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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders
Autoren: Kinley MacGregor
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gewonnen, Sir.«
    Theodores unbeschreiblich arrogante Miene unter dem spärlichen Haar erinnerte sie an einen Pfau, der sein Rad schlug. »Oh, meine süße Lady, ich wusste, Ihr würdet mir nicht widerstehen können. Das hat noch keine Frau geschafft.«
    Offensichtlich pflegte er die Gesellschaft von Frauen zu suchen, die ihre Sehkraft, ihr Urteilsvermögen und insbesondere ihren Geruchssinn verloren hatten.
    »Schließt die Augen, Theodore, und ich werde Euch geben, was Eure Beharrlichkeit verdient.«
    Seine Lippen verzogen sich zu einem hinterhältigen Lächeln. Gehorsam senkte er die Lider, beugte sich vor und machte ein Gesicht, das er anscheinend für aufreizend hielt.
    Angeekelt rümpfte Emily die Nase, hob eines der rotbraunen Hühner hoch, die zu ihren Füßen scharrten, und hielt es Theodore vor den Mund.
    Mit einem lautstarken Schmätzer küsste er den Hals des Vogels.
    Dann dämmerte ihm wohl, dass seine Lippen nicht die erhoffte zarte Haut, sondern Federn berührt hatten. Verblüfft riss er die Augen auf, begegnete dem verwunderten Blick der Henne und schrie laut auf.
    Das verängstigte Huhn antwortete mit schrillem Gackern. Aufgeregt breitete es die Flügel aus, flatterte in Emilys Händen und kämpfte um seine Freiheit. Sie ließ es los, und es stürzte sich auf Theodore, der einen Arm hob, um es abzuwehren. Mit ihrem spitzen Schnabel zupfte sie an seinen dünnen, fettigen Haaren, bis sie ganz zerzaust zu Berge standen, während sich ihre Schwestern mit Eifer in den Kampf stürzten, um seine Füße herum-wuselten und ihn ins Straucheln brachten.
    In einer Kakophonie aus Gegacker und wilden Flüchen taumelte er nach hinten und fiel rücklings in einen Wassertrog. Ringsum spritzten Fontänen hoch, und Emily musste zurückweichen, um nicht bespritzt zu werden. Kreischend flatterte das Huhn empor, landete auf dem hölzernen Rand des Trogs und vergrub den Kopf im Gefieder, um sich von der Aufregung zu erholen, die Theodore verursacht hatte.
    Als er prustend aus dem Wasser kam, setzte sich das Huhn auf seinen Kopf, und Emily lachte schallend.
    »Das sanftmütigste Mädchen auf Erden? Also wirklich, Illingworth, Eure Lügen kennen keine Grenzen.«
    Dieser tiefe, wohlklingende Bariton gehörte zu keinem der Warwick-Krieg er. Das Gelächter blieb in Emi lys Kehle stecken. Erstaunt drehte sie sich um und sah ihren Vater in der Gesellschaft von fünfzehn Männern. Nur zu deutlich sah sie seinem Gesichtsausdruck an, wie maßlos sie ihn erzürnt hatte.
    Trotzdem atmete sie erleichtert auf, denn seine Heimkehr würde sie wenigstens von Theodores Zudringlichkeit erlösen.
    Als sie auf ihn zuging, schweifte ihr Blick zu seiner linken Seite. Auf dem weißesten Hengst, den sie je gesehen hatte, saß ein Ritter in einem blutroten Überwurf, der mit einem schwarzen Raben bestickt war. Obwohl ein Helm sein Gesicht verbarg, spürte sie seinen Blick wie eine brennende Berührung.
    Wie angewurzelt blieb sie stehen.
    Nie zuvor hatte sie einen solchen Mann gesehen. Hoch aufgerichtet saß er im Sattel und schien mit seinem Pferd zu einer harmonischen Einheit aus Kraft und Vollkommenheit zu verschmelzen.
    Geschmeidig schmiegte sich sein Kettenhemd an einen Körper, dessen Konturen von jahrelanger Ertüchtigung zeugten, die breiten Schultern stolz gestrafft und durch die schimmernden Kettenglieder noch betont, trug er seine Rüstung so mühelos wie eine zweite Haut.
    Nervös begann das große, starke Schlachtross zu tänzeln, doch er brachte es mit einem energischen Schenkeldruck und einem kurzen Ruck an den Zügeln sofort wieder unter Kontrolle.
    Immer noch fühlte Emily seinen Blick, heiß glühend und stark.
    Beunruhigend.
    Immer und überall würde dieser Mann unangefochten im Mittelpunkt des Interesses stehen, und die Autorität, die er ausstrahlte, wirkte fast greifbar.
    Während sie ihn noch fasziniert beobachtete, griff er nach oben und nahm seinen Helm ab.
    Für Sekunden setzte ihr Herzschlag aus, dann begann er zu rasen. Noch nie in ihrem Leben war ihr ein so attraktiver Mann begegnet. Aus einem markanten, von einem silbrigen Kettenpanzer umrahmten Gesicht leuchteten hellblaue Augen. Seine Brauen verrieten ihr, dass sein Haar in der Farbe eines Rabenflügels schimmern musste.
    Sein Blick zog Emily in einen seltsamen Bann. Darin las sie Scharfsinn und außergewöhnliche Klugheit, aber auch kühle Zurückhaltung, die alle Gefühle verbarg. Nichts würde seiner Aufmerksamkeit jemals entgehen. Je länger sie ihn betrachtete,
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