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in neuen Abenteuern

in neuen Abenteuern

Titel: in neuen Abenteuern
Autoren: Enid Blyton
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Fußsohlen nass machen würdest? Mindestens fünf Minuten stehst du schon da und klapperst mit den Zähnen.“
    Helene beachtete Jenny nicht, sie presste die Lippen zusammen und schwieg. Carlotta stieg wieder zum Sprungturm hinauf. Sie führte die Hände zum Kopf, stieß sich leicht mit den Füßen ab und zeigte dann einen so vollendeten Kopfsprung, dass selbst die Sportlehrerin bewundernd in die Hände klatschte.
    „Schau nur, jetzt protzt sie schon wieder“, sagte Helene zu Elli, die neben ihr stand. „Warum man sie dazu noch ermutigt, kann ich nicht begreifen. Sie ist schon eingebildet genug!“
    „Von wegen!“, zischte Bobby. „Wenn du jetzt nicht endlich aufhörst mit deinen giftigen Bemerkungen, dann kannst du was erleben!“
    „Unsere liebe Carlotta ist ganz offensichtlich halbwild aufgewachsen“, fuhr Helene ungerührt fort. Carlotta, die zugehört hatte, lachte. Helenes hässliche Bemerkungen schienen ihr überhaupt nichts auszumachen. Dafür ärgerten sich ihre Freundinnen umso mehr. Bobby verzog verächtlich den Mund.
    „Wie wäre es mit einem kleinen Bad, liebe Helene?“, sagte sie plötzlich und gab dem Mädchen einen heftigen Stoß. Mit einem lauten Schrei fiel Helene ins Becken. Böse kam sie wieder an die Oberfläche, spuckte das Wasser aus, das sie geschluckt hatte, und sah sich nach Bobby um. Bobby aber war sofort hinter ihr ins Becken gesprungen und untergetaucht. Unter Wasser näherte sie sich Helene.
    Eine Sekunde später hatte sie Helene fest am Unterschenkel gepackt und sie mit starkem Druck hinabgezogen. Mit einem noch lauteren Schrei versank Helene im Wasser. Keuchend tauchte sie schließlich wieder auf. Sie rang nach Luft und versuchte an den Beckenrand zu schwimmen. Aber sobald sie etwas Luft geschnappt hatte, wurde sie wieder am Bein gepackt und in die Tiefe gerissen.
    Helene kämpfte sich frei, klammerte sich am Beckenrand fest und hangelte sich hoch. Sofort schrie sie nach der Sportlehrerin.
    „Frau Wilton, Frau Wilton, Bobby hat mich fast ertränkt! Frau Wilton, rufen Sie sofort Bobby heraus!“ Die Lehrerin drehte sich verwundert um und betrachtete die schreiende Helene. Bobby war in der Zwischenzeit zum anderen Beckenrand geschwommen und aus dem Wasser gestiegen. Sie kam fast um vor Lachen.
    „Was soll das heißen, Bobby würde dich ertränken!“, sagte Frau Wilton ungeduldig. „Bobby ist doch gar nicht in deiner Nähe. Sie ist noch nicht einmal im Wasser. Sei nicht albern, Helene! Reiß dich endlich zusammen und schwimm ein bisschen. Du benimmst dich wie ein dreijähriges Kind!“
    Die umstehenden Mädchen kicherten schadenfroh. Helene ärgerte sich so, dass sie sich ruckartig umdrehte, das Gleichgewicht verlor und ein zweites Mal ins Wasser plumpste.
    „Das zahle ich dir heim“, rief sie zu Bobby hinüber, aber die winkte nur mit der Hand und grinste.
    „Vielleicht passt du das nächste Mal ein bisschen besser auf deine Zunge auf“, meinte Jenny, die in ihrer Nähe stand. „Bobby lässt nicht mit sich spaßen, wenn du über Carlotta herfällst.“
    Als sie am Nachmittag zur Schule zurückgingen, beklagte sich Helene bei Petra. „Es stinkt mir, dass sich diese alberne Carlotta so aufspielt“, sagte Helene verärgert. „Den ganzen Tag sollen wir mit offenem Mund vor ihr stehen und sie anstaunen. Ich weiß nicht, warum Leute wie Carlotta in unser Internat aufgenommen werden. Wir stammen alle aus guten Familien. Und Carlotta kann doch nur einen schlechten Einfluss auf uns ausüben!“
    „Vielleicht glauben ihre Eltern, dass wir einen guten Einfluss auf Carlotta ausüben können“, meinte Petra mit ihrer leisen Stimme. „Sie ist schon ein seltsames Mädchen, da hast du recht, aber sie ist doch auch lustig.“
    „Das kann ich nun gar nicht finden“, sagte Helene gehässig. „Und ihre Kunststücke halte ich auch nicht für sehr aufregend. Weißt du, was ich glaube? Carlotta verbirgt etwas, ein Geheimnis, das niemand erfahren soll. Ich würde zu gern wissen, was das ist!“
    Petra war jünger als Helene und leicht zu beeinflussen. Sie wagte nicht zu widersprechen, wenn Helene über ihre Schulkameradinnen herzog. Sie hörte zu und nickte nur.
    Helene und Petra entdeckten eines Tages Carlottas Geheimnis. Kurze Zeit nach dem Zwischenfall im Schwimmbad machten sie zusammen einen Spaziergang. Sie hatten ihre Notizbücher und Blechbüchsen mitgenommen, weil sie Pflanzen und Insekten sammeln wollten, stiegen den kleinen Hügel hinauf und wanderten durch die Felder. Es
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