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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten
Autoren: Janet Chapman
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untersuchen?«
    »Ja, klar. Das habe ich getan, das heißt ich habe den Tatort abgesichert. Ich habe ihn mit Bändern abgesperrt und die Besitzerin veranlasst, ein Schild mit der Aufschrift Bis auf Weiteres geschlossen ins Schaufenster zu stellen.«
    Jack nahm das Fernglas vom Sitz und schob sich hinters Lenkrad. »Dann lassen Sie uns mal einen Blick auf Ihren Tatort werfen. Auf dem Weg dorthin versuchen Sie sich noch einmal daran zu erinnern, was Sie auf der Akademie über die Vorgehensweise bei einem Einbruch gelernt haben.«
    »Mein Tatort?« Simon sah wieder völlig verblüfft aus.
    »Sie haben den Anruf entgegengenommen, oder etwa nicht?«
    »Ja, doch, schon. Aber Sie sind der Boss.«
    »Und ich bin möglicherweise nicht immer erreichbar, oder? Da Sie also mein Vertreter sind, erwarte ich, dass Sie sich um alles kümmern, was so anfällt.« Er zog eine Augenbraue hoch. »Sie haben doch mit Auszeichnung bestanden, oder nicht?«
    Simon nahm die Schultern zurück. »Ich könnte den Tatort sogar im Schlaf untersuchen.«
    »Dann schließe ich mich Ihnen einfach nur an«, sagte Jack und schloss seine Tür.
    Er beobachtete, wie Simon zu seinem Wagen zurückging und dabei mindestens fünf Zentimeter größer aussah. Jack drehte den Schlüssel im Zündschloss und legte den Gang ein. Er warf noch einen letzten Blick auf den TarStone, ehe er Gas gab.
    Oh ja. Er würde sich Simon tatsächlich nur anschließen – denn im Gegensatz zu den Informationen in seinem Lebenslauf hatte Jack keinen blassen Schimmer, was die Untersuchung von Tatorten anging … seine Stärken lagen woanders.

2
    M egan sah Kenzie an, als wäre ihm plötzlich ein zweiter Kopf gewachsen. Er zwang sich dazu, ganz ruhig zu bleiben, obwohl er sie am liebsten an seine Brust gezogen und tröstend über ihren Rücken gestrichen hätte. Am liebsten wäre er vor Scham in den Wald gerannt. Er merkte, dass er ihre Schultern zu fest hielt und trat zurück, wobei er die Hände hinter den Rücken legte. Er konnte nur ahnen, wie sie sich fühlte. Bis er die Worte laut ausgesprochen hatte, war sogar er bereit gewesen zu glauben, dass es nichts weiter als ein zweihundert Jahre lang währender Alptraum war.
    »Du … du kannst nicht Gesader sein«, flüsterte sie, und ihr Gesicht war so weiß wie der Schnee. »Ich kenne ihn, seit er ein kleines Kätzchen war.«
    »Du kennst mich, Mädchen. Du brauchst mich nur anzuschauen, Megan, um zu erkennen, dass es stimmt. Sind das nicht die Augen deines Panthers?«, fragte er und berührte sein Gesicht unter einem Auge. Dann legte er die Hand aufs Herz. »Ich bin das Pantherkätzchen, das MacBain aus dem Schottland des zwölften Jahrhunderts mitgebracht hat.«
    Sie trat einen Schritt zurück, als wollte sie sich von dem, was er sagte, distanzieren. »Aber du kannst nicht Gesader sein«, wiederholte sie kaum hörbar und trat noch einen Schritt zurück.
    Sein Wunsch sie zu trösten, gewann schließlich die Oberhand, und Kenzie reagierte raubkatzenartig schnell, um sie in die Arme zu schließen. Sofort begann sie sich zu wehren, deshalb ließ er sich einfach mit ihr auf dem Schoß in den Schnee gleiten. »Ich lag sterbend auf dem Schlachtfeld, als Matt mich vor tausend Jahren fand«, erklärte er. »Und das war der Tag, an dem mein Bruder einen Handel mit Providence schloss.«
    Da hörte Megan auf sich zu wehren und blickte starr auf Pine Lake. Offensichtlich war ihre Neugier größer als ihr Entsetzen.
    »Matt hatte keine Ahnung, was seine Forderung in Gang setzen würde«, fuhr er fort. »Ich war der Einzige aus der Familie, der Matt noch geblieben war, und ich war tödlich verwundet. So nahm mein Bruder seine Berufung zum mächtigen Druiden unter der Bedingung an, dass mein Leben verschont bliebe.«
    Sie lag weiter ganz ruhig und wie erstarrt in seinen Armen. Er holte stockend Atem und fuhr fort: »Es war nur so, dass ich bereits begonnen hatte, auf dieses unglaublich helle Licht zuzugehen, welches mir himmlische Erlösung versprach.« Er zog sie enger an sich und strich dabei mit dem Kinn über ihr Haar. »Ich wünschte mir so sehr zu erfahren, was dieses Licht versprach, aber offensichtlich brauchte Matt mich mehr. Doch es war zu spät für mich, um als Kenzie Gregor weiterzuleben, und es schien wie eine Ewigkeit, die ich in einer Art Zwischenstadium verbrachte, bis ich plötzlich als junges Fohlen wiederkehrte  – das von einer Stute dort auf dem Schlachtfeld zur Welt gebracht wurde.«
    Megan gab einen leisen, erstaunten
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