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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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mochte Mog nicht besonders, die alte Hexe, die sich überraschend als die Mächtige Mog entpuppt hatte, die Hohepriesterin.
    Ich wandte mich um und sagte ziemlich heftig zu ihm: »Du begreifst doch, worum es geht, nicht wahr? Wir fangen ganz von vorn an. Wir kehren nach Yaman zurück und wissen genau, daß wir die Stadt vielleicht nie wieder verlassen, daß wir vielleicht bald kopfüber an den Zinnen Mungul Sidraths hängen!«
    »Ich weiß«, erwiderte Turko. »Doch ich bezweifle, daß es dazu kommt, Dray.«
    Ich knurrte etwas vor mich hin, denn mir fehlten in diesem Augenblick die Worte, um meine Gefühle auszudrücken.
    Die Flugmenschen – vermutlich durfte ich sie nicht mit Volroks gleichsetzen – starrten uns an. In diesem Augenblick verstellte mir Quarda, der schon einmal gegen mich gesprochen hatte, den Weg. In einer Hand trug er eine Waffe, die mich an einen Toonon erinnerte. Eine kurze, breite Klinge war auf einem bambusähnlichen Holzschaft befestigt; sie hatte geschliffene Querstacheln. Der Mann handhabte die Waffe so, als verstünde er damit umzugehen. »So leicht kommst du nicht davon, Apim Prescot.«
    Ich antwortete nicht, sondern musterte den Strom. Der breitete resigniert die Hände aus.
    »In eine solche Sache, in einen Ehrenhändel, darf ich mich nicht einmischen, Horter Prescot. Das geht nur dich und Horter Quarda was an.«
    Die Entfernung von meiner linken Kniescheibe zu Quardas Unterleib entsprach genau der Strecke, die man sich idealerweise wünschen konnte. Mein Knie traf mit dumpfem Knirschen ins Ziel. Quarda verharrte einen Augenblick lang, ohne sich zu rühren. Er hatte den Mund aufgerissen. Dann ließ er den Toonon fallen. Seine Augen begannen aufzugehen, ganz langsam. Ebenso langsam begann er zusammenzuklappen. Reglos sah ich zu, ohne etwas zu sagen. Quarda preßte die Hände vor den Bauch, wobei er sich langsam bewegte, als befände er sich unter Wasser, er beugte sich immer weiter vor, und die Augen quollen ihm immer mehr aus dem Kopf, und die Stränge seines Halses standen starr hervor.
    Dann rollte er eng zusammengepreßt zu Boden und fiel auf die Seite. Seine Beine zuckten einen Augenblick lang. Noch hatte er sich nicht übergeben, was mir seine gute Selbstbeherrschung verriet. Zuckend lag er vor mir.
    Ich wandte mich an den Strom von Tajkent. »Remberee, Strom«, sagte ich munter. »Vielleicht haben wir noch einmal das Vergnügen.«
    »Remberee, Dray Prescot.« Sein Blick blieb unergründlich.
    Ich packte Saenda am Oberarm und marschierte los, gefolgt von Turko und Quaesa.
    So wanderten wir über die öde Straße auf die Stadt Yaman zu, wo uns Gefahren und Kämpfe und Intrigen erwarteten.

3
     
     
    »Mag«, sagte Hohepriesterin Mog. »Wir kommen nicht weiter, solange Mag nicht gefunden worden ist. Die Religion nützt uns nichts, wenn Mag nicht wieder frei ist.«
    »Es sei denn«, erwiderte Planath der Weinhändler, »er ist tot.«
    Daraufhin richtete sich die alte Mog in ihren prunkvollen Roben auf, rotschimmernd, bestickt mit Goldspitzen und Juwelen, eine Goldkrone mit Rubinen auf dem Kopf. Sie pochte mit dem großen vergoldeten Stab auf den Boden. Sie wirkte sehr eindrucksvoll – ich mußte daran denken, wie sie als jämmerliche Sklavin im Dschungel von Faol ausgesehen hatte, und spürte das Pathos und die Ironie der Situation. Ihr Gesicht mit der scharf gekrümmten Nase und dem starr vorgereckten Kinn wirkte mürrisch-verärgert, und ihre schwarzen Augen funkelten uns im Hinterzimmer des Getreuen Canoptic wütend an.
    Sie mochte eine alte Halblingsfrau sein, die von den siegreichen Canops vertrieben worden war, deren Tempel in Schutt und Asche lag, deren König und Königin nicht mehr lebten – doch in diesem Augenblick schüchterte sie die versammelten Migla ein. Die Taverne hatte schon viele geheime Zusammenkünfte dieser Art erlebt – doch heute abend war das Hinterzimmer bis zum letzten Platz gefüllt. Die Gemeinde war größer denn je; die Migla waren aus allen Teilen Yamans gekommen.
    Und doch war ihre Zahl jämmerlich gering – diese Streitmacht gegen die Männer aus Canopdrin mit ihrem überragenden soldatischen Drill, mit ihren Bögen und Schwertern und ihrer gepanzerten Luftkavallerie. Aber mir hatten die Herren der Sterne die Aufgabe übertragen, eine Revolution anzuzetteln, also sollten sie ihre Revolution bekommen, bei Zair!
    »Wir retten Mag«, sagte ich in das Durcheinander.
    Daraufhin schüttelten zahlreiche Migla die Köpfe – ihre lächerlich gummiartigen
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