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In den Armen des Schotten

In den Armen des Schotten

Titel: In den Armen des Schotten
Autoren: Janet Chapman
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drückte wieder die Taste. »Und auch nicht Costa Rica. Da ist es zu heiß. Da!«, rief sie und zeigte auf eine neue Internetseite. »Du kannst vor der Küste Sibiriens Riesenseeadler zählen. Das ist eindeutig weit genug weg, um uns allen eine Lehre zu erteilen.«
    Megan schaltete den Monitor aus.
    Camry machte ihn sofort wieder an. »Nein, ich glaube, du hast da was gefunden, Meg. Du solltest so weit und so schnell wegrennen, wie du kannst, und zum Teufel mit allen. Du bist eine erwachsene Frau, also warum hängst du hier noch herum, wo die ganze Familie um dich herumscharwenzelt, weil sie dich liebt?«
    Megan schaute nach unten in ihren Schoß. »Es bringt mich um, Cam. Mom und Dad behandeln mich wie ein zerbrechliches Stück Glas, das jeden Moment zerspringen könnte.« Tränen stiegen ihr in die Augen. »Dad hat sich gestern doch tatsächlich hingekniet und mir die Schuhe zugebunden.«
    Camry legte ihre Hände auf Megans. »Er kann einfach nicht anders. Er kommt aus einer Zeit, in der es nichts Schlimmeres für eine Frau gab, als schwanger und allein zu sein. Wir können nichts daran ändern, dass wir uns deinetwegen Sorgen machen  – wir lieben dich. Mom erzählte, dass du unter Tränen von deiner Feldforschung in Kanada zurückgekommen wärst und fast einen Monat lang geweint hättest, als Wayne Ferris dir das Herz gebrochen hat.«
    »Aber dadurch, dass alle sich Sorgen machen, wird es nur noch schlimmer. Ich kam nach Hause, um Beistand zu haben, nicht Mitleid. Von dir hatte ich auch etwas anderes erwartet. Wir sind uns ähnlicher als unsere Zwillingsschwestern, und ich war mir eigentlich sicher, dass zumindest du erkennen würdest, dass ich mich nicht in eine hilflose Idiotin verwandelt habe. Warum hast du mir also nichts über Kenzie erzählt?«
    »Aaah«, sagte Camry und lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Das ist also der Grund, warum du nach einem Job suchst. Dann könntest du nämlich wieder weglaufen! Nur wäre es diesmal ein Weglaufen vor … ja, vor was eigentlich, Megan? Warum sollte dich die Vorstellung, dass Kenzie Gesader ist, so aus der Bahn werfen? Es kann nicht die spürbare Magie sein; denn damit sind wir aufgewachsen. Was ist es also?«
    »Warum hast du es mir nicht gesagt?«
    »Und wie hätte ich dir wohl erklären sollen, dass der Panther, mit dem du die letzten vier Monate in einem Bett geschlafen hast, in Wirklichkeit ein Mann ist?« Sie beugte sich vor. »Alle wussten, in was für eine Verlegenheit dich das stürzen würde.«
    »Und keiner von euch ist auf die Idee gekommen, dass ich irgendwann von allein darauf kommen würde, wenn Gesader nicht wieder auftaucht? Cam, ich habe dieser Katze alles erzählt«, flüsterte sie. »All meine dunkelsten, verborgensten Geheimnisse.« Sie bedeckte das Gesicht mit den Händen. »Mein Gott, ich habe ihm sogar erzählt, wie ich Wayne die Kleider vom Leib gerissen und unterm Sternenhimmel mit ihm geschlafen habe!«
    »Und Gesader hat dich nackt gesehen, wenn du dich bettfertig gemacht hast. Das ist es, worüber du dich in Wirklichkeit aufregst, nicht wahr? Das und dass du – obwohl du noch nicht ganz über Wayne hinweg bist – Kenzie irgendwie attraktiv findest. Aber wer hat es dir überhaupt gesagt?«
    »Er. Und es ist nicht so, dass mir Kenzie … gefallen würde.«
    »Warum nicht? Er sieht außerordentlich gut aus, außerdem hat er dich in deinen schlimmsten Momenten gesehen und nimmt trotzdem nicht Reißaus vor dir. Was spricht also dagegen, wenn er dir … gefallen würde? Ich bin ja selber versucht, mit ihm zu flirten.«
    »Er ist ein Krieger.«
    Camry zog eine Augenbraue hoch. »Und was genau ist mit Kriegern verkehrt? Der größte Teil unserer Familie besteht aus ihnen, sogar der aus unserer Generation. Die Hälfte unserer Cousins hat in der Armee gedient.«
    »Das ist der Grund, warum ich so begeistert von Wayne war. Dessen erste Reaktion auf ein Problem ist es nicht, erst einmal mit roher Gewalt alles seinem Willen zu unterwerfen, sondern er sucht nach friedlichen Lösungen. Er ist kein bisschen aggressiv. Er interessiert sich für dieselben Dinge wie ich, er ist schüchtern, sanft und sensibel, und dann ist da noch seine entzückende leichte Unbeholfenheit.«
    »Die Männer in unserer Familie können auch sanft und sensibel sein.«
    »Wayne hat keine Ahnung, wie man ein Schwert überhaupt hält«, entgegnete Megan, »und wie man mit einem Gewehr umgeht, weiß er schon gar nicht. Du hättest ihn mit den Studenten draußen in der
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