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In den Armen des Highlanders

In den Armen des Highlanders

Titel: In den Armen des Highlanders
Autoren: Kinley MacGregor
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wenig.
    Angstvoll wechselten die Schwestern einen Blick.
    »Was sollen wir tun?«, fragte Joanne beklommen.
    Mit zusammengepressten Lippen dachte Emily eine Weile nach. Dann begann sie stockend zu sprechen: »Irgendwie - muss ich Draven de Montague dazu bringen, mich zu heiraten, bevor Vater ihn angreift.«
    »Nein, das darfst du nicht ...«
    »Doch, ich muss es tun.«
    »Aber - Emily ...«
    »Kein Aber! Wenn sich unser Vater zu einer unbedachten Attacke gegen Ravenswood hinreißen lässt, wird er alles verlieren. Und dazu gehört auch deine Mitgift.«
    Entsetzt hielt Joanne die Luft an. »O Gott, das wäre unser Ruin! Niles würde die Verlobung sofort lösen ...«
    »Aye, und niemand würde uns schützen. Der König hasst Vater schon jetzt, weil er sich für Stephen eingesetzt hat. Wäre Warwick dem Untergang geweiht, würde der König förmlich jubeln.«
    »So schrecklich das alles auch klingt - du kannst aber doch keinen Verrückten heiraten.«
    »Habe ich eine Wahl?«
    »Sicher gibt es einen anderen Weg. Außerdem - warum sollte Lord Draven Gefallen an dir finden?«
    Zutiefst gekränkt, schnappte Emily nach Luft.
    »So habe ich’s nicht gemeint«, beteuerte Joanne hastig und faltete einen Unterrock ihrer Schwester zusammen. »Aber du weißt, was Vater von ihm hält. Der Mann hat nie geheiratet. Und meines Wissens hat noch keine einzige Frau sein Interesse erregt. Deshalb liegt die Vermutung nahe, dass er männliche Gesellschaft vorzieht. Das ist vielleicht der Grund, warum Henry ihm nicht befohlen hat, dich zu heiraten, und dich stattdessen zum königlichen Mündel erklärt hat.«
    Entschieden schüttelte Emily den Kopf. »Das bezweifle ich - nach dem Blick, den er mir gestern Nachmittag zu-geworfen hat. Außerdem glaubt Vater, der König würde eine eheliche Verbindung zwischen Ravenswood und Warwick ablehnen, weil dies zu weiteren Kämpfen führen könnte. Letztes Jahr hat Henry versucht, durch eine erzwungene Heirat einen Streit zwischen zwei anderen Adeligen zu schlichten. Und das endete in einer Katastrophe.«
    »Und damit sind wir beim nächsten Argument gegen deinen Plan, Lord Draven zu heiraten - du bist die Tochter seines Feindes. Ganz zu schweigen davon, dass wenn Ravenswood dich auch nur anrührt, Henry seinen Kopf fordern wird.«
    Nachdenklich starrte Emily vor sich hin. »Glaubst du allen Ernstes, der Earl müsste sterben, wenn er mich anfasst?«
    »Henry steht zu seinem Wort.«
    »Mag sein. Aber würde er tatsächlich die Hinrichtung eines seiner treuesten Anhänger beschließen, nur wegen einer Liebesnacht? Unser Vater hat ihn auf viel schlimmere Weise hintergangen. Dafür wurde ihm nur eine unbedeutende Geldstrafe auferlegt, und der König hat einen Teil der Illingworth-Ländereien konfisziert. Wenn Lord Draven den König um meine Hand bittet - meinst du nicht, Henry würde ihm eine gewisse Indiskretion verzeihen?«
    »Vergiss nicht, Em, als sich der König an unserem Vater gerächt hat, hat er sich keineswegs nur mit einer kleinen Geldbuße und der Beschlagnahmung einiger Grundstücke begnügt.«
    »Schon gut, ich weiß. Trotzdem zählt nur, dass Vater am Leben geblieben ist und Henry ihm keinen Schaden zugefügt hat, der nicht wieder gutzumachen wäre.«
    Seufzend zuckte Joanne die Achseln und richtete sich auf, nachdem sie den Unterrock in eine der Truhen gelegt hatte. »Keine Ahnung, ob der König ihm vergeben würde, wenn Ravenswood sich mit dir einließe ... möglich wäre es.«
    »So oder so, ich muss es darauf anlegen.«
    »Hör mir zu, Em. Verstehst du, was du damit heraufbeschwören würdest? Lord Draven ist ein Feind unseres Vaters. Und unser Vater hat entschieden, dich niemals zu vermählen, damit du stattdessen für immer bei ihm bleiben sollst.«
    »Aye, das ist mir klar. Aber ich will nun mal heiraten und Kinder bekommen.«
    »Und wenn Lord Draven keine Ehe anstrebt?«
    »Dann werde ich ihn umstimmen.«
    Lachend schüttelte Joanne den Kopf. »Wie eigensinnig du bist! Lord Draven könnte mir beinahe Leid tun, weil er sich mit dir herumplagen muss. Aber versprich mir wenigstens eins.«
    »Aye?«
    Eindringlich schaute Joanne ihre Schwester an. »Falls du merkst, dass er zu Grausamkeit neigt, solltest du deine Absicht noch einmal überdenken. So sehr du dich auch nach der Mutterschaft sehnst, ich möchte dich nicht mit einem Mann verheiratet sehen, der dich womöglich schlägt. Ich könnte es nicht ertragen, dich einem Unhold ausgeliefert zu sehen. Lieber würde ich in London auf der
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