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Indoor-Klettern

Indoor-Klettern

Titel: Indoor-Klettern
Autoren: Hrg Deutscher Alpenverein
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Außenrist an → rechter Fuß wird stabilisierend platziert → die Greifhand greift nach oben, während die rechte Schulter um den langen rechten Arm nach hinten gezogen wird.
    Daraus ergibt sich eine Verwindung um die Körperlängsachse (= Eindrehen).
    Der Haltearm sollte so lange wie möglich gestreckt bleiben, das spart Kraft. Wenn du den Arm erst ganz zum Schluss beugst, ermüden die Muskeln deutlich langsamer.

    Spreizen und Stützen
    Spreizen eröffnet dir vor allem in Ecken (= Verschneidungen) und in anderen einwärts gewölbten Geländeformen eine günstige Schwerpunktlage über den Tritten. Oft sind die Hände dabei so entlastet, dass du perfekte Rastpositionen einnehmen kannst, mit dem Loslassen der Hände.
    Stabil – aber kein Fortkommen
    Hierzu ein kleines Experiment: Stelle dich mit möglichst weit gespreizten Beinen auf. Versuche jetzt, mit einem Fuß langsam auf einen mittig zwischen deinen Beinen platzierten Stein zu steigen.
    Nicht so leicht, oder? Jetzt das Ganze noch mal aus einer Startposition mit schulterbreitem Stand. Easy! Ergo: Spreizpositionen sind zwar stabil, aber nicht günstig für die Weiterbewegung. Weites Spreizen macht nur Sinn bei guten Stütz-/Zuggriffen.
    Bewegungsablauf
    Linke Hand stützt → linker Fuß wird höher gesetzt → linke Hand wechselt auf Zuggriff → rechte Hand stützt → rechter Fuß wird hochgesetzt …

    Kraft sparen

    Die vorstehenden Kapitel beinhalten nur eine kleine Auswahl an grundlegenden Klettertechniken. Wer mehr wissen möchte, sei auf die entsprechende Literatur oder – noch viel besser – auf einen Technikkurs verwiesen. Zum Abschluss geht es noch ums »Kraft sparen«. Warum? Weil letztlich jede Klettertechnik darauf hinausläuft: mit der begrenzten Kraft, die wir Menschen zur Verfügung haben, im steilen Gelände vorwärtszukommen.
    Rastpunkte nutzen
    Kraft sparen hat aber auch einen strategischen Aspekt: Eine Route besteht oft aus unterschiedlichen Sequenzen, unterbrochen von mehr oder weniger guten Rastpunkten. Wenn du diese Rastpunkte findest und nutzt, hast du klare Vorteile. Schaffst du es dann noch, die schwierigen Sequenzen flott zu klettern, ist ein weiterer Schritt in Richtung erfolgreiche Begehung getan.
    Wichtige Strategien
    Zwei weitere strategische Dinge, die wirklich weiterhelfen, seien an dieser Stelle noch erwähnt.
    Erstens: Kontrolliere deine Arme und Beine. Sind die Arme (vor allem im steilen Gelände) oft gebeugt und die Beine gestreckt? Drehe die Situation um: Beuge die Beine und strecke die Arme. Versuche, häufiger am langen, gestreckten Arm zu klettern, insbesondere bei der Vorbereitung des nächsten Zuges. Zweitens: Achte auf deine Hände während der Vorbereitung. Sie sollten bis zum Ende des Vorbereitens die entsprechenden Griffe halten. Während des Greifens hilft die Greifhand so lange als möglich unterstützend mit. Erst so spät als möglich verlässt sie den Griff, um den Zielgriff zu erreichen.
    Kraft sparen üben
Finde Rastpositionen in Verschneidungen.
Finde Rastpositionen mit Knieklemmern.
Quere in Absprunghöhe und versuche, an großen positiven Griffen optimale Rastpositionen zu finden.
Klettere einen Boulder oder eine Route und achte auf deine Arme; sind sie ständig gebeugt? Versuche die Sequenz am langen Arm zu klettern.
Klettere eine Route und lasse einen Griff aus, der Partner klettert die Route auch und lässt einen weiteren Griff aus, dann wieder du … usw. Unterstütze die Haltehand, solang es geht, durch die Greifhand!
Klettere anspruchsvolle Boulder erst langsam, dann schnell. Übertrage dies auf Routen, indem du die schwierigen Sequenzen schnell, die leichten langsamer kletterst.
Übe eine Route ein und klettere sie zügig ohne Pausen in einem Zug durch; als Variante: klettere die Route ohne zu chalken.
    Rastpunkt-Möglichkeiten
Spreizen (z. B. in Verschneidung)
Heelhook (hinter einer Kante)
Stemmen (z. B. im Dachwinkel)
Toe-Hook (an Untergriffen)

Sicher klettern – Unfälle vermeiden
    Der neue DAV-Kletterschein spricht alle Kletterer an – vom Anfänger bis zum Könner. Er dient vor allem der Verbesserung des Sicherungsverhaltens in Kletterhallen. Es hat sich gezeigt, dass qualifizierte Ausbildung ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu korrektem Sichern ist. Unfälle sind schrecklich. Aber sie haben auch eine positive Seite: Man kann daraus lernen – wenn man sie richtig analysiert.
    In diesem Kapitel siehst du:
Wer darf den DAV-Kletterschein abnehmen?
Wie sieht die Kletterscheinabnahme
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