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In Liebe und Tod

In Liebe und Tod

Titel: In Liebe und Tod
Autoren: J. D. Robb
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einfach nicht mehr los und die Schwestern führten sie bereits in Richtung der Kreißsäle davon.
    »Aber du wirst das Kind nicht kriegen, bevor die anderen da sind, oder?«
    »Nein, ich glaube nicht.«
    »Wir haben noch jede Menge Zeit.« Eine der beiden Schwestern sah Eve lächelnd an. »Ich bin Dolly und werde Sie betreuen, bis Randa kommt.«
    »Und ich bin Opal«, stellte sich ihre Kollegin vor. »Wir werden Sie beide in ein Zimmer legen und sehen, wie weit Sie sind. Ich habe Ihre Taschen nirgendwo gesehen.«
    »Die werden gleich gebracht.« Tandy suchte Eves noch freie Hand und drückte sie. »Wir waren nicht zu Hause, als es angefangen hat. Mein Freund - Verlobter - der Vater des Babys ist schon unterwegs.«
    »Wir werden ihn sofort raufschicken. Keine Sorge, die zwei Mamis. Es ist für Sie beide das erste Mal, nicht wahr? Zwei Freundinnen, die ihre Babys zur selben Zeit bekommen. Ist das nicht wirklich nett?«
    »Einfach super«, murmelte Eve.

22
     
    Sie hatte Krankenhäuser immer schon gehasst. Es war vollkommen egal, dass hier Aufnahmen von engelsgleichen Babys an den pastellfarbenen Wänden hingen, dass es kleine, hübsche Sitzgruppen und für das Personal Kittel in allen Farben des Regenbogens gab - es war und blieb ein Krankenhaus - ein Ort, an dem Ärzte und Maschinen die Kontrolle über die Körper der Menschen übernahmen, was meistens mit irgendwelchen Schmerzen verbunden war.
    Es lag ohne Zweifel an Mavis’ Berühmtheit, dass sie ein Geburtszimmer bekam, das wie die Suite eines Fünf-Sterne-Hotels aussah. Und auch auf Tandy fiel etwas vom Glanz der Freundin ab, weshalb sie einen nicht minder eleganten Raum auf der anderen Flurseite bekam.
    Eves Hoffnung, dass sie erst mal nur die beiden Frauen hinaufbegleiten müsste, wurde sofort zunichtegemacht. Mavis ließ ihre Hand erst los, nachdem sie ihr versprach, kurz zu sehen, was Tandy machte, dann aber sofort wieder da zu sein.
    »Leonardo und ich hätten bei der Geburt von ihrem Baby dabei sein sollen. Und jetzt hat bei uns zur selben Zeit der Countdown angefangen. Deshalb hat sie niemanden, bis Aaron kommt.«
    Da Eve sich vorgenommen hatte, beide Frauen zu behandeln, als ob sie gefährliche, verletzte Tiere wären, tätschelte sie Mavis vorsichtig die Hand. »Sicher, kein Problem. Ich gucke schnell nach ihr.«
    Sie lief über den Flur, öffnete die Tür und starrte auf eine völlig nackte, kugelrunde Schwangere, die sich gerade in einen kurzen, blauen Kittel helfen ließ.
    »Mein Gott.« Eilig hielt sich Eve die Augen zu. »Entschuldigung. Mavis wollte nur wissen, ob alles in Ordnung ist.«
    »Oh, sie braucht sich um mich keine Gedanken zu machen«, erklärte Tandy gut gelaunt. »Gehen Sie ruhig zu ihr zurück.«
    »Kein Problem. Ich bin schon weg.«
    »Oh, oh, Dallas. Glauben Sie, Sie könnten vielleicht noch mal bei Aaron anrufen? Nur, um zu sehen, ob er schon auf dem Weg ist.«
    »Sicher.« Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging wieder zu Mavis, die inzwischen ebenfalls unbekleidet war. »Bitte, im Namen aller Dinge, die mir heilig sind, könnte vielleicht jemand diesen Frauen etwas anziehen?«
    Mavis kicherte vergnügt, als sie von Dolly einen mit wilden blauen und pinkfarbenen Kreisen bedruckten Kittel übergestreift bekam. »Geht es Tandy gut? Wann kommt Leonardo? Ist Aaron unterwegs?«
    »Es geht ihr bestens. Aber ich sehe vielleicht trotzdem noch mal nach.«
    In dem verzweifelten Verlangen, dem Zimmer zu entfliehen, schoss sie wieder in den Flur und vergewisserte sich telefonisch, dass Aaron endlich in einem Taxi saß und dass Leonardo mit der Anmeldung der beiden Frauen fertig war.
    »Du schaffst das«, machte sie sich Mut, bevor sie wieder zu Mavis ging.
    »He! Ich bin verkabelt!« Mavis saß in ihrem Bett und hatte vor lauter Aufregung ein hochrotes Gesicht. »Siehst du, das ist der Herzschlag des Babys, und das da sind die Wehen.«
    Dolly zog sich einen Gummihandschuh an. »Wir werden nur schnell gucken, wie weit sich der Muttermund geöffnet hat.«
    Gnade. »Ich bin draußen im Flur.«
    »Nein, bleib hier!« Mavis packte ihren Arm, und Eve musste erkennen, dass es offenkundig keinen Gott im Himmel gab.
    »Leonardo ist schon auf dem Weg«, erklärte sie, während sie darauf achtete, nirgendwo anders hinzusehen als in Mavis’ Gesicht.
    »Ungefähr drei Zentimeter«, verkündete Dolly gut gelaunt. »Sie haben noch jede Menge Zeit, also machen Sie es sich bequem. Sagen Sie Bescheid, falls ich Ihnen irgendetwas bringen kann. Und Dallas -
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