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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten
Autoren: Janet Chapman
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säuerlich.«
    »Hm, wie vergammeltes Gemüse oder so, aber dann auch wieder irgendwie süßlich«, fügte Simon Pratt hinzu.
    »Sie müssen dieses Balg Tommy Cleary auf der Stelle einsperren«, sagte Marge. »Alle wissen, dass er der Anführer der Bande ist, und die Clearys wohnen direkt neben einem Sumpf. Daher kommt der Geruch.« Sie deutete auf einen braunen Fleck auf dem Boden. »Wo würde man sonst mitten im Winter Schlamm finden?« Dann zeigte sie mit dem Finger auf Jack. »Sie müssen Tommy die Hölle heiß machen, damit er auspackt, wer seine Komplizen sind. Schauen Sie sich doch nur an, was er mit meinem Laden gemacht hat!« Mit Tränen in den Augen betrachtete sie das Durcheinander. »Ich werde eine Woche brauchen, um alles wieder aufzuräumen und sauber zu machen, und dann noch einmal eine Woche, um meine ganzen Vorräte aufzufüllen. Das sind zwei Wochen Einnahmenausfall in der besten Zeit des Jahres!«
    Jack beugte sich vor und berührte einen der braunen Flecken. »Ich brauche schon ein bisschen mehr als die Tatsache, dass Tommy Cleary neben einem Sumpf lebt, um ihn festzunehmen, damit ich ihn verhören kann.« Er roch an dem Schlamm. »Das kommt zwar eindeutig aus dem Sumpf, aber es ist nicht der Geruch, der hier in der Luft hängt.« Er erspähte eine schleimige Substanz an der Kante eines Schaukastens für Donuts und ging hin, um daran zu riechen. »Es kommt hiervon«, sagte er und trat zur Seite, damit Simon daran schnuppern konnte.
    »Puh!«, sagte Simon und zuckte zurück. »Das ist ja widerlich. Was ist das?«
    »Das wird uns das Labor sagen.«
    »Welches Labor?«, fragte Simon.
    Jack sah seinen Deputy mit gerunzelter Stirn an. »Der Bundesstaat hat doch ein gerichtsmedizinisches Labor, das wir benutzen können, oder nicht?«
    »Ach ja. Klar.« Simon eilte zum Spurensicherungskoffer. »Ich lasse Ethel da mal anrufen, damit die uns sagen, wie wir ihnen das Zeug schicken sollen.«
    »Es ist dieser Cleary-Bengel mit seinen Brüdern … das sag ich Ihnen«, erklärte Marge. »Joan Cleary lässt die Jungs machen, was sie wollen. Jeder weiß, dass die das waren, die mir letzten Monat mein Schild geklaut und Rose Brewers Elchgeweih weggenommen haben, das sie vor ihrem Laden stehen hatte. Wir haben unsere Sachen erst nach einer Woche zurückbekommen. Ein Fischer fand sie zwei Meilen auf den See raus an seiner Eishütte hängend.«
    Marge pirschte sich an Jack heran. »Wir haben Sie eingestellt, damit dieser Unsinn aufhört, aber es wird nur noch schlimmer.« Sie hob wieder den Finger und wollte ihm offensichtlich damit auf die Brust tippen, um ihren Worten Nachdruck zu verleihen. Doch als sie seinen Blick sah, änderte sie ihre Meinung. »Was gedenken Sie dagegen zu tun, Chief Stone?«
    »Deputy Pratt und ich werden den Einbruch bei Ihnen genau untersuchen, Mrs. Wimple. Wir werden Fingerabdrücke und Beweismittel sammeln, uns draußen umsehen und mit den Leuten reden in der Hoffnung, dass irgendjemand etwas gesehen hat. Sie können mit dem Aufräumen und Saubermachen anfangen, sobald wir Ihnen das Okay dazu geben, was voraussichtlich morgen Vormittag sein wird.« Er bedachte sie mit einem, wie er hoffte, diensteifrigen Lächeln. »Wir halten Sie über den Stand der Ermittlungen auf dem Laufenden. Danke, dass Sie so kooperativ waren, Mrs. Wimple«, meinte er abschließend und wandte sich der Hintertür der Bäckerei zu.
    Er blieb neben Simon stehen, der etwas von dem Schlamm in einen Plastikbeutel kratzte. »Mach ein paar Bilder mit dieser schicken neuen Digitalkamera.« Er deutete mit dem Kopf auf den riesigen Spurensicherungskoffer. »Mach hier drinnen ein paar Fotos, und dann auch noch vom Boden draußen und vorne und hinten vom Laden.«
    »Mach ich, Chief.«
    »Ich heiße Jack«, erklärte er Simon zum tausendsten Mal. »Die Weißen haben schon vor mehreren Jahrzehnten aufgehört, uns Chief zu nennen.«
    Simons Augen wurden ganz groß. »Sie … Sie sind Indianer?« , stotterte er und wurde etwas rot dabei.
    »Zur Hälfte kanadischer Cree«, sagte Jack. »Also hören Sie mit diesem Chief auf, ja?«
    »Ja, Sir.«
    Jack stieß ein Schnauben aus und ging nach draußen, wobei er unter dem Plastikband durchschlüpfte, mit dem der Tatort abgesperrt war, ehe er seine Sonnenbrille aufsetzte. Er hielt in der Mitte der Straße an, die zwischen den Läden und Pine Lake verlief, und musterte das Geschäftsviertel in der Stadtmitte. Eine Menge Geld war in die Ladenfassaden auf der Straßenseite geflossen, aber
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