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in neuen Abenteuern

in neuen Abenteuern

Titel: in neuen Abenteuern
Autoren: Enid Blyton
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Am Tag zuvor hatte sie Elli eine kräftige Ohrfeige gegeben, weil sich Elli über Carlottas Haare lustig machte. Elli war danach in Tränen zerflossen.
    „Carlotta, wir verhauen uns in diesem Land nicht“, hatte Hilda gesagt. „Vielleicht tut man das bei euch in Spanien – bei uns ist das nicht Sitte. Kapiert?“
    Aber Carlotta hatte bloß mit dem Fuß aufgestampft und geschrien: „Wenn ich schlagen will, schlage ich! Was gehen diesen eitlen Fratz meine Haare an?“
    An diesen Zwischenfall erinnerten sich die Zwillinge, Jenny und Bobby, als sie auf dem Tennisplatz standen und Bobbys Drohung hörten.
    „Auf jeden Fall werden wir ihr zeigen, was wir von ihr halten“, sagte Hanni seufzend. „So einfach kommt sie nicht davon!“
    „Ich hole jetzt ihr Heft“, sagte Bobby und ging zum Gemeinschaftsraum, denn dort war Helene meistens zu finden. Wie Petra war sie selten draußen im Freien.
    Helene saß am Tisch und löste ein Kreuzworträtsel. Bobby stellte sich neben sie. „Wo ist dein Grammatikheft? Ich will es haben!“
    „Ach, musst du noch etwas hineinschreiben?“, fragte Helene mit ihrer leisen, sanften Stimme. „Arme Bobby! Tust du es wieder für Jenny!“
    „Schau mich an, du gemeine Petze!“, sagte Bobby in einem so drohenden Ton, dass Helene erschrocken zusammenzuckte. Sie hob den Kopf und blickte Bobby an. Bobby war weiß vor Zorn und ihre Augen glitzerten böse.
    „Das wird dir noch leid tun!“, drohte Bobby. „Ich hasse Petzen mehr als alles andere. Wenn du noch einmal jemanden reinlegst, wirst du es bereuen. Das kannst du mir glauben!“
    Helene zitterte vor Angst. Wortlos stand sie auf, ging an ihr Regalfach und holte das Grammatikheft. Bobby riss es ihr wutentbrannt aus der Hand und verließ den Raum.
    „Meine Güte“, sagte eine leise Stimme. „Meine Güte! Bobby war aber zornig! Helene, was hast du nur getan?“
    Petra saß mit einem Buch in einer Ecke des Gemeinschaftsraumes und sah Helene durch ihre dicken Brillengläser an.
    „Nichts, überhaupt nichts. Ich habe nicht gepetzt. Bobby kann mich nur nicht leiden, weil ich ihre Streiche albern und kindisch finde. Findest du nicht auch, dass sie albern und kindisch sind?“
    „Im Grunde mag ich keine Scherze, bei denen jemand hereingelegt wird“, meinte Petra. „Ich habe schon immer viel lieber gelernt. Aber einige von Bobbys und Jennys Streichen finde ich wirklich komisch.“
    „Du bist ein nettes Mädchen, Petra“, sagte Helene und ging zu ihr hinüber. „Und so klug! Ich würde mich freuen, wenn wir Freundinnen werden könnten. Dich und Sadie kann ich von der ganzen Klasse am besten leiden.“
    Petra errötete vor Freude. Sie war ein schüchternes Mädchen, das sich sehr schwer an jemanden anschloss. Und die anderen beachteten sie auch nicht sonderlich, denn sie war ungeschickt beim Spielen und auch sonst recht unbeholfen. Petra bemerkte nicht, dass Helene sie nur ausnützen wollte.
    „Natürlich möchte ich mit dir befreundet sein“, sagte Petra scheu.
    „Du bist wirklich sehr gut im Unterricht“, sagte Helene bewundernd. „Ich wäre froh, wenn du mir manchmal helfen könntest. Sadie möchte ich auch gern zur Freundin haben – außerdem würde es ihr gut tun, einmal an etwas anderes zu denken als an ihr Haar, ihre Kleider und ihr hübsches Gesicht. Ich mag Sadie sehr, du auch?“
    „Ich habe ein bisschen Angst vor ihr“, gestand Petra. „Sie hat so tolle Kleider und manchmal schaut sie so vornehm aus, sie scheint schon richtig erwachsen zu sein. Neben ihr komme ich mir immer klein und schäbig vor. Ich weiß wirklich nicht, ob ich sie mag oder nicht.“
    Als Helene ihr Heft zurückbekam, schaute sie neugierig hinein. Ja, da standen die Grammatikregeln ein zweites Mal, abgeschrieben von Jennys ziemlich ausladender Schrift – und Frau Roberts hatte sie abgezeichnet.
    Jetzt hat sie es also doch tun müssen!, dachte Helene. Das geschieht ihr recht. Vielleicht werden mich Jenny und Bobby nun endlich in Ruhe lassen!

Überraschungen mit Carlotta
     
    Jedes der fünf neuen Mädchen lebte sich auf andere Weise in Lindenhof ein. Sadie verbrachte die Schulzeit, ohne sich sonderlich um den Unterricht zu kümmern. Sie lebte in ihrer eigenen Welt, dachte nur an ihr Aussehen und fühlte sich bloß deshalb zu Elli hingezogen, weil sie hübsch und niedlich war.
    Helene und Petra gewöhnten sich auch rasch ein. Helene bemühte sich, Bobby und Jenny aus dem Weg zu gehen. Bobby war bald ganz heimisch in der Schule. Auch Carlotta passte
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