Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen
Autoren: Christina Dodd
Vom Netzwerk:
schmerzvollen Ächzen auf sie.
    Das Gewehr donnerte los, und Lady Catriona schrie auf bevor das Echo noch verhallt war. Das Gewehr klirrte zu Boden.
    Harry sagte: »Haben wir dich, du Miststück.«
    Harry. Dem Himmel sei Dank für Harry.
    MacLean sah Enid an. Wie es schien, war mit ihr alles in Ordnung, genau wie mit ihm. Beide spähten sie vorsichtig über die vordere Bank.
    Harry hatte Catriona den Arm hinter dem Rücken verdreht, und sie setzte sich mit kleinen, quiekenden Lauten zur Wehr. »Sie hat kaltblütig auf mich geschossen«, sagte Harry. »Höchste Zeit, sie loszuwerden.«
    »Ja«, sagte MacLean. Es war an der Zeit, sie zu ihrer Familie zurückzuschicken. Ihre Familie war Leute wie sie gewohnt, die hatten genug von der Sorte. Bringen Sie sie in den Nordturm, und sperren Sie sie ein. Morgen schicken wir sie fort.«
    Harry drehte sich zu der Menschenmenge um, die hinter ihm zusammengelaufen war. »Kinman. Bringen Sie sie weg.«
    Er stieß Lady Catriona fort. »Und holen Sie Graeme und Rab. Wir müssen Jackson aus der Kapelle schaffen.«
    Während MacLean und Emd sich erhoben und ihre Kleider ausklopften, zerrten zwei grimmige Schotten und ein grinsender Mr. Kinman Jackson fort.
    Enid wäre mit ihnen zusammen entkommen, hätte MacLean sie gehen lassen, was er nach dem unbefriedigenden Ende, das ihre Unterhaltung genommen hatte, aber nicht tat. Er packte sie am Arm und hielt sie zurück. »Letzte Nacht hast du gesagt, du liebst mich.«
    Sie zuckte zusammen, als hätte er sie geschlagen. »Ich will dich aber nicht lieben.« Ihre Stimme war hoch, ein sicheres Zeichen für Nervosität. »Liebe ist nur Hinterhalt, eine Falle, und man kann gar nicht weit genug davonlaufen, um dem Schmerz und dem Herzeleid zu entgehen.«
    »Aber es gibt doch auch Freuden. Jemanden ganz für sich zu haben. Nachts miteinander zu flüstern, ein Kind großzuziehen und Liebe, die sich in die Ewigkeit erstreckt …«
    »Sie erstreckt sich aber nicht in die Ewigkeit. Das ist das Problem. Wir würden streiten. Du würdest mich verlassen, weil ich bin, was ich bin.«
    Er betonte jede Silbe. »Das … wür … de … ich … nicht.«
    »Oder du … stirbst vielleicht!«
    Sein Gelächter verblüffte sie. Er schaute den Sarg an und dann wieder sie. »Ich bin einigermaßen gesund, Liebling. Und ein Mann, der überlebt, was ich mitgemacht habe, hat seine Zähigkeit bewiesen.«
    »Oder sein Glück aufgebraucht.« Sie ballte die Fäuste. »Ich bin so wütend auf all das, was passiert ist.«
    »Wie es scheint, bist du immer wütend.« Er fing an zu verstehen. »Aber in Wirklichkeit bist du das gar nicht. Du hast Angst.«
    Die Farbe wich aus ihrem Gesicht. »Nein.«
    »Du ängstigst dich zu Tode.« Er betrachtete sie und sah zum ersten Mal die Wahrheit, die sich hinter dem Trotz und dem Sarkasmus verbarg. »Davor, einen Mann zu haben und Erwartungen. Wo das Leben doch bestenfalls unsicher ist. Du bist darauf trainiert, von der Liebe nur das Schlechteste zu erwarten.«
    »Weil dem so ist!«, schrie sie und wich zurück.
    Er folgte ihr. »Nein. Von ersten Augenblick, als ich dich sah, habe ich dich verzweifelt gewollt. Ich konnte kaum den Kopf heben, aber ich habe es geschafft, dich zu küssen. Für mich wird es nie mehr eine andere Frau geben.«
    Sie bewegte sich schneller. Und stolperte über den Teppich.
    »Du willst mich.« Er wusste es. »Du bist gestern Nacht zu mir gekommen. Du hast gesagt, du liebst mich.«
    »Ich liebe dich, aber ich kann nicht bleiben, und ich werde nicht bleiben.«
    Er hatte nicht gewusst, dass er es sagen konnte, doch als sie sich umdrehte und den Gang hinunterging, platzten die Worte aus ihm heraus. »Enid, ich liebe dich.«
    Sie wurde nicht einmal langsamer. Sie verschwand durch die Tür.
    »Ich liebe dich!« Sie musste es gehört haben. Er rannte ihr nach.
    Lady Bess schnitt ihm den Weg ab und packte ihn am Arm. »Lass sie gehen.«
    »Das kann ich nicht.« Enid war dabei, ihn zu verlassen. Sie war alles, was er wollte. Sie liebte ihn, er liebte sie, und jetzt verließ sie ihn.
    »Wenn du sie zwingst zu bleiben, dann bleibt dir am Ende nichts. Lass sie gehen.«
    MacLean hielt es kaum aus, auf seine Mutter zu hören, doch bis jetzt war alles, was er getan hatte, erfolglos gewesen. Er zog Lady Bess mit sich, bis er Enid davonlaufen sehen konnte. Es brachte ihn fast um, doch er blieb stehen, obwohl es ihm fast das Herz aus dem Leib riss. Sein Atmen ging hart und schnell, und seine Stimme war guttural. »Mutter, ist es wahr,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher