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Indigo - Das Erwachen

Titel: Indigo - Das Erwachen
Autoren: Jordan Dane
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alles. Die Distanz zwischen ihnen war immer größer geworden, sie hatten mehr und mehr gestritten, aber richtig hässlich war es erst geworden, als Mia die Besuche bei Lucas benutzt hatte, um ihre jüngeren Geschwister zu kontrollieren.
    Das war der Augenblick gewesen, in dem Rayne klar geworden war, dass sie alles verloren hatte. Sie hatte keine Kontrolle. Keine Macht, etwas zu ändern. Und jetzt hatte sie auch Lucas verloren.
    â€žIch will dich sehen, aber es ist zu gefährlich … Du darfst nicht nach mir suchen. Es ist nicht sicher. Du würdest alles nur noch schlimmer für uns beide machen …“
    Rayne wusste nicht, was sie denken sollte. Was konnte gefährlich daran sein, ihren Bruder zu sehen? Und was konnte so schlimm daran sein, dass sie sich um ihn kümmern wollte? Er klang verängstigt und total paranoid. Was, wenn Mia recht gehabt hatte, was seinen Zustand betraf? Dass er das Krankenhaus wirklich brauchte? Rayne wollte tun, was das Beste für ihn war, aber …
    â€žWas ist das Beste für dich, Luke?“ Sie wischte sich über die Augen.
    War Mia damals genauso unsicher gewesen? Und hatte sie Rayne nur deswegen nicht um Rat gefragt, weil sie noch ein Kind gewesen war? Hätte Rayne die Entscheidungen, die ihre Schwester für Lucas getroffen hatte, dann vielleicht akzeptiert? Sollte sie Mia jetzt helfen, ihn zu finden, weil es letztlich das Einzige war, das sie tun konnte?
    Mit seiner Flucht aus der Nervenheilanstalt zwang Lucas sie zum Handeln. Er hatte angerufen, um ihr zu sagen, dass er sie liebte, aber sie konnte sich nicht einfach zurücklehnen und den Dingen ihren Lauf lassen. Vielleicht war das hier ihre letzte Chance, alles in Ordnung zu bringen – das zu tun, wofür sie beim letzten Mal zu jung gewesen war.
    Alles ist völlig durcheinander . Sie wollte, dass sich ihre Schwester irrte. Es muss einfach so sein .
    Immer, wenn Rayne nervös wurde oder Angst bekam, spielte sich schräges Zeug in ihrem Kopf ab, das meistens mit ihrer Schwester zu tun hatte. Manchmal tat es ihr gut, sich Miss Perfect mit einem dicken, zum Ausdrücken reifen Pickel mitten auf der Stirn vorzustellen.
    Aber wenn sie sich in ihrer Schwester geirrt hatte, bedeutete das, dass ihr Bruder wirklich krank war.
    Rayne wünschte sich von ganzem Herzen, dass er noch immer das niedliche, schüchterne Kind war, an das sie sich erinnerte – ein freundlicher Junge, der von Geburt an anders gewesen war als die anderen. Aber was, wenn er das gar nicht mehr war? Was, wenn die Stimmen in seinem Kopf bösartig geworden waren? Wenn Mia sie vor ihm hatte beschützen wollen? Sich auf Lukes Seite zu schlagen würde so oder so nicht leicht werden. Wenn sie ihm den Rücken deckte – gegen Mias Geld und die Ärzte und ihren schrägen Arbeitgeber, diese Church of Spiritual Freedom –, dann mussten sie zu zweit dem Krankenhaus, den Gerichten und Gott die Stirn bieten. Das Gesetz und Gott würden auf Mias Seite sein. Der reinste Klacks . So einen Krieg würden sie niemals gewinnen. Nicht, ohne ordentlich Federn zu lassen.
    Sie wollte gerade auf Abspielen drücken, um seine Stimme noch einmal zu hören, da ließ sie ein hartes Klopfen an der Tür zusammenfahren. Als sie durch das Guckloch sah, zog sich ihr Magen zusammen und ihr wurde schlecht. Ihre Schwester starrte sie an, als hätte sie einen Röntgenblick und könne durch die Tür sehen.
    Aber das Schlimmste war, dass sie einen Polizisten in Uniform bei sich hatte.
    â€žVerdammt, Mia. Was jetzt?“

2. KAPITEL
    Als Rayne die Wohnungstür öffnete, machte ihre Schwester sich nicht mal die Mühe, Hallo zu sagen, sondern drängte sich mit dem Officer im Schlepptau einfach an ihr vorbei. Der Bulle zeigte seinen Dienstausweis nicht vor. Er tat nur, was Mia ihm sagte.
    â€žLos, durchsuchen Sie die Wohnung“, befahl Mia mit einem Winken ihrer gepflegten Hand. „Sie haben meine Erlaubnis.“
    â€žLucas ist nicht hier, Mia. Sieh dich doch mal um. Verdammt, du kannst von der Wohnungstür aus jeden Zentimeter dieser Wohnung sehen.“
    Sehr nett . Prinzessin Mia trampelte auf ihrer Privatsphäre herum, und das auch noch mit polizeilicher Verstärkung.
    â€žHallo? Ich habe mich für mündig erklären lassen, als ich sechzehn war! Brauchst du ein Lexikon, um nachzuschlagen, was das bedeutet?“ Offenbar interessierte es weder Mia noch den Polizisten,
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