Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
in neuen Abenteuern

in neuen Abenteuern

Titel: in neuen Abenteuern
Autoren: Enid Blyton
Vom Netzwerk:
heute Abend zeitig fortgehen, um den Film zu sehen. „Es war wirklich und wahrhaftig ein Missgeschick“, sagte sie. „Kann ich nicht die Grammatikregeln während der großen Pause abschreiben?“
    „Du wirst es heute Abend tun.“ Frau Roberts blieb fest. „Und jetzt höre endlich auf, mit dem Wasser herumzuspielen. Geh bitte an deine Arbeit.“
    Jenny presste die Lippen zusammen und ging verärgert zum Waschraum, um den Krug wegzustellen. Dort traf sie Helene, die sich inzwischen abgetrocknet hatte. Eigentlich war sie kaum nass geworden.
    „Helene, du weißt ganz genau, dass es ein Missgeschick war. Ich will doch heute Abend früher weg, um rechtzeitig ins Kino zu kommen. Das klappt aber nur, wenn du Frau Roberts sagst, dass ich nichts dafür kann.“
    „Das werde ich ganz sicher nicht tun“, erwiderte Helene. „Du und Bobby, ihr habt nichts Besseres im Sinn, als andere zu ärgern. Ich helfe dir nicht aus der Patsche.“
    Mit erhobenem Kopf verließ sie den Waschraum. Jenny starrte ihr nach. Sie war böse und sehr verletzt. Sie warf den Krug in den Schrank und knallte die Tür zu. In diesem Augenblick hätte sie am liebsten mindestens ein Dutzend Krüge mit eiskaltem Wasser über Helenes Kopf ausgeleert.
    In der großen Pause erzählte sie Bobby, was geschehen war. Bobby schüttelte sich vor Abscheu. „Helene tut immer so brav und freundlich. Dabei ist sie eine ganz scheinheilige Kuh. Was machen wir nur, damit du früher wegkommst?“
    „Das schaffen wir nicht“, meinte Jenny trübselig. „Frau Roberts wird mich heute Abend nicht aus den Augen lassen.“
    „Ich frage mich, ob wir Frau Roberts nicht wieder aus dem Zimmer lotsen können!“, sagte Bobby und ihre Augen begannen zu glänzen.
    „Sei nicht blöd!“, erwiderte Jenny. „Wir können sie nicht zweimal auf die gleiche Weise hereinlegen – auf jeden Fall nicht so schnell hintereinander.“
    „Wie wäre es, wenn wir es ein wenig anders anpackten?“, meinte Bobby. „Wenn wir zum Beispiel dich hinausrufen lassen?“
    „Ooooh!“, sagte Jenny und begann zu strahlen. „Das ist eine gute Idee. So könnte es vielleicht hinhauen. Aber wann soll ich das schreckliche Zeug abschreiben?“
    „Das nehme ich dir ab“, bot Bobby sich an. „Ich kann meine Handschrift sehr leicht verstellen. Frau Roberts wird garantiert nichts merken.“
    „In Ordnung“, meinte Jenny. „Wie sollen wir es anstellen?“
    „Ich frage Frau Roberts, ob ich ein Buch aus der Bibliothek holen darf“, erklärte Bobby. „Und wenn ich zurückkomme, sage ich: ‚Frau Roberts, Mamsell bittet Sie, dass Sie Jenny zu ihr schicken. Mamsell möchte ihr etwas erklären.’ Und ich wette, dass dich Frau Roberts lammfromm gehen lässt – dann kannst du rechtzeitig weg und dir den Film ansehen.“
    „Ein bisschen gefährlich ist es schon“, meinte Jenny. „Aber ich versuche es. Hoffentlich werde ich nicht geschnappt.“
    Die unbekümmerte Bobby grinste. „Wer wagt, der gewinnt! Außerdem kannst du auf mich zählen.“
    Als am Abend die Mädchen im Klassenzimmer saßen und ihre Aufgaben machten, hob Bobby die Hand. „Frau Roberts, kann ich schnell zur Bibliothek gehen und ein Buch holen?“, fragte sie.
    „Ja, aber beeile dich“, erwiderte die Lehrerin, ohne den Kopf zu heben. Sie war gerade dabei, Hefte zu korrigieren. Bobby zwinkerte Jenny zu und schlüpfte aus dem Zimmer. Mit einem Buch unter dem Arm kehrte sie zurück. Sie ging zu Frau Roberts‘ Pult und sagte: „Bitte, Frau Roberts, kann Jenny zu Mamsell gehen? Mamsell will ihr etwas erklären.“ Jenny wurde rot vor Aufregung.
    „Nanu“, sagte Frau Roberts ziemlich erstaunt. „Ich habe Mamsell doch gerade im Lehrerzimmer gesehen und sie hat nichts davon erwähnt. Aber geh lieber, Jenny. Du kannst die Grammatikregeln später abschreiben, wenn du mit den anderen im Gemeinschaftsraum bist.“
    „Vielen Dank, Frau Roberts“, murmelte Jenny und rannte aus dem Zimmer. Sie lief zur Garderobe, nahm ihren Mantel und schlich durchs Gartentor. Dann ging sie zum Schuppen und holte ihr Rad. So schnell sie konnte, fuhr sie zur Stadt. Hoffentlich traf sie nicht gerade eine Lehrerin oder eine ältere Schülerin!
    Aber kein Mensch sah sie. Im Kino verfolgte sie gebannt den Film und dachte nicht mehr an die Schule. Die Klasse machte in der Zeit die Hausaufgaben für den nächsten Tag. Niemand vermisste Jenny. Nur Helene hatte gemerkt, dass irgendetwas im Gange war. Sie hatte die Blicke beobachtet, die sich Jenny und Bobby
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher