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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten
Autoren: Janet Chapman
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Mann zu heiraten, der mich nicht liebt.«
    »Liebe hat damit nichts zu tun, Mädchen. Ihr beiden bekommt ein Kind … ob euch das nun gefällt oder nicht.«
    »Ich bin sehr wohl in der Lage, mein Kind ohne seine Hilfe aufzuziehen.«
    »Daran zweifle ich nicht. Aber hat dein Kind nicht das Recht auf seinen Vater?«
    »Er oder sie wird Dutzende von Onkeln und Cousins haben. Ich habe eine ganze Familie hier in Pine Creek, die mir helfen wird. Ich werde mich erst dann mit Wayne Ferris befassen, wenn er wunderbarerweise irgendwann ein Gewissen entwickeln und beschließen sollte, dass er seinen Sohn oder seine Tochter kennen lernen möchte. Aber bis dahin will ich nichts mit dem Idioten zu tun haben.«
    »Weiß er von dem Kind?«
    »Ja.«
    Kenzie schwieg einen Moment lang, dann meinte er sanft: »Unsere Schwester wurde von dem Vater ihres Kindes sitzen gelassen. Sie hieß Fiona, und sie hatte keine Familie, die ihr half. Matt und ich waren unterwegs, um zu kämpfen, und unsere Mutter war ein Jahr zuvor gestorben. Fiona hatte nur unseren Vater, und soweit ich weiß, setzte damals bereits seine geistige Verwirrung ein.«
    »Was wurde aus ihr?«
    »Sie starb bei der Geburt, und ihr Kind starb kurz darauf.«
    Megan schlang die Arme um ihren runden Bauch. »Das tut mir leid. Das erklärt wohl, warum du dir solche Gedanken um mich machst.« Sie schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln. »Aber mir wird es wirklich an nichts fehlen.«
    Goose stapfte aus dem Wald heraus auf einen Gebirgskamm, um den der Wind pfiff, und von dem aus man einen sagenhaften Blick auf das dreihundert Meter tiefer liegende Pine Creek hatte. Kenzie ließ das Pferd anhalten, saß ab und half ihr dann herunter.
    »Ja, dir wird es an nichts fehlen. Dafür werde ich sorgen«, sagte er. »Jetzt zu Gesader«, sprach er weiter und umfasste sanft ihre Schultern. »Es … äh … es gibt da etwas, das ich dir über deine entlaufene Katze sagen muss.«
     
    Jack Stone legte die Arme auf die Tür seines Streifenwagens, damit das Fernglas nicht wackelte, als er es auf den nördlichen Hang von TarStone Mountain richtete. Er begann seine Suche bei den schmalen Streifen Schnee, die sich vom Gipfel bis zum Fuß des Berges erstreckten. Er achtete nicht auf die Skifahrer, sondern hielt eher nach etwas Vierbeinigem Ausschau. Nachdem er festgestellt hatte, dass das Pferd nicht am Rande der Skiabhänge oder entlang der Strecke, wo die Skilifte fuhren, trabte, ließ er das Fernglas über den dichten Fichten- und Pinienwald schweifen und besah sich die einzelnen Lichtungen zwischen den Bäumen lange genug, um zu erkennen, dass sie verlassen waren.
    »Na, komm schon, Schätzchen. Wohin bist du verschwunden?« , fragte er leise. »Und mit wem bist du unterwegs?«
    Jack suchte den Berg weiter sorgfältig ab, obwohl er wusste, dass es bei dem vorliegenden unebenen Terrain so gut wie unmöglich war, das, wonach er Ausschau hielt, zu entdecken. Aber weil ihm dieses Unwahrscheinliche mehr als einmal gelungen war, setzte er seine methodische Suche mit der Geduld eines Jägers fort, dem Misserfolg ein Fremdwort ist.
    »Bingo«, sagte er zehn Minuten später, als ein Pferd, auf dem zwei Reiter saßen, auf einen Bergkamm hinaustrat. Jack warf das Fernglas auf den Sitz des Streifenwagens, ging zum Kofferraum und holte einen Gewehrkoffer heraus. Er sah die abgelegene Straße hoch und runter, um dann das Gewehr herauszunehmen, das ihm nicht zusammen mit Handschellen und Marke ausgehändigt worden war, als er letzte Woche seine neue Stelle als Chef der Polizeitruppe von Pine Creek angetreten hatte.
    Mit einem verächtlichen Schnauben entsicherte er die Waffe. Tolle Polizeitruppe. Er war der Chef von genau einem Hilfssheriff, der frisch von der Polizeiakademie kam, und einer Sekretärin, die seine Großmutter hätte sein können.
    Die Bevölkerung von Pine Creek und den Nachbarstädten Lost Gore und Frog Cove wäre sprunghaft angestiegen, hatten ihm die Mitglieder des Stadtrats bei seinem Vorstellungsgespräch erklärt. Und das County würde zwar über einen Sheriff und die Bundespolizei verfügen, um sie zu beschützen, doch die drei kleinen Urlaubsorte wollten ihren eigenen Arm des Gesetzes, weil irgendjemand meinte, es sei witzig, persönliche Besitztümer unter den Bürgern zu tauschen.
    Genau das waren die Worte gewesen, die die Mitglieder des Stadtrates benutzt hatten. Nichts war wirklich gestohlen worden: ein paar Gasgrille, Spielsachen, Urlaubssouvenirs und Briefkästen waren einfach
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