klettern

Titel: Indoor-Klettern
Autoren: Hrg Deutscher Alpenverein
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einem Sturz in einer Route zieht sich der Vorsteiger am Seil zur Exe in 12 Meter Höhe hoch. Beim zweiten Versuch, die Stelle zu klettern, kommt der Kletterer zur nächsten Zwischensicherung auf Hüfthöhe, kann aber nicht clippen. Es kommt erneut zum Sturz, der dieses Mal nur 4 Meter über dem Boden endet. Was ist passiert? Das Seil hat sich aus der letzten Expressschlinge (in die er bereits gestürzt war) ausgehängt und die Sicherungspartnerin wurde 2 Meter hochgerissen. Exen können sich manchmal tatsächlich aushängen. Deshalb wichtig: Immer alle Exen einhängen!
    Gefährlich: Topropen an einer Exe.
    Topropen an nur einer einzigen Expresse?
    Beim Topropen sollten die Umlenkungen immer redundant eingehängt, d. h. hintersichert, sein. Zum einen sind zwei knapp nebeneinander eingehängte und/oder verschlossene Karabiner ein deutliches Zeichen für den Kletterer. Das Signal soll lauten: Stopp, du bist am Ende der Route angelangt. Ab hier bitte nicht weiter Aushängen! So blöd ist keiner? Vergiss nicht: Angst vermindert die Einschätzungs- und Denkfähigkeit.
    Es kann sein, dass ein gestresster Kletterer auch die einzige und letzte umlenkende Expresse aushängt und dann vollkommen ungesichert mit dicken, gepumpten Armen am Routenende steht. Ein Gedanke, der das Blut in den Adern gefrieren lässt! Die Umlenker und dazugehörigen Haken unterliegen außerdem ständig Vibrationen, Lastwechseln usw. Da kann es schon mal sein, dass sich eine Schraubverbindung öffnet oder ein Bauteil aufgrund der Materialermüdung bricht. Diese Möglichkeit gilt es zu berücksichtigen und einzukalkulieren. Sorgt für redundante Umlenkungen.
    Falsche Handhaltungen beim HMS-Sichern.
    Der HMS-Zweifingerklemmer (Pinzettengriff)
    Das Seileinnehmen und -ausgeben bei HMS-Sicherung, während sich beide Hände über dem Gerät befinden, ist eine gefährliche Fehlerquelle. Das Bremsseil wird häufig kurzfristig nur mit Daumen und Zeigefinger gehalten, während die zweite Hand sich vom Seil löst, um später wieder zuzupacken. Ein mit zwei Fingern gehaltenes Bremsseil ist keine Bremsseilkontrolle! Entweder stellt man die Bedienung der HMS-Sicherung auf das Prinzip »Bremshand unterhalb des Karabiners« (gemäß Tube) um oder man achtet peinlich genau darauf, dass immer mindestens eine Hand das Bremsseil richtig in der Hand hält oder korrekt tunnelt!
    Die Bremshand gehört nach unten.
    Finger in der Hakenöse
    Eine Fingeramputation ist sicherlich kein Spaß. Deshalb: Finger weg von den Hakenösen! Sie sind keine Griffe! Solltest du unbedingt ohne Ausweichmöglichkeit einen Haken als Griff verwenden müssen, dann bitte zuerst einen Karabiner einhängen und an dem Karabiner ziehen. So kann man sich wesentlich besser festhalten. Außerdem kann man an einem Karabiner nur sehr viel schlechter hängen bleiben.
    Seilbeschädigung durch scharfe Karabinernase.
    Tubehandling von oben
    Die Bremshand am Tube ist ausschließlich unter dem Gerät! Wer die Bremshand oben hält, kann gleich auf das Sicherungsgerät verzichten und das Seil in einem beliebigen Karabiner einfach um 180° geknickt nach oben ausgeben und einziehen. Wer als alter, klassisch gelernter HMS-Sicherer auf Tubes umsteigt, ist mit dem Tube Anfänger. Er muss seine Bedienung auf »Bremshand-unten« umstellen.
    Achtersichern ohne Fixierung ist gefährlich.
    Seilriss im Umlenker
    Ein aktueller Unfall hat gezeigt, dass ein Seil in der Umlenkung reißen kann, wenn die Karabinerkanten der Umlenkkarabiner nur scharf genug sind und das Seil nicht vollständig eingehängt ist. Vergewissere dich, bevor du dich ins Seil setzt, ob es richtig im umlenkenden Karabiner liegt. Achte darauf, dass die Schnapper ordentlich geschlossen sind und das Seil nicht zwischen Schnapper und Karabinernase verklemmt ist.
    Safer Belay
    Zum Sichern mit Achter sollte dieser mit einer Plastikplatte oder mit einem Gummi (alter Fahrradschlauch) im kleinen Radius des HMS-Karabiners fixiert werden. In diesem Fall spricht man vom »safer belay«. Ohne Gummi kann der zugeschraubte Schnapper ausgestanzt werden, in der Folge hängt sich der Achter aus.
    Schlappseil
    Schlappseil ist des Grounders Schmied. Dynamisch sichern hat mit Schlappseil nichts zu tun! Wer die ersten fünf Haken nicht konsequent auf »Fühlung« sichert, riskiert mindestens Fersenbeine und Sprunggelenke seines Partners.
    Achtung vor Griffbruch!
    Die meisten Griffe sind (noch) nicht unzerstörbar. Vor allem beim Routenbau geht oft einer kaputt. Kürzlich auf einem
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