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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten
Autoren: Janet Chapman
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Jahrhunderts – ob nun schwanger oder nicht – mögen es nicht, wenn Männer ihnen Vorschriften machen. Wir können selber auf uns aufpassen.«
    »Aber es scheint immer noch üblich zu sein, dass man heiratet«, entgegnete er. »Was bedeutet, dass immer noch zwei nötig sind, um ein Kind aufzuziehen.« Sein Blick richtete sich auf ihren Bauch, schweifte dann durch den Stall, um schließlich wieder zu ihr zurückzukehren. »Trotzdem sehe ich keinen Ehemann, der dir hilft.«
    Jäh schoss glühende Hitze in Megans Wangen. Wie zivilisiert Kenzie auch mit seiner modernen Kleidung, dem glattrasierten Gesicht und den kurzen Haaren aussehen mochte – er hatte doch immer noch eine fast schon altertümliche Denkweise. »Es ist mir egal, wie alt du bist. Du hast trotzdem kein Recht, dich in meine Angelegenheiten einzumischen.«
    Sie machte auf dem Absatz kehrt und führte Goose nach draußen zur Aufsitzhilfe. Doch ehe sie auch nur den Schnee von dem Treppchen fegen konnte, hoben große Hände sie plötzlich auf Gooses sattellosen Rücken. Und sie quiekte noch vor Überraschung, als sich auch schon Kenzie hinter ihr auf den Rücken des Pferdes schwang.
    »Und wo wollen wir jetzt hin?«, fragte er ergeben seufzend, während er ihr die Zügel aus der Hand nahm.
    Megan wurde still. »Wir wollen nirgendwohin. Du gehst zurück ins Haus, und ich reite den TarStone hinauf, um nach … meiner Katze zu suchen.«
    Ihr ungebetener Begleiter kümmerte sich nicht im Geringsten um ihre Abfuhr, sondern lenkte Goose auf die Hänge zu, auf denen die Skifahrer ihren Winterurlaub genossen.
    Megan, die viel Erfahrung im Umgang mit altmodisch denkenden Männern hatte, erkannte, dass sie ihn nicht so leicht loswerden würde. Also konnte sie sich seine Bereitschaft, ihr zu helfen, auch zunutze machen – genau wie die Hitze, die sein riesiger Körper hinter ihr ausstrahlte. Und vielleicht hatte ja auch etwas von der Zauberkraft seines Bruders auf ihn abgefärbt, sodass Kenzie unter Umständen dazu in der Lage war, Gesader herbeizurufen.
    »In die andere Richtung«, sagte sie, griff in die Zügel und lenkte Goose auf den schmalen Weg zu, der die bewaldete Seite des TarStone hinaufführte. »Gesader versteckt sich wahrscheinlich in den Wäldern. Er mag Menschenmassen nicht sonderlich.«
    Kenzie trieb das Pferd den in den Wald führenden Weg hinauf, der nicht geräumt war. »Die meisten Katzen würden zu dieser Jahreszeit vor dem warmen Ofen liegen, statt durch Schnee zu laufen, der tiefer ist, als sie groß sind.«
    »Gesader ist anders«, sagte Megan, die fand, dass es viel praktischer war, ohne Sattel zu reiten. Gooses warmer Rücken von unten und Kenzies Wärme gaben Megan das Gefühl, an einem Ofen zu sitzen. Es konnten natürlich auch ihre Hormone sein, die sich mal wieder bemerkbar machten. »Wenn du aus dem Schottland des zehnten Jahrhunderts stammst, wieso beherrschst du dann die heutige Sprache so gut?«
    Kenzie griff um sie herum nach ihrem offenen Kragen. »Ich habe es mehrere Jahre geübt. Du solltest deine Jacke zumachen«, sagte er und versuchte, den obersten Knopf zu schließen.
    Sie stieß seine Hand weg. »Das geht nicht. Mein Bauch ist schon zu groß. Also wusstest du schon seit mehreren Jahren, dass du in dieses Jahrhundert kommen würdest? Ist es das, wofür Matt Winters Hilfe brauchte? Das fürchterliche Durcheinander, das er im Kontinuum anrichtete, das fast alle Lebensbäume getötet hätte – war nur dafür da, um dich herzuholen?«
    Kenzie zog sie wieder an sich, indem er einen Arm um ihre gerundete Taille legte. »Mehr oder weniger. Gesader ist ein altes gälisches Wort. Warum hast du deine Katze Zauberer genannt?«
    Megan machte großes Aufhebens darum, einen angenehmen Sitzplatz zu finden, und lehnte sich wieder nach vorn, um sich an Gooses Mähne festzuhalten.
    »Meine Schwester hat ihm den Namen gegeben, denn eigentlich ist er ihr Haustier. Ich bin erst seit vier Monaten wieder in Pine Creek. Aber weil Winter diesen Herbst so viel Zeit mit Matt verbracht hat, schien Gesader meine Gesellschaft der ihren vorzuziehen. Und er ist keine Hauskatze. Er ist ein Panther.«
    »In Maine gibt es Panther?«, fragte Kenzie neugierig.
    »Nein. Wir haben hier Luchse, und ganz selten wird auch mal ein Berglöwe gesichtet, aber keine Panther.« Megan lächelte. »Unser Cousin Robbie MacBain brachte Gesader vor drei Jahren als kleines Kätzchen mit. Robbie ist derjenige, der die Aufgabe hat aufzupassen, dass Pendaar keinen Unsinn
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