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In den Faengen der Nacht

In den Faengen der Nacht

Titel: In den Faengen der Nacht
Autoren: Sherrilyn Kenyon
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bundesweit erschien. Und weil Susans Beitrag – Wie ich achtundvierzig Stunden mit einem geisteskranken Serienmörder überlebte – großen Anklang gefunden hatte, wurde sie von Zeitungen aus dem ganzen Land angefragt, für sie zu arbeiten.
    Und um ehrlich zu sein, dachte sie tatsächlich ernsthaft darüber nach. Sie hatte so lange davon geträumt, eines Tages wieder eine seriöse Arbeit zu haben.
    Aber um das zu bekommen, müsste sie Ravyn verlassen …
    An einem kalten, windigen Nachmittag beerdigten sie Angie und Jimmy gemeinsam. Weil es Tag war, konnte Ravyn nicht als Mensch mit ihr an der Beerdigung teilnehmen. Aber er bestand darauf, dass sie ihn als Katze mitnahm, sodass er an ihrer Seite war.
    Das war das Netteste, was jemals einer für sie getan hatte. Sie hatte den Katzenkäfig mit einem dunklen Tuch abgedeckt und streichelte ihn während des Gottesdienstes durch das Gitter hindurch.
    Als es vorüber war und sie zurück bei ihm zu Hause waren, hielt er sie stundenlang im Arm, weinte und erinnerte sich an all die Jahre, die sie mit den beiden verbracht hatte.
    Und mit jeder Stunde, die sie und Ravyn zusammen waren, erkannte sie, dass sie ihn sogar noch intensiver liebte.
    »Susan?«
    Sie zuckte zusammen, als sie Ravyns Stimme hörte, stand von ihrem Computerstuhl auf und ging in den Flur und dann hinunter auf die Galerie, von der aus sie in das große Zimmer sehen konnte, wo Ravyn stand.
    »Ja?«
    »Die Post ist am Telefon. Sie wollen eine Antwort.«
    Sie sah die Furcht in seinen Augen. Sie hatten sich noch immer nicht offiziell verbunden. Ravyn wollte, dass sie alle Zeit bekam, die sie brauchte, aber der Stichtag näherte sich, und wenn sie sich nicht bald verbanden, dann würde er ein Eunuch sein.
    »In Ordnung. Ich werd’s ihnen sagen.«
    Ravyn schluckte, als er sah, wie Susan sich umdrehte und zurück in das Büro ging. Er hatte den Verdacht, dass sie drauf und dran war, die Stelle in Washington D. C. anzunehmen. Schließlich war es ihr Traum.
    Aber ihr Traum brachte ihn um. Er wollte nicht, dass sie ging. Er wollte, dass sie blieb.
    Sei stark! Als Tier wusste er, dass man jemanden nicht einfach in einen Käfig stecken und erwarten konnte, dass er so weiterlebte. Sie musste frei sein und ihr eigenes Leben leben … mit ihm oder ohne ihn.
    Schweren Herzens ging er in sein Schlafzimmer und wollte den Hörer am zweiten Apparat aufnehmen. Ein Teil von ihm wollte der Unterhaltung lauschen, aber das würde er ihr nicht antun.
    Es war ihre Sache, ihm die Neuigkeiten mitzuteilen.
    Er setzte sich, nahm das Buch auf, das er gelesen hatte, und versuchte, sich darauf zu konzentrieren, aber es gelang ihm nicht. Er dachte einzig und allein darüber nach, wie sein Leben wäre, wenn sie nicht mehr ein Teil davon war.
    Und er kannte die Antwort. Es würde so sein, wie er jahrhundertelang gelebt hatte.
    Die Zimmertür ging auf. Er schaute hoch, und Susan kam mit deprimiertem Blick herein.
    Das war’s. Sie würde es ihm sagen und dann ihre Koffer packen. Angespannt sah er zu, wie sie neben das Bett trat und ihm ihren neuesten Artikel überreichte. Zweifellos würde er wieder zu ihrem Ruf als seriöse Journalistin beitragen.
    Er zwang sich, seinen Schmerz nicht zu zeigen, nahm ihn auf und las – und das Herz rutschte ihm in die Hose.
    VERHEIRATET MIT DEM KATZENMANN VON SEATTLE
    Mein Mann hat also ein Katzenklo. Aber solange er nachts nicht herumstreunt …
    »Was, zum Teufel, ist das?«
    »Mein Artikel.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    Sie lachte. »Ich muss ihn noch Leo zeigen. Ich habe gerade mit ihm gesprochen, und er hat mir gesagt, dass ich meine alte Stelle wiederhaben kann.«
    »Ich dachte, diese Stelle würdest du hassen!«
    »Jetzt nicht mehr. Ich habe gemerkt, dass ich wesentlich mehr Spaß habe, wenn ich für ihn arbeite, als ich jemals haben könnte, wenn ich für die Post oder das Wall Street Journal schreibe. Ganz zu schweigen davon, dass ich mit dem bestaussehenden Katzenmann der ganzen Stadt kuscheln kann.«
    Ravyn konnte es nicht glauben. »Du bleibst?«
    »Bist du taub, Kätzchen? Ja. Und willst du mich jetzt zu einer ehrbaren Frau machen, oder was?«
    Ravyn lachte, zog sie an sich und ließ ihre Kleider verschwinden. »Ja, Baby. Und außerdem will ich sichergehen, dass auch du nie herumstreunst.«
    Susan zitterte, als die kalte Luft ihre Haut liebkoste, gefolgt von der Wärme von Ravyns Hand, als er über ihren Rücken strich. Sein Haar verschwand aus seinem Gesicht und war plötzlich zum
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