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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen
Autoren: Christina Dodd
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Nicht, bevor sie ihm vergab, ihm wirklich vergab. Und konnte sie das? Er hatte sie mit seiner Böswilligkeit verletzt, ihr einen Pfahl ins Herz getrieben. Doch wenn sie so darüber nachdachte … sie konnte verstehen, dass ein Mann, den man über seine eigene Identität belogen hatte, im Zorn um sich schlug. Er würde ihr niemals mehr so wehtun. Er hatte einen Schwur abgelegt, und sie wusste, er würde ihn halten.
    Sie musste ein paarmal durchatmen, bevor sie antworten konnte. »Ich vergebe dir.«
    »Und diesmal wirklich?«
    »Wirklich.«
    »Willst du mich heiraten?«
    »Setz dich auf die Bank. Ich kann dir sonst nicht die Rippen verbinden.«
    In einem tiefen, schwingenden Tonfall, der sie an ihre Liebesnächte erinnerte, fragte er nochmals: »Willst du mich heiraten?«
    Und er würde sie wieder und wieder fragen, bis sie ihn endgültig davon überzeugt hatte, dass sie nicht wollte. Sie musste es hinter sich bringen und fort von hier. »Warum ich, wo du doch ein anständiges schottisches Mädel mit jeder Menge Geld heiraten kannst und ein anständiger schottischer Clansherr werden kannst, mit anständigen schottischen Kindern?«
    »Weil ich ohne dich nicht glücklich werde.«
    Sie wartete, bis sie begriff, dass es das war. Er hatte entschieden, dass er mit ihr glücklich sein würde. Er akzeptierte sie, so wie sie war, und die Zweifel und Ängste, die Enid plagten, existierten für ihn nicht.
    Sie
musste
fort von hier. »Setz dich auf die Bank. Bitte. Mir tun schon die Knie weh.«
    Er gehorchte, aber er bewegte sich bedächtig wie ein Mann, der große Schmerzen litt.
    Sie zog an der Bandage, um seine Rippen zurück an ihren Platz zu drücken, und umwickelte ihn immer fester. Schließlich zog sie den Verband noch einmal stramm und steckte ihn fest. »Besser?«
    »Viel besser.« Bevor sie aufstehen konnte, schob er die Finger unter den Schleier, der über ihren Nacken fiel. Mit der anderen Hand ihr Kinn hebend, sagte er: »Du versuchst so angestrengt, mir zu entkommen. Ein normaler Mann würde glauben, es läge an ihm. Aber du bietest mir die Stirn, und du gibst dich mir mit atemberaubender Leidenschaft hin.«
    Er sah sie so feierlich an, die schönen Augen strahlten nicht nur besitzergreifend, sondern auch vor anderen, tieferen Gefühlen. Sie hatte das Gefühl, in seine Seele sinken und dort bleiben zu können, sicher und mit ihm vereint, auf ewig. Ewig. So hatte er es ihr versprochen. Fast glaubte sie ihm.
    Hinter ihnen auf dem Boden ächzte Jackson.
    Enid entzog sich MacLean.
    »Nein!« MacLean versuchte noch, sie aufzuhalten, hielt dann aber inne. Der Moment war vorüber, und er wusste es.
    Gerettet. Enid bekam vor Erleichterung kaum Luft. Dass Jackson zu Bewusstsein gekommen war, hatte sie vor dem furchteinflößendsten, impulsivsten Schritt bewahrt, den sie sich denken konnte.
    »Verdammter Verräter!« MacLean erhob sich halb. »Im Sarg ist eine Rolle Seil. Gib sie mir, dann fessle ich ihn.«
    »Ich kann durchaus einen Knoten machen«, sagte Emd erbost. Das Seil war aus dem umgestürzten Sarg gerutscht. Ohne zu zögern fesselte sie Jackson die Handgelenke auf den Rücken und dann die Füße.
    MacLeans Lippen umspielte ein widerwilliges Lächeln. »Wo hast du das gelernt?«
    »Bei Dr. Gerritson. Beim Kälberkastrieren.«
    Als Jackson die Augen aufschlug, lachte MacLean. »Aus dem panischen Blick zu schließen, würde ich sagen, das hat er gehört.«
    »Gut. Denn als ich dieses Rasiermesser in seiner Hand gesehen habe …« Ihre Stimme bebte, als sie an den entsetzlichen Augenblick dachte.
    MacLean nahm ihre Hand und streichelte sie. »Ein Rasiermesser ist eine gute Waffe für einen Kammerdiener. Niemand, der ihn damit sieht, würde Verdacht schöpfen.«
    »Ich war hinter dem Sporran her«, ertönte Jacksons Stimme vom Boden.
    »Und Sie hätten mir die Kehle durchgeschnitten, hätten Sie gewusst, dass ich am Leben bin«, sagte MacLean.
    Jackson wand sich, um MacLean in die Augen sehen zu können. »Also war der Sporran eine Falle, und es ist gar nichts drin.«
    »War es aber«, sagte MacLean lächelnd.
    Enids Kopf schoss hoch. »Wie bitte? Nein!«
    »Nachdem du das Begräbnis vorgeschlagen hattest, habe ich angefangen nachzudenken. Stephen wusste, wie ich an dem Sporran hing und dass ich ihn nie aus der Hand geben würde. Wenn er mir eine Nachricht zukommen lassen wollte, dann bestimmt mit Hilfe dieses Sporrans.« MacLean lachte grimmig. »Die Explosion hat die Klappe versiegelt, also habe ich ihn an der Naht
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