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In der Arena von Antares

In der Arena von Antares

Titel: In der Arena von Antares
Autoren: Alan Burt Akers
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sanken abwärts, doch unser Sturz wurde abgebremst. Der Fluttclepper diente uns als natürlicher Fallschirm.
    Wir wurden über die spitzen Felsen hinausgeweht. Wir sausten durch die Luft abwärts, die Terrassen blieben über uns zurück. Wir näherten uns dem Boden, und die Flügel über uns peitschten rauschend die Luft.
    Wir prallten ziemlich heftig auf, schlugen Purzelbäume auf einem gepflasterten Hof und verschwanden in einem Beet Mondblumen, die gierig das Licht der Zwillingsmonde aufsaugten.
    Benommen richteten wir uns wieder auf.
    »Alles in Ordnung, Dray?«
    Ich betrachtete sie von oben bis unten. »Wie bei dir. Wir sind aus dem opazverfluchten Palast geflohen. Jetzt brauchen wir einen Voller!«
    Der Platz war leer, und wir verschwanden schleunigst in den Schatten.
    Nach einiger Zeit des Atemholens vermochten wir uns als Passanten auszugeben, wobei wir das Risiko eingehen mußten, daß ich erkannt wurde. Das große Krozair-Langschwert hatte ich vom Gürtel gelöst und trug es unter dem Arm, halb verdeckt durch meinen weiten Ärmel. Den Rest der großartigen Scheide mußte ich offen tragen und konnte nur auf Zairs Gnade hoffen.
    Der Vollerpark, den wir uns aussuchten, war nicht mit dem Flughafen identisch, von dem ich schon zweimal hatte fliehen wollen. Wieder schlichen wir uns an Bord eines Vollers, ehe die Mechaniker etwas merkten, und zogen das Flugzeug in steiler Kurve hoch. Delia saß neben mir, während uns der Wind um die Ohren pfiff. Ich steuerte den Voller direkt auf die Zwillinge zu, auf einem Kurs, der uns über das Jikhorkdun führen mußte. Das war ziemlich frech, aber sicher, denn ich stellte mir vor, daß Fahia Wächter und Luftkavallerie besonders nach Norden auf die Suche schicken würde.
    Wir hatten das Amphitheater überflogen, und ich wollte das Flugboot eben auf Reisehöhe steuern, als das Unglaubliche geschah.
    Aus dem Nichts rollten schwarze Wolken heran. Blitze zuckten aus dem absolut schwarzen Himmel. Der Wind bremste uns mitten in der Luft, warf uns zurück wie ein Herbstblatt, drückte uns mit verächtlicher Leichtigkeit abwärts.
    Ich weiß noch, daß ich sinnlos vor mich hin brüllte – außer mir vor Zorn auf die Herren der Sterne. Dabei klammerte ich mich mit aller Kraft an Delia. Wenn mich die schreckliche blaue Strahlung einhüllte ...
    »Laßt mich ziehen, Herren der Sterne!« brüllte ich. Ich hatte manche Gefahr erfolgreich überstanden, und meine Delia war an meiner Seite – und die dummen, bösartigen Kleeshes wollten mich jetzt nicht fortlassen!
    Wir stürzten in unmittelbarer Nähe des Amphitheaters ab.
    Mein letzter bewußter Eindruck waren der heranrasende Boden und der warme Körper Delias neben mir. Ein Blitz zuckte auf, ein gewaltiges Krachen ertönte – ein Vulkan schien in meinem Kopf auszubrechen, aber ich ließ meine Delia nicht los ...

17
     
     
    Königin Fahia saß auf ihrem einfachen Thron, flankiert von den unheimlichen Schatten ihrer Neemus, und sie verspottete mich. Sie hatte Freude an der Szene. Gnade durfte ich von ihr nicht erwarten.
    Ich mußte vor ihr hocken. Man hatte mich mit so vielen Ketten beladen, daß ich kaum zu gehen vermochte. Außerdem hatte man mich in einen winzigen Eisenkäfig gesteckt, in dem ich geduckt saß. Der Käfig wurde von sechzehn kräftigen Brokelsh getragen. Ich verdrehte den Kopf und blickte zu Königin Fahia empor, denn sie interessierte mich. Sie hatte mich nicht foltern lassen – und ich kannte den Grund.
    »Du hast viel Unheil angerichtet, Schwertkämpfer Drak. Und ich war so töricht und schwach, dich für meinen Freund zu halten.«
    Delia war nicht im Saal. Ihr galt meine einzige Sorge. Ich hoffte, daß ihr nichts geschehen war. Ich glaubte zu wissen, was Königin Fahia plante.
    »Ich heiße Dray Prescot. Ich warne dich, Königin ...«
    »Schweig, du Rast! Ich bin die Königin. Du bist nur ein Yetch, der sich zuviel herausnimmt.« Sie warf den Kopf in den Nacken und lachte – kein sehr angenehmer Anblick. »Was höre ich? Du nennst dich Dray Prescot, Krozair von Zy?«
    »Aye. Aber du weißt nicht, was das ist. Ich nenne mich Pur Dray. Aber gleichzeitig ...«
    Sie schnipste mit den Fingern, und Pallan Mahmud reichte ihr die Schriftrolle, auf der meine Verbrechen verzeichnet waren.
    »Du behauptest, Pur Dray Prescot zu sein, Krozair von Zy, Zorcander, Lord von Strombor, Prinz Majister von Vallia, Kov von Zamra und Canthirda, Strom von Valka!« Sie hob den Kopf und starrte mich mit lächelnder Boshaftigkeit an.
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