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In jenem Sommer in Spanien

In jenem Sommer in Spanien

Titel: In jenem Sommer in Spanien
Autoren: CATHY WILLIAMS
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seinen lässigen Charme? Ob er wohl mit ihr in diese billigen Restaurants gegangen war, damit er keine Bekannten traf? In den Tapas-Bars verkehrten keine Multimillionäre, nur ortsansässige Fischer.
    „Du magst reich und mächtig sein, aber das ist kein Grund, andere Menschen zu benutzen. Ich habe dir vertraut.“
    „Ich habe dich nicht benutzt“, sagte Gabriel leise, „und ich habe nichts mit dir getan, das dir nicht gefallen hätte.“ Er fuhr sich mit den Fingern durchs Haar, und Alex beobachtete ihn hingerissen. Aber sie wollte nicht darüber nachdenken, wie sehr sie die Zeit mit ihm genossen hatte. Ihr großer Fehler war es gewesen, ihm ihre Liebe zu gestehen, denn kurz darauf hatte er sich aus dem Staub gemacht. Aber womöglich hätte er sie so oder so irgendwann verlassen. Einfach, weil er in Wirklichkeit Gabriel Cruz war, der sich nicht auf Dauer mit einem Niemand abgab. „Ich hätte einfach gern gewusst, mit wem ich es zu tun habe.“
    „Warum? Hättest du dich dann anders verhalten? Hättest du ein bisschen mehr verlangt? Sex in der Fünf-Sterne-Hotelsuite?“
    „Das ist gemein!“
    „Wieso? Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Frauen bei einem wohlgefüllten Bankkonto immer nach dem gleichen Muster reagieren.“
    „Sagst du mir jetzt endlich, warum du mich herzitiert hast?“
    „Weil du aufhören musst, dir einzureden, dass du mich nicht kennst, wenn du weiter für mich arbeiten willst!“
    Alex bemühte sich, seinem Blick standzuhalten. Dabei überlegte sie, was seine plötzliche Rückkehr in ihr Leben für Folgen haben würde. Auf keinen Fall durfte sie wieder auf ihn hereinfallen. Aber es war unwahrscheinlich, dass er erneut mit ihr anbändeln wollte. Schließlich heiratete er bald. Doch was, wenn er sich bis dahin nur ein bisschen die Zeit vertreiben wollte? Das durfte sie in gar keinem Fall zulassen.
    „Es hat mich viele schlaflose Nächte gekostet, um dich aus meinem Gedächtnis zu verbannen, nachdem du mich so plötzlich verlassen hast.“ Sie rang sich ein Lächeln ab. „Als du mir eben sagtest, wer du wirklich bist, war ich wie vor den Kopf geschlagen. Falls ich deswegen ein bisschen überreagiert haben sollte, tut es mir leid, und ich entschuldige mich …“
    „Entschuldigung angenommen“, sagte er leichthin, auch wenn Alex kein bisschen so aussah, als würde ihr irgendetwas leid tun. Er hatte ganz vergessen, wie streitbar diese Frau war und wie erfrischend anders. Endlich jemand, der ihm nicht nach dem Mund redete. Mit ihr hatte er seinen Zynismus überwinden und endlich einmal er selbst sein können. Doch daran durfte er jetzt nicht denken.
    „Wenn das alles ist …?“ Alex stand auf und nahm ihre Handtasche.
    Auch Gabriel erhob sich in der üblich lässigen Art und folgte ihr zur Tür. „Wie … Wie kann ich dich erreichen?“
    „Wie meinst du das?“ Alex wurde blass und blieb wie angewurzelt stehen.
    „Ich meine, in welcher Abteilung du arbeitest.“
    „Wieso willst du das wissen?“
    Ihre abweisende Art ärgerte ihn. Offenbar hatte sie noch nicht verstanden, dass es von ihm abhing, ob sie ihren Job behielt. „Weil ich vielleicht noch einmal deine Dienste in Anspruch nehmen muss. Cristobel kommt regelmäßig nach London. Es wäre hilfreich, wenn du ihr auch weiterhin als Fremdenführerin zur Verfügung stehen könntest.“ Hatte er das wirklich sagen wollen? Nein, er wollte nur nicht, dass sie schon ging.
    Alex sah ihn fassungslos an. So unsensibel konnte man doch nicht sein und einen permanenten Kontakt zwischen seiner Exgeliebten und seiner Verlobten herstellen wollen. Aber hatte Gabriel nicht schon einmal bewiesen, dass er sich ohnehin nur für sein eigenes Wohlergehen interessierte? Vor fünf Jahren hatte er sich eine Auszeit von seinem Millionärsdasein genommen und sie, Alex, belogen und benutzt. Jetzt brauchte er eine Spanischübersetzerin und verlangte wieder ihre Dienste, ganz egal, wie unpassend sie dieses Arrangement finden mochte.
    Doch Alex wusste bereits einen Ausweg aus dieser Situation. Es stand einfach zu viel auf dem Spiel. Sie hob den Kopf und versuchte zu ignorieren, dass ihr Puls schneller schlug, während Gabriel sie ansah.
    „Das wird nicht passieren“, sagte sie dann aber ganz ruhig. „Ich werde nicht dafür bezahlt, um Babysitter bei deiner Verlobten zu spielen. Der Einsatz heute hat mir gereicht. Du magst verrückt nach dieser Frau sein, aber ich lasse mir bestimmt nicht noch einmal befehlen, mit ihr einkaufen zu gehen. Wir haben keinerlei
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