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in neuen Abenteuern

in neuen Abenteuern

Titel: in neuen Abenteuern
Autoren: Enid Blyton
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hat einen sehr schlechten Einfluss auf die Klasse.“
    Hanni drehte sich um und sah Helene Arnold. Sie war neu in Lindenhof.
    Hanni wusste nicht, ob sie das Mädchen mochte oder nicht. Helene hatte ein hübsches Gesicht, aber ihr Mund wirkte verkniffen, und sie hatte sehr eng beieinander liegende Augen.
    In diesem Moment läutete die Glocke zum Frühstück und Hanni brauchte nicht zu antworten. Mit ihren Freundinnen rannte sie die Treppe hinunter. Sie wisperte Jenny zu: „Ist das Helene? Die sieht aber arg zimperlich aus!“
    „Ja, und sie tut schrecklich brav“, erwiderte Jenny. „Du hättest mal ihr Gesicht sehen sollen, als ich letzte Woche einen Radiergummi nach Hilda warf. Beinahe wäre die Milch sauer geworden.“
    „Ruhe, bitte!“, sagte Frau Roberts. Die Zwillinge und Jenny hatten sich so viel zu erzählen, dass ihre Münder selbst während des Unterrichts nicht stillstanden. Hanni blickte kurz zu Helene hinüber. Sie saß mit gebeugtem Kopf da und las aufmerksam in ihrem Lehrbuch – sie sah aus wie eine richtige Musterschülerin.
    Warum mag ich eigentlich Helene nicht?, dachte Hanni. Vielleicht, weil sie so seltsam lacht! Ich bin ja mal gespannt, wie viel sie kann!
    An diesem Morgen las Frau Roberts die Noten der letzten Klassenarbeit vor. Petra Erdmann, noch eine Neue, hatte den besten Aufsatz geschrieben. Helene Arnold war gerade Mittelmaß; die schlechtesten Arbeiten hatten Sadie, Elli, Carlotta und Doris abgegeben.
    „Petra, für die erste Woche hast du sehr gut abgeschnitten“, sagte Frau Roberts. „Ich merke, dass du dich sehr anstrengst und gründlich arbeitest. Wenn man bedenkt, dass du die Jüngste der Klasse bist, ist das sehr beachtlich. Mach nur so weiter!“
    Die Mädchen starrten Petra an, die aufrecht in ihrer Bank saß und vor Freude ganz rot wurde. Die Zwillinge betrachteten sie neugierig. Sie waren fast dreizehn und fanden es erstaunlich, dass ein elfjähriges Mädchen zu den Besten der Klasse gehören sollte.
    Sogar für elf sieht sie klein aus, dachte Hanni. Und sie ist auch sehr blass. Wahrscheinlich schuftet sie zu viel!
    Petra war kein hübsches Mädchen. Sie trug eine dicke Brille und ihr Haar hing in einem straffen Zopf den Rücken hinunter. Ihr Gesicht war meistens ernst und sie ließ sich durch nichts vom Unterricht ablenken.
    Aber es kam nicht nur Lob von Frau Roberts. Mit strengem Blick schaute sie auf Elli, Sadie, Doris und Carlotta.
    „Ihr gebt euch wohl überhaupt keine Mühe“, sagte sie. „Ich weiß, eine muss die Schlechteste sein, aber so miserabel wie ihr braucht niemand zu sein. Setz dich gerade hin, Sadie! Und du, Carlotta, brauchst nicht zu grinsen. Auf deine Leistungen kannst du dir nichts einbilden!“
    Carlotta hörte auf zu lachen und runzelte die Stirn. Mit ihrem tiefschwarzen Haar, den dunklen Augen und der bräunlichen Haut wirkte sie wie eine wilde, kleine Zigeunerin. Böse schaute sie Frau Roberts an.
    Die Lehrerin tat so, als bemerke sie das nicht, und wandte sich an Doris. „Du bist jetzt schon zwei Jahre in der gleichen Klasse“, sagte sie, „und noch nicht um ein Haar besser geworden. Du musst dich endlich anstrengen.“
    „Ja, Frau Roberts“, murmelte die arme Doris. Sie war nicht sehr klug, aber ein liebes, lustiges Mädchen. Und sie hatte eine erstaunliche Gabe, Leute nachzuahmen. Sogar die Lehrerinnen mussten lachen, wenn Doris eine ihrer Vorstellungen gab.
    „Und jetzt zu dir, Elli“, begann Frau Roberts. Sie hielt inne und schaute das Mädchen genauer an. „Du siehst verändert aus, Elli“, sagte sie. „Anscheinend hast du vergessen, dich zu kämmen.“
    „Aber nein, Frau Roberts“, entgegnete Elli eifrig. „Sadie hat mir eine neue Frisur gezeigt. Sadie sagt, ich hätte ein Gesicht, das ...“
    „Elli, du willst doch nicht behaupten, dass du dich absichtlich so hergerichtet hast?“, sagte Frau Roberts entsetzt.
    Die Mädchen kicherten. Elli schwieg beleidigt.
    „Ich habe es zwar nicht gern, wenn jemand meinen Unterricht versäumt“, sagte die Lehrerin, „aber ich muss dich trotzdem bitten, zum Waschraum zu gehen und deine Haare in Ordnung zu bringen.“
    „Ich habe mir schon gedacht, dass sie hinausgeschickt wird“, wisperte Jenny zu Hanni. Frau Roberts‘ scharfe Ohren vernahmen das Flüstern.
    „Keine Gespräche“, sagte sie. „Schlagt jetzt eure Mathematikbücher auf und löst die Aufgaben auf Seite sechzehn. Und ihr, Hanni und Nanni, bringt mir eure Hefte; ich will euch erklären, was wir in der letzten Woche
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