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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht
Autoren: Jill Shalvis
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blieb, wenn er nicht wieder für längere Zeit ins Gefängnis wandern wollte. Also unterschrieb er fluchend.
    Auch Jessie unterschrieb die Scheidungspapiere und eine Verzichtserklärung. Was hatte Wade auch schon, auf das sie Anspruch erheben könnte?
    Als alles erledigt war, reichte Roger ihr die Hand. „Ich gratuliere Ihnen. Sie sind jetzt offiziell geschieden. Ich werde die Papiere gleich an die zuständigen Behörden schicken lassen.“
    „Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich sie gerne persönlich vorbeibringen“, sagte Jessie. Obwohl ihr eine Zentnerlast von den Schultern genommen war, wollte sie Texas nicht verlassen, bevor sie die Dokumente nicht persönlich dort abgeliefert hatte, wo sie hingehörten. Außerdem wollte sie noch Kopien anfertigen, um sie nach San Francisco mitzunehmen und dort in einem Safe aufzubewahren.
    Alle erhoben sich – bis auf Mr. Ortega, der bei Wade blieb, um mit ihm noch einiges zu besprechen. Jessie bedankte und verabschiedete sich und trat hinaus in die Augusthitze, schloss die Augen und badete ihr Gesicht darin wie in warmem Meerwasser.
    Rick trat hinter ihr aus dem Haus. Spontan fiel Jessie ihm um den Hals und gab ihm einen langen Kuss. Er schlang die Arme um sie, hielt sie ganz fest und erwiderte ihren Kuss leidenschaftlich.
    „Mmhm“, machte sie und wünschte, dass dieser Augenblick nie enden möge. Das Kribbeln, das Ricks Kuss auslöste, ergriff ihren ganzen Körper. Sie hatte befürchtet, niemals wieder in Ricks Armen zu liegen, und sie wollte es genießen, solange sie konnte. Sie rieb ihre Hüfte an seiner und spürte seine Erregung, was sie noch mehr in Fahrt brachte.
    Plötzlich hörte er auf, sie zu küssen, und sagte: „Ich habe dich vermisst.“
    Die Worte berührten sie tief. „Ich weiß gar nicht, wie ich dir für alles danken soll, was du für mich getan hast.“
    Er schaute sie liebevoll an. „Na ja, wenn ich mit dir in Zukunft zusammen sein will, dann solltest du geschieden sein.“
    Sie blinzelte. „Wie bitte?“
    Er nahm sie an der Hand und führte sie ein paar Schritte in den Schatten einer hohen Esche. „Ich weiß, was ich in unserer ersten Nacht gesagt habe, aber ich möchte es zurücknehmen.“
    „Zurücknehmen?“
    Er nickte. „Ich will mehr als nur ein paar Nächte mit dir verbringen.“ Er nahm ihre Hände, führte sie an seine Lippen und küsste sie sanft. Dann verdüsterte sich sein Blick. „Jessie, ich will ehrlich zu dir sein.“ Er schluckte ein paar Mal und fuhr dann fort: „Es gibt viele schmerzliche Dinge, über die ich hinwegkommen muss. Es ist bestimmt nicht einfach, mit mir zusammen zu sein, und mein Job ist auch recht stressig.“
    Sie nickte, nicht weil sie ihm zustimmte, sondern weil sie hoffnungsfroh auf etwas wartete.
    „Ich kann dich nur glücklich machen, wenn ich den Schmerz, den Nats Tod ausgelöst hat, überwinde. Aber eines verspreche ich dir.“ Er küsste ihre Hände. „Ich werde wieder leben, an die Zukunft glauben und die Vergangenheit hinter mir lassen. Und all das möchte ich mit dir tun.“
    Hoffnung und Freude durchfluteten sie. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
    „Ich bin bereit für unsere gemeinsame Reise in die Zukunft“, fuhr er fort.
    „Ich auch“, erwiderte sie so leise, dass er es kaum hörte.
    „Und was immer du machen möchtest, beruflich, privat, oder wenn du Kinder haben möchtest, wir können über alles reden. Ich will nur …“
    „Ja!“, brach es schließlich aus ihr heraus, viel lauter, als sie erwartet hatte.
    „Ja?“
    „J…“
    Genau in diesem Augenblick vernahm sie das Quietschen einer Tür. „Sieh an“, hörte sie Wade hinter sich sagen, „die kleine Schlampe! Meine Frau in den Armen von …“
    Doch konnte Wade den Satz nicht beenden. Bevor Jessie sich versah, hatte Rick sie beiseitegeschoben, sich umgedreht und Wade mit einem Faustschlag niedergestreckt.
    „Das ist deine Ex frau, du Idiot!“, rief er.
    Wade lag auf dem Boden. Rick stand über ihm, massierte seine eigene Hand und atmete lange aus. Er empfand Genugtuung.
    Sheriff Chaney trat aus dem Haus. Wade hielt sich das Kinn und schrie: „Dieser Mistkerl hat mich geschlagen!“
    „Ich habe den Eindruck, du bist eher gestolpert“, meinte Jessie und zeigte auf eine Stelle, an der Wurzeln der Esche durch den Asphalt gebrochen waren.
    Chaney kratzte sich am Kopf. „Stimmt. Das sieht ganz schön gefährlich aus.“
    Wade stand auf und hielt sich die Wange. „Er hat mich niedergeschlagen. Ich will, dass er
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