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In deinen Armen

In deinen Armen

Titel: In deinen Armen
Autoren: Christina Dodd
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dem Brief steht.«
    Sie protestierte nicht. Sie drückte sich sogar nah an ihn, als mochte sie halb nackte, verdreckte Männer. »Lady Halifax schreibt, sie hätte mich sehr gern gehabt. Hätte mich bewundert. Sie hat mir fünftausend Pfund vererbt und schreibt, ich solle Stephen die Erbschaft verheimlichen und das Geld für den Moment aufheben, wo ich mir meinen Herzenswunsch erfüllen kann. Aber als ich das Erbe erhielt, war ich gerade aus Castle MacLean zurückgekehrt. Stephen war tot, und ich wusste nicht mehr, was mein Herzenswunsch war. Ich hatte auf meinem eigenen Stück Land Kräuter anbauen wollen, doch mein Traum erschien mir plötzlich grau und langweilig. Ich habe darüber nachgedacht, wohin ich gehen soll, was ich tun soll, jetzt, da ich die Mittel habe, mein Glück zu machen. Ich wusste es nicht. Ich dachte, vielleicht sollte ich mir ein Zuhause kaufen, aber wo? Eine Familie? Aber die kann man nicht kaufen. Freunde? Aber während ich ein Vermögen geerbt habe, müssen sie noch immer für ihren Lebensunterhalt arbeiten. Ich bin zwei Wochen lang jeden Tag durch London gegangen. Ich habe die Wahrheit in jedem Park gesucht, auf jeder Straße, in jedem Garten.«
    »Und warum bist du zu mir zurückgekommen?«
    »Ich habe wieder den Brief gelesen, den Lady Halifax mir geschrieben hat, dass ich mir meinen Herzenswunsch erfüllen sollte. Und ich habe begriffen, dass ich mein Herz nicht sehen konnte, indem ich mir London ansah. Ich musste … in mich selbst hineinsehen.«
    »Und was hast du gesehen?«
    Sie sah zu ihm auf und nahm sein Gesicht in ihre Hände. »Dich. Und dich. Und wieder dich. Ich will nur dich.«
    Er legte seine Hände auf die ihren. »Wenn du nicht bald gekommen wärst …«
    »Was dann? Hättest du mich dann geholt?«
    »Ja. Eine Heirat nach der ›Handfast‹-Sitte hätte uns gereicht, bis du zugestimmt hättest, mir vor allen Leuten in unserer Kapelle das Jawort zu geben.«
    Sie lachte ein bisschen. »Ich habe mich gefragt, ob du kommst. Ich habe mich ständig umgesehen, weil ich dachte, ich hätte dich irgendwo gesehen.«
    Er zog ihre Hand an seinen Mund und küsste sie auf die Handfläche. Sie schmeckte nach Frau. Seiner Frau.
    »Es gibt da eine Sache, die ich nicht verstehe.«
    Sie hatte die Augen vor Vergnügen halb geschlossen. »Ja?«
    »Du sagtest, du hättest fünftausend Pfund geerbt.«
    Sie machte weit die Augen auf und lächelte mit äußerster Unschuld.
    »Aber du hast eine Mitgift von zehntausend Pfund versprochen.«
    »Über einen Zeitraum von zehn Jahren.«
    »Also bist du doch eine kleine Lügnerin.«
    »Eher geldgierig.«
    »Was man schon daran erkennt, dass du dein ganzes Vermögen in mich investierst.«
    »Eine kluge Investition, denn du wirst deinen Teil beitragen und eine Familie mit mir gründen. Und deine Mutter wird unsere Kinder als einen Teil der Zahlungen ansehen.«
    »Meine Frau ist eine schöne, lüsterne Gaunerin.« Leise lachend legte er den Arm um ihre Taille, bog sie nach hinten und küsste sie mit all seiner angestauten Leidenschaft. »Eine schöne, lüsterne, geschäftstüchtige Gaunerin, die alles tun würde, um mich zu kriegen.«
    »Alles«, schwor sie. »Ich würde alles tun.«
    Er schaute ihr in die strahlend blauen Augen und wiederholte den Eid, den er an jenem Tag in den Bergen abgelegt hatte. »Ich bin das Blut in deinen Adern, das Mark deiner Knochen. Du wirst niemals mehr irgendwo hingehen, ohne zu wissen, dass ich in dir bin, dass ich dich stütze, dich am Leben halte. Ich bin ein Teil von dir. Du bist ein Teil von mir. Und wir sind ewig.«
    Sie schlang die Arme um seine Schultern. »Ewig.«
    – Ende –
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