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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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Gesichter mit den weiten Ohren und hervortretenden Augen, die wie Puppenköpfe aussahen. Alle trugen rote Gewänder; die Männer waren mit Stuxes bewaffnet, die Wurfspieße Havilfars. Aber ich wußte, daß die mutige rote Kleidung und die tödlichen Stuxes wieder versteckt sein würden, wenn sich die Miglas in den Schein der Monde hinauswagten, um sich durch Hintergassen und über glatte Treppen nach Hause zurückzuschleichen.
    Turko hatte sich zurückgelehnt und musterte mich mit leuchtenden Augen. Wie immer spürte ich seinen fragenden Blick und wußte, daß er sich ein Urteil über mich zu bilden versuchte. Ein großer Khamorro war Turko, ein Meister des waffenlosen Kampfes. Er würde mir folgen – das hatte er gesagt. Aber in welche törichten Abenteuer wollte ich ihn nun führen?
    Man war allgemein der Ansicht, daß Mag befreit werden mußte, ehe man gegen die Canops vorgehen konnte. Dennoch schienen mir diese Migla nicht gerade aus dem Stoff zu bestehen, aus dem man eine Streitmacht schmiedet, die gegen die disziplinierte Armee der Canops eine Chance hatte. Ich hatte schon meine Erfahrungen mit den Männern aus Canopdrin und wußte um ihre gute Ausbildung und Kampfkraft.
    Aber eins nach dem anderen.
    Wenn wir Mag befreit hatten, konnten wir die Situation von neuem überdenken.
    »Er wird bestimmt in Mungul Sidrath gefangengehalten«, sagte Planath der Weinhändler beunruhigt.
    Offenbar war niemand überrascht, daß ich mit Turko, Saenda und Quaesa zurückgekehrt war. Man wußte, daß ich die drei aus der Zitadelle Mungul Sidrath gerettet hatte, und nahm es ganz gelassen hin, als ich verkündete, daß ich bei dem Aufstand gegen die Canops helfen wollte. Entweder waren diese Leute schon zu tief in ihrer Apathie verstrickt, oder sie glaubten wirklich nicht an eine bessere Zukunft – oder sie hielten all die Pläneschmiederei für eine weitere glückliche Folge der Rückkehr ihrer Hohepriesterin Mog.
    »Dann muß ich also in Mungul Sidrath eindringen.«
    Turko hob den Kopf, sagte aber nichts.
    »Wie erkenne ich Mag?« fuhr ich fort.
    Meine Frage quittierte die alte Mog mit einem heiseren Lachen. Sie krümmte den Zeigefinger und deutete damit auf ihr Nußknackergesicht.
    »Du hast mich gesehen, Dray Prescot. Also weißt du auch, wie mein Bruder aussieht.«
    Wir tranken Bier, ein dünnes und ziemlich bitteres Getränk, das ich nicht besonders mochte, das die Migla allerdings mit Begeisterung in sich hineinschütteten. Jetzt richtete sich ein Mann auf, grinste mich mit seinem idiotischen Gesicht an und rief: »Ein Trinkspruch! Ein Hoch auf Dray Prescot, der für uns in die Festung Migshendus vom Stux eindringen wird!«
    Die anderen brummten zustimmend, hoben ihre Krüge und setzten sich wieder. Nur ein Mann blieb stehen.
    »Ich begleite dich, Dray Prescot.«
    Abgesehen von der Tatsache, daß er jung und fit wirkte, unterschied ihn nichts von den anderen häßlichen Migla.
    »Das wäre dein sicherer Tod, Med Neemusbane!«
    »O nein, Med!« rief ein Mädchen und warf sich dem jungen Mann an den Hals.
    »Das wäre dein sicherer Tod, Med Neemusbane«, wiederholte Planath der Weinhändler. »Aber wenn du nicht anders kannst, werden wir für dich beten.«
    »Aye«, sagten die anderen. »Wir werden für dich beten, bei den Ruinen des Tempels.«
    Ich hatte keine Lust, den Jüngling in eine Gefahr zu führen, die er vermutlich nicht richtig einschätzte. Sein Name verriet mir allerdings, daß er sich bereits seine Sporen verdient hatte. Die Wirtschaft Miglas hängt zu einem großen Teil von der Neemusjagd ab, der Jagd auf den wilden Vosk der Berge. Med Neemusbane schien ein bekannter Jäger zu sein.
    »Ich begleite dich«, sagte er.
    »Ein Neemu ist ein bösartiges und schönes Tier, eine Vernichtungsmaschine«, sagte Turko. »Mit zwei ausgewachsenen Neemus läßt sich nicht einmal ein Leem ein.«
    »Also gut«, sagte ich schließlich. Ich hatte Verwendung für den entschlossenen Jüngling. »Dank von uns allen, Med Neemusbane.«
    Schon einmal hatte ich eine Rebellion angezettelt, den Aufstand meiner alten Voskschädel gegen die Oberherren von Magdag, doch wie Sie wissen, war ich von den Herren der Sterne damals aus dem letzten siegreichen Kampf herausgerissen worden. Der Aufstand hatte sich nicht zu einer Revolution ausweiten können. Ein andermal hatte ich meine Insel Valka von den Sklavenherren und den Aragorn gesäubert, was auch nicht als organisierter Aufstand zählen konnte. In Migla jedoch hatten die Canops das Land
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