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In glücklichen Umständen

In glücklichen Umständen

Titel: In glücklichen Umständen
Autoren: Diane Cooper
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Lächeln, immer ausdrucksvoll - daß sie die Augen Jakes waren, deren Blick mir fortan immer folgen sollte.
    Ich mußte die Polizei benachrichtigen. Sie suchten den Stausee mit Schleppnetzen ab, aber wir blieben den Fenstern fern. Nicht daß es Kip etwas ausgemacht hätte, ebensowenig mir. Wir wußten beide, daß sein Herr nicht mehr dort war. Er war ein Teil Kips, und Kip und ich würden von nun an zusammengehören, für immer.

* 16 *

    Hetty ergriff wieder das Ruder, nachdem sie das Wochenende mit Igor verbracht hatte. «Also», sagte sie im Befehlston, als sie das nächste Mal kam, um nach den Welpen zu
    sehen, «was gibt’s Neues?»
    «Nicht viel», sagte ich. «Nur eine Karte von Ben.» Sie antwortete nicht, und ich fragte mich, ob sie auch eine bekommen hatte. Ich nahm meine vom Büfett und gab sie ihr zu lesen. Auf der Rückseite eines Bildes vom pervers beleuchteten Buckingham-Palast hatte Ben geschrieben: «Hoffe, Ihr habt den Schnee gut überstanden. Wäre gern bei Euch gewesen. Liebe Grüße, Ben. PS - Vorsicht: Eine Frau namens Gladys Piggot in Diss bekam einen Herzanfall, als plötzlich ein durstiger Maulwurf aus dem Spülbeckenabfluß herausplatzte: Ich würde an Deiner Stelle nie wieder spülen!»
    Hetty gab sie ohne Kommentar zurück. Sie hatte ein kleines, geheimnisvolles Lächeln aufgesetzt, das nichts mit der Karte zu tun haben konnte. Ich vermutete plötzlich, sie habe einen Brief bekommen und wieder einen Punkt gegen mich verbucht.
    «Ich hab ein Buch für ihn», sagte sie weich. «. Ich glaube, es wird ihm gefallen.» Sie schlug ihren gewohnten ironischen Ton an. «Genau das, was ein Junge in seinem Alter braucht, Schatz. Die Anleitung einer reifen, erfahrenen Frau.»
    Dann fragte sie nach Demelza.
    «Die Boisovers möchten, daß ich die Welpen behalte, bis sie soweit sind, daß sie zu neuen Besitzern können. Mr. B. hat Angst, daß sie in seiner guten Stube Amok laufen. Aber er ist fast so verrückt nach ihnen wie sie. Er war sofort einverstanden, als sie sagte, sie möchte einen behalten. Und er hat damit angegeben, daß sein Haggis-Hound, oder was das ist, sogar mit einer adoptierten Dänischen Dogge fertig wird. Und sie wollen doch nicht 50 Pfund pro Stück haben. Sie verschenken die Welpen an gute Freunde, die bereit sind, bestimmte Bedingungen zu erfüllen, zum Beispiel ständiges Besuchsrecht zu zumutbaren Zeiten. Es war seine Idee. Er sagt, sie hätten jetzt eine Verantwortung...!»
    «Wow! Wie manche Leute sich zu ändern vermögen. Killarney G. möchte, daß du ihren Erstwurf (sie hat sich tatsächlich so ausgedrückt - ich wußte gar nicht, daß sie witzig sein kann) verkaufst. Es sind natürlich Mischlinge. Ich wette, das hat Mr. B. nicht gewußt — ein Bastard zwischen seinen Babies wäre undenkbar. Aber es dürfte nicht weiter schwierig sein. Ich habe eine Menge Kunden, die große, eindrucksvoll aussehende Wesen brauchen.»
    «Igor zum Beispiel?» Niemand sah eindrucksvoller aus als Hetty.
    «In der Tat. Er will eine Farm in der Nähe kaufen und sucht schon einen Verwalter. Verwalter brauchen gute Wachhunde. Killarney hat mir einen Scheck über die gesamten Pensionskosten mitgegeben, und sie möchte, daß du den Erlös vom Verkauf behältst. Sie läßt sagen, wenn du möchtest, kann sie eine Annonce in der Bühnenzeitschrift aufgeben. Dann könnte sie die Käufer auf Herz und Nieren prüfen und später mit ihnen in Verbindung bleiben.»
    Das bewies, wie sehr man sich in einem Menschen täuschen kann, besonders in zappelnden Popsängern. Vor vierzehn Tagen hätte ich es nicht fassen können, doch wie Hetty sagte, ändern wir uns, wenn sich die Umstände ändern. Oder sind wir unter Druck alle weich wie Butter? Killarney hatte Phyllis alle möglichen Sachen geschickt, aber nur zwei Worte: «Vermisse Dich.» Sie sagten mehr als alle Redeschwalle der Boisovers.
    «Und Pearlie-Girl?» fragte Hetty.
    «Die größte Überraschung von allen. Sie und ihre Jungen werden Sonntag abgeholt. Ich glaube, die Pawleys haben ihre Hypochondrie abgelegt, um von nun an auf postnatale Hilfe zu stehen. Mrs. P.s Grippe ist jedenfalls wie fortgeblasen. Sie wollen sie unbedingt verwöhnen und mit ihrer Fürsorge umbringen. Sie rufen in einem fort an und ermahnen mich, die Näpfe zu sterilisieren und ihnen eine gute Medizin zu geben, damit die Augen sich bald öffnen. Hast du gewußt, daß Pretty weggeht?»
    «Dann brauchen die Jünglinge aus dem Dorf ein neues Hobby.»
    «Sie hat ein
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