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In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

In Den Schatten Lauert Der Tod -1-

Titel: In Den Schatten Lauert Der Tod -1-
Autoren: Shannon Mckenna
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ihm Georg Luksch auf eine Tragbahre geladen worden war, hatte er sich auf seine blutbesudelte Krücke gestützt und sie angestarrt. Seine Miene war hart und grimmig gewesen, seine Augen hatten ihre durchbohrt. Ein kaum kontrollierbarer Zorn hatte in ihnen gelodert. Dieses Bild hatte sich unauslöschlich in ihr Gedächtnis eingebrannt.
    Das war der Tag gewesen, an dem ihr Leben angefangen hatte, völlig aus den Fugen zu geraten. Und Connor war derjenige gewesen, der ihren Vater in Untersuchungshaft gebracht hatte. Ihr Vater, der Verräter und Mörder. Gott, wann würde das alles ein bisschen weniger wehtun?
    Zehn Jahre lang war sie bis über beide Ohren in Connor McCloud verknallt gewesen, genauer gesagt seit ihrem sechzehnten Lebensjahr, als ihr Vater die Rekruten, die er für die neue Undercover-Einheit trainierte, zum Abendessen nach Hause mitgebracht hatte. Ein Blick auf ihn, und irgendetwas in ihrem Innersten war heiß und sanft und töricht geworden. Seine schrägen Augen, das schimmernde Grün eines Gletschersees. Sein schmales, kluges Gesicht mit all den Flächen und Kanten. Die sexy Grübchen in seinen Wangen, wenn er grinste. Sein golden funkelnder Bartschatten. Er war immer ruhig und schüchtern gewesen, wenn er bei ihnen zu Hause gegessen hatte, und hatte seinem gesprächigen Partner Jesse den Großteil der Unterhaltung überlassen, aber wann immer er dann doch sprach, hatte sein gelassener, erotischer Bariton sie am ganzen Körper erschaudern lassen. Sein Haar war eine zerzauste Mähne, eine verrückte Mischung aus jeder erdenklichen Nuance von Blond. Sie sehnte sich danach, die dicke, weiche Fülle zu berühren, ihr Gesicht darin zu vergraben und seinen Duft einzuatmen.
    Sein Körper war jahrelang Zentrum ihrer heißesten erotischen Träume gewesen, wenn sie allein in ihrem Bett lag. Er war so groß und schlank und muskulös. Straff wie eine Peitschenschnur, jeder einzelne Muskel definiert, dabei so anmutig und gelenkig wie ein Tänzer. Sie hatte es geliebt, wenn er seine Ärmel nach oben schob und sie einen Blick auf seine starken, sehnigen Arme erhaschen konnte. Seine breiten Schultern und langen, eleganten Hände, diese kraftvollen Beine, dieser göttliche Hintern, der in ausgeblichenen Jeans einfach großartig aussah. Er war so umwerfend, dass ihr schwindlig wurde.
    Jahrelang war sie in seiner Gegenwart einsilbig und gehemmt gewesen, bevor ihre heimlich gehegte romantische Hoffnung, schließlich doch noch sein Interesse zu wecken, wenn sie erst einen Busen hätte oder den Mut finden würde, mit ihm zu sprechen, sich an jenem Tag am Crystal Mountain für alle Zeiten verflüchtigt hatte. Als sie entdecken musste, dass ihr Vater mit einem üblen Verbrecher gemeinsame Sache machte. Und dass Georg Luksch, der Mann, der sie in der Skihütte angebaggert hatte, ein Auftragskiller war, der ihr nicht von der Seite wich, um ihren Vater auf diese Weise zu kontrollieren.
    Und als sie erfuhr, dass es Dads Verrat gewesen war, der Jesse – und um ein Haar auch Connor – das Leben gekostet hatte.
    Sie schlug die Hände vors Gesicht und versuchte, trotz des brennenden Schmerzes in ihrer Brust zu atmen. Herrje, das hatte ihren geheimen Fantasien einen Dämpfer versetzt!
    Erin seufzte über ihre eigene Dummheit. Sie hatte wichtigere Probleme als unerfüllte Begierde. Zum Beispiel die finanzielle Situation ihrer Mutter. Du musst dich beschäftigen, ermahnte sie sich, während sie Barbaras Nummer wählte. Immer beschäftigt zu sein, war die bessere Lösung.
    Leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass der von Ihnen gewählte Anschluss stillgelegt wurde …
    Oh Gott. Es kam ihr vor, als hätte sie das Telefon ihrer Mutter erst letzte Woche wieder freischalten lassen. Sie konnte die Stadt nicht verlassen, ohne zuvor nach ihr gesehen zu haben.
    Sie schnappte sich ihre Schlüssel, noch bevor sie sich bremsen konnte. Ihr Wagen war schon vor Monaten zwangsversteigert worden. Trotzdem hatte sie den Automatismus noch immer nicht abgelegt. Sie rannte die Treppe hinunter, stieß die Haustür auf und hob das Gesicht zum Himmel. Die Wolken lösten sich gerade auf. Ein Stern funkelte am Horizont.
    »Hallo, Erin.«
    Die tiefe Stimme löste eine Schockwelle intensiven Erkennens in ihrem Körper aus. Sie taumelte zurück.
    Connor McCloud stand genau vor ihr und starrte sie an.

 
    2
    Er lehnte gegen einen uralten, zerbeulten beigefarbenen Cadillac, der im Halteverbot parkte. Zwischen Daumen und Zeigefinger hielt er einen glimmenden
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