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Indoor-Klettern

Indoor-Klettern

Titel: Indoor-Klettern
Autoren: Hrg Deutscher Alpenverein
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Schulterzug in einem Schwung ohne Unterbrechung aus. Falls für den zweiten Fuß kein Tritt vorhanden ist, drückt er auf der richtigen Höhe für den Zielgriff gegen die Wand. Das erleichtert den Schulterzug!

    Dabei ist es grundsätzlich günstig, ungefähr in Falllinie der haltenden Hand (bei Schritt 1 die linke Hand, weil die rechte weitergreift) zu stehen; dabei sollte idealerweise der rechte Fuß näher an der Falllinie stehen, damit der linke Fuß (zweiter Schritt) entlastet werden kann. Sowohl beim Weitergreifen als auch beim Weitertreten spannen die verbliebenen drei Haltepunkte ein Dreieck auf.
    Die diagonale Klettertechnik ist eine der Grundtechniken beim Klettern. Die meisten anderen Techniken leiten sich daraus ab.
    Schulterzüge
    Das wirst du in der Kletterhalle öfter hören: »Der nächste Zug ist ein Schulterzug!« Zwei Dinge dazu: Erstens sind Schulterzüge recht häufig. Und zweitens sind Ankündigungen solcher Züge meist als Drohung gemeint. Warum? Schulterzüge erfordern Geschick und vor allem Kraft. Wie sehen Schulterzüge aus? Stell dir vor, du hast einen ganz normalen Griff mit der rechten Hand, der nach unten zu belasten ist. Und jetzt drehst du ihn um 90 Grad nach links. Schon hast du einen Schulterzug. Mit einem Schulterzug überwindest du einen Seitgriff, der »verkehrt herum« positioniert ist, also zu dir zeigt anstatt von dir weg. Für einen Schulterzug mit der rechten Hand brauchst du einen Tritt diagonal gegenüber für links, damit du dich zwischen Griff und Tritt verspannen kannst. Je höher und je weiter weg der Tritt liegt, desto kräftiger ist der bevorstehende Zug. Einsteiger mit schwach ausgeprägter Schultergürtelmuskulatur haben bei Schulterzügen nicht selten Probleme – Vorsicht vor Überlastung! Dies gilt auch für Könner, die mit aller Kraft schieben.

    Ziehen mit dem Fuß
    Mit den Füßen ziehen? Ja, das geht. Am nachvollziehbarsten ist das bei den sogenannten »Hooks«. An einer Dachkante hast du das vielleicht schon gesehen: Darunter ist nur Luft, und daher ist es sinnvoll, möglichst früh die Ferse auf einen großen Tritt an oder knapp oberhalb der Dachkante zu bringen. Dadurch wird Gewicht von den Armen auf den Fuß verlagert. Aber nicht nur an Dachkanten ist Ziehen mit den Füßen nicht nur sinnvoll, sondern weit verbreitet. Man sieht es nur nicht so deutlich. Im Prinzip ist es nämlich so, dass jeder Kletterer im überhängenden Gelände an den Tritten zieht, sonst würde er immer im Lot unter den Griffe baumeln. Wie gut das Ziehen an den Tritten funktioniert, ist eine Frage der Trittqualität. Ausgeprägte große und positive Tritte (also mit Hinterschnitt) sind dafür gut geeignet, schlechte und abschüssige Spaxtritte geben hingegen kaum etwas her.
    Die »Offene Tür«
    Bisher ging es nur um die Lageveränderung bzw. Stabilisierung des Körpers nach vorne und hinten. Ziehen an den Tritten ist aber auch zur seitlichen Stabilisierung bzw. Lageveränderung möglich. Befindet sich z. B. ein Griff weit seitlich vom Körper, dann dreht es dich leicht aus der Wand (zumindest im überhängenden Gelände). Diese Situation wird dir oft begegnen; sie heißt »offene Tür«. Eine geschickte Lösung der offenen Tür hat mit dem Ziehen an den Tritten zu tun.

    Bewegungsablauf
    Linke Hand greift seitlich vom linken Fuß → rechter Fuß zieht den Körper über einen Tritt rechts der Körpermitte zur Wand hin → die rechte Hand wird dadurch »frei« und kann weiter Greifen.
    Je mehr du dich mit der Hüfte über den rechten Tritt schieben kannst, umso besser »hält« der Tritt und umso leichter kannst du die rechte Hand zum Greifen lösen.
    Es gibt noch weitere Methoden, die »offene Tür« zu vermeiden, wie z. B. Trittwechsel oder mit dem Bein kreuzen. Sie sind Bestandteil des fortgeschrittenen Kletterns und werden hier nicht näher erläutert. Diese Techniken kann man am besten in einem Kurs erlernen.

    Eindrehen
    Eindrehen (siehe auch »eingedrehte Position«, Seite 100 ) ist eine der Schlüsselfertigkeiten, wenn es ums Klettern in überhängendem Gelände geht. Durch die Verwindung um die Körperlängsachse schaffst du günstige Arbeitsbedingungen für die Muskulatur rund um den Schultergürtel und kannst sehr weit greifen, ohne den Haltearm zu beugen. Je höher der eingedrehte Fuß platziert wird, umso mehr Reichweite ergibt sich in der Folge beim Aufrichten und Weitergreifen.
    Bewegungsablauf
    Der linke Fuß tritt etwa in Fallinie der rechten Haltehand auf
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