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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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andere Seite hinabzugelangen. Dann stellte ich fest, daß die Formation der Gardisten gar nicht auf mich ausgerichtet war, sondern offenbar die Absicht hatte, an dem Boloth vorbeizumarschieren. Die Männer hatten es geradewegs auf den Pfahl abgesehen, der im Augenblick für mich nicht sichtbar war!
    Da begann ich zu brüllen. Ich forderte die feigen Soldaten auf, gegen mich zu kämpfen und ihre Waffen nicht gegen ein nacktes gefesseltes Mädchen einzusetzen! Die Zuschauer tobten jetzt so laut, daß meine Worte natürlich völlig untergingen.
    Und dann ...!
    Und dann bemerkte ich ein Wunder, das noch größer war als das erste. Die ordentlichen Reihen der Wächter gerieten ins Wanken, zerstoben. Männer stürzten zu Boden. Schließlich sah ich den tödlichen Regen der stahlbewehrten Pfeile und erkannte plötzlich, warum mich Delia zur Eile aufforderte.
    Wie ein Rennpferd bewältigte ich das Hindernis des armen Boloth. Auf dem Rücken verharrte ich einen Augenblick und schaute hinab.
    Etwa einen Meter über dem Sand schwebte ein Flugboot eine mir unbekannten Bauart. Die Besatzung dagegen war mir nur zu gut bekannt! Ich sah die großen lohischen Langbögen, die sich in präzisem Rhythmus bewegten, ich sah den Schauer der Pfeile, der die Reihen der Wächter lichtete. Ich sah auch die Aktionen der Varters an den Bordwänden, die die hyrklanischen Voller abwehrten und die Kavalleristen des hyrklanischen Luftdienstes auf ihren Mirvols nicht schonten.
    Der Voller war der größte, den ich bis zu diesem Zeitpunkt gesehen hatte. Die Blütenblattform war erweitert worden, die Aufbauten waren in mehreren Stockwerken terrassenförmig angelegt. Die Varters schossen klappernd, die Bogenschützen machten keine Pause – das ganze Gebilde wirkte wie ein kampfstarker Dämon vom Himmel! Und an jedem Flaggenmast flatterte das gelbe Kreuz auf rotem Untergrund – meine alte Flagge!
    »Hai Jikai!« brüllte ich.
    Dann sprang ich von dem sterbenden Boloth. Mitleid überkam mich bei dem Gedanken an das unschuldige Tier, das zum Vergnügen von Menschen, die es eigentlich besser wissen müßten, abgeschlachtet worden war.
    Die drei Herzen schlugen nur noch stockend, ließen das Blut langsam in den Silbersand der Arena strömen. Das Wesen stimmte ein letztes klagendes Geheul an, das mich tief berührte. Doch was hätte ich anderes tun können, dort im Jikhorkdun unter den Sonnen von Scorpio?
    Delia erwartete mich bereits an Bord des Vollers. Ich erkannte Seg und Inch und Turko. Seg winkte mir zu. Inch schwenkte seine Wikingeraxt und fluchte vermutlich darüber, daß hier ein Nahkampf nicht möglich war. Auch sah ich Korf Aighos, und Tom ti Vulheim, der seine Gruppe valkanischer Bogenschützen befehligte. Ich sah Obquam von Tajkent, den fliegenden Strom, der etwas gegen Volroks hatte, und begriff, daß er mit dem schlanken Flugwesen identisch war, das ich zu Beginn des Kampfes gesehen hatte, und ich begriff auch, wie Seg und Inch mich hatten finden können.
    Das Toben der Menge übertönte alles. Nicht einmal die Schreie der Verwundeten und Sterbenden waren zu hören, die den gnadenlosen Pfeilen zum Opfer gefallen waren.
    Ich fragte mich, was Königin Fahia in diesem Augenblick wohl dachte.
    Auf halbem Wege zum Voller hielt ich inne. Naghan die Mücke lag im Sand; seine Ferse war rot von Blut. Er winkte mir zu, und seine Lippen bewegten sich.
    »Komm, Naghan!« Ich zerrte ihn hoch; im gleichen Augenblick zischte ein Armbrustpfeil an mir vorbei, und ich eilte so schnell ich konnte zum Voller und warf ihn förmlich auf das Deck, wo er von eifrigen Händen ergriffen wurde. Ich packte einen Messinggriff an der Flanke des Vollers in der Nähe einer Varterplattform, und schon stieg das Flugboot steil in den Himmel. Einen kurzen Augenblick hing ich über dem Abgrund, nur von einer Hand gehalten, denn meine andere umklammerte das Langschwert der Krozairs, das ich auf keinen Fall zurücklassen wollte. Der Fahrtwind peitschte mich. Ich zog mich hoch, Seg und Inch halfen nach, und im nächsten Augenblick lag ich auf Deck.
    Als ich mich aufrichtete, legte sich ein Schatten über mich, und ich fuhr herum. Hinter mir hockte Turko, und ein letzter verzweifelter Armbrustschuß prallte wirkungslos von seinem großen Schild ab.
    Der Lärm ließ nach.
    Ein Voller des hyrklanischen Luftdienstes raste vorbei, beschädigt, angeschlagen; auf Deck lag die von Pfeilen durchbohrte Mannschaft.
    »Bei Zim-Zair, gute Freunde!« rief ich. »Ihr seid mir noch nie so
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