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In der Hitze der Nacht

In der Hitze der Nacht

Titel: In der Hitze der Nacht
Autoren: Jill Shalvis
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spezialisiert. Einige der populärsten Schauspieler im Filmgeschäft verdankten dem Regisseur ihre Karriere.
    Und so ein Mann wollte sie . Ohne das Drehbuch gelesen zu haben, wusste Ivy, dass sie sich diese Chance nicht entgehen lassen durfte. Sie musste nur schnell genug ans Set kommen, bevor er seine Meinung ändern konnte. Insbesondere da die Dreharbeiten schon vor drei Wochen begonnen hatten. Offensichtlich sollte sie in letzter Minute für jemanden einspringen. Denn Regisseure warteten normalerweise nicht so lange mit der Besetzung einer Hauptrolle.
    Die beiden Tage nach Mac Dougalls Angebot waren wie im Flug vergangen. Sie hatte sich um alle Formalitäten, die medizinische Vorsorge und die Reisevorbereitungen kümmern sowie ihre Koffer packen müssen.
    Schließlich hatte ihr Agent sie zum Flughafen gebracht und ihr in letzter Minute einen großen Umschlag in die Hand gedrückt. „Das Drehbuch, Ivy“, hatte er gesagt. „Du hast einen neunstündigen Flug vor dir. Tu dir einen Gefallen, und lies es.“
    Das hatte sie inzwischen dreimal getan. Die Geschichte handelte von einem Soldaten der Special Forces, Garrett Stokes, der von einem unbarmherzigen Drogenkartell in Kolumbien gefangen gehalten und von einer schönen Missionarin gerettet worden war. Obwohl Ivy von dem Drehbuch total gefesselt war, hatten sie anfangs die Gewaltszenen und die Darstellung der verdeckten Kriegführung ziemlich verstört. Einmal hatte sie sogar innehalten und mehrmals tief durchatmen müssen, um ihre Gefühle zu kontrollieren. Denn die Geschichte weckte Erinnerungen, die sie seit zwei Jahren verdrängt hatte.
    Selbst jetzt tat ihr bei dem Gedanken an ihren älteren Bruder Devon das Herz weh. Sie war damals kurz nach seiner Operation im Militärkrankenhaus in Washington, D. C., angekommen. Trotz seiner schweren Verwundungen hatte sie nicht geglaubt, dass er sterben würde. Er hatte so viel Selbstvertrauen gehabt und war immer mit allen Schicksalsschlägen fertig geworden. Nach dem Tod ihrer Mutter vor vier Jahren hatte die Familie nur noch aus ihm und Ivy bestanden. Devon hatte ihr stets versprochen, dass er unversehrt aus dem Irak zurückkehren und immer für sie da sein würde. Und sie hatte das geglaubt – genau bis zum Moment seines Todes.
    Devon, der schon zur Marine hatte gehen wollen, seit Ivy denken konnte, hatte an seinem achtzehnten Geburtstag zum ersten Mal die Uniform angezogen, auf die er sehr stolz gewesen war. Bei seinem dritten Kampfeinsatz im Irak hatte seine militärische Karriere dann durch eine Bombenexplosion ein tragisches Ende gefunden. Lebensgefährlich verwundet wurde er ins Walter Reed Army Medical Center geflogen, wo er seinen schweren Verletzungen schließlich erlag.
    Ivy war sicher, dass er mit dem Drehbuch einverstanden gewesen wäre, das sie jetzt in den Händen hielt. Abgesehen von ihren Gefühlen war sie der Meinung, dass der Film sowohl Männer als auch Frauen ansprechen würde. Die Männer durch die militärischen Actionszenen und pyrotechnischen Effekte und die Frauen durch die romantische Liebesgeschichte zwischen dem Soldaten und der Missionarin. Besonders beim Anblick von Eric Terrells nacktem, muskulösem Körper würden Frauen auf der ganzen Welt dahinschmelzen.
    Ihr selbst stockte der Atem, als sie sich vorstellte, diese Liebesszenen mit Terrell zu drehen. Zum Glück hatte sie in Montreal ihr tägliches Fitnessprogramm absolviert. Cellulite an den Oberschenkeln konnte sie sich nicht leisten, wenn sie an der Seite des begehrtesten Mannes Amerikas die Hauptrolle spielte.
    Natürlich war sie nur in professioneller Hinsicht an Terrell interessiert. Mit noch einem Hauptdarsteller eine Affäre anzufangen war das Letzte, was sie brauchte. Bislang hatte ihr das nur Kummer eingebracht. Da war Jacques gewesen, ein Franzose, bei dem sie gedacht hatte, dass er ganz vernarrt in sie wäre. Bis sie entdeckt hatte, dass er nur in sich selbst verliebt war. Bei Simon, der einen sexy Frauenhelden gespielt hatte, hatte sich schließlich herausgestellt, dass er auch privat nicht imstande war, sich nur an eine Frau zu binden. Für Malcolm schließlich war Ivy zumindest während ihrer gemeinsamen Dreharbeiten die einzige Frau gewesen. Doch nach Ende der Filmaufnahmen hatte er kein Interesse mehr an ihr gehabt.
    Beim Rückblick auf diese katastrophalen Affären war ihre einzige Entschuldigung, dass sie wirklich jedes Mal geglaubt hatte, verliebt zu sein. Sie hatte nicht realisiert, dass diese Hauptdarsteller nur in
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