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In deinen Armen (German Edition)

In deinen Armen (German Edition)

Titel: In deinen Armen (German Edition)
Autoren: Philippa L. Andersson
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ich kann das nicht«, unterbrach Jan seinen Kumpel, der immer noch am Telefon auf ihn einredete.
    Netter Versuch, sie abzulenken. Anwälte! Blitzschnell griff Sophie dazwischen, bevor Jan das Gespräch beendete. »Doch, er kann das und macht das«, antwortete sie amüsiert und legte dann auf. »Warum wolltest du mich nicht fragen, Jan?«
    Kein Zweifel, seine Taktik war nicht aufgegangen. Da musste man sie schon mehr als nur mit Blicken ausziehen, dass sie ihre Chance vermasselte! Doch warum wurden seine Blicke sanfter, statt verärgerter darüber? Zärtlicher statt professioneller? Liebevoller statt kälter? Sonnenstrahlen durchfluteten das Büro und tauchten den Raum in ein goldenes Licht.
    »Weil du bestimmt zu tun hast. Der Ball ist schon diesen Samstag.«
    »Ich weiß. In Klärchens Ballhaus. In bin dort auch. Bis jetzt nur mit einer Freundin.« Da musste sich ihr Herr Kollege schon eine bessere Argumentation zurecht legen.
    »Ich wurde wirklich jahrelang Stolper-Jan genannt, Sophie! Mit gutem Grund. Ich kann nicht tanzen.«
    Feigling! »Ich wette das kam nur, weil du zu schnell gewachsen bist.« Jan wäre nicht der Erste, dem die Pubertät qualvolle Momente beschwert hatte. Letztlich hatte sie ihn jedoch in ein sensationell gut aussehendes exzellent gebautes Exemplar der Gattung Mann verwandelt, dem jede Frau, einschließlich Sophie, nicht widerstehen konnte. Sie konnte es nicht länger verleugnen.
    Jan zog skeptisch eine Augenbraue hoch.
    »Komm, darf ich bitten!« Sie wandte Trick siebzehn ihrer juristischen Talente an: mit Taten überführen.
    »Ich finde das nicht lustig, Sophie.«
    »Glaub mir, ich auch nicht, Jan.«
    »Ehrlich, ich kann nicht tanzen. Ich hab's bestimmt schon dreimal versucht.« Jan knirschte mit den Zähnen. »Wie du daran Spaß haben kannst, ist mir ein Rätsel!«
    »Tanzen ist keine Wissenschaft, Jan. Es ist ein Gefühl.«
    Jan rollte mit seinen magischen blauen Augen, die immer noch gespannt und zugleich überrascht glitzerten. Sollte er ruhig!
    Hartnäckig hielt Sophie ihrem Kollegen die Hand hin. Wenn er stur war, war sie sturer. Kein Problem. Sie hatte sich nicht in dieser Kanzlei einen Namen gemacht, weil sie so schnell aufgab.
    Kopfschüttelnd gab sich Jan geschlagen und stellte einen halben Meter entfernt von ihr auf. Sophie musste sich ein Grinsen verkneifen. An diesen halben Meter hatten sie sich innerhalb von zwei Jahren herangetastet. Fremden begegnete Jan mit einem ganzen Meter Abstand, rigoros, ohne Ausnahme. Doch sie konnte nicht weitere drei Jahre warten, bis auch die letzten fünfzig Zentimeter überwunden waren. Der Ball war am Wochenende. Damit war nun also Schluss.
    »Ich beiße nicht«, lächelte Sophie.
    »Sicher?«
    »Mmh, nein, bei dir ehrlich gesagt nicht.« Die Welt stand für wenige Sekunden still. Mist, wie konnte ihr denn so ein Satz rausrutschen?! »Komm!«, lachte Sophie schnell und versuchte sorglos und unbeschwert zu klingen. Eben ganz normal. Ob er etwas gemerkt hatte?
    Zögerlich legte Jan seine Hand in Sophies und ihre Haut kribbelte unter der ersten Berührung zwischen ihnen beiden. Wie konnte es sein, dass sie sich noch nie zuvor die Hand gegeben hatte? Wieso hatte sich Sophie diese Gelegenheit nur bis zu diesem Tag entgehen lassen? Sie spürte die Kraft und Wärme seiner Männer-Hände und genoss den Moment. Wie würden sie sich anfühlen, wenn sie ihre Brüste berührten? Wie wenn sie über ihren Rücken glitten? Ihren Po umfassten? Sie zu sich hinzogen, sie … stopp! Sie sollte sich besser konzentrieren, als ihre Gedanken so fahrlässig schweifen zu lassen.
    Sie standen sich so nah, dass Jans warmer Atem sie streifte. Zum ersten Mal wurde ihr klar, dass er die perfekte Größe hatte, um mit ihr zu tanzen. Sophie war 1,78 m groß und hatte immer Probleme gehabt, geeignete Tanzpartner zu finden. Mehr als einmal hatte sie sich mit kleineren Männern zufrieden gegeben. Jan war anders. Besser. Perfekt. Wenn sie das hier nur einigermaßen richtig anstellte, dann wäre zumindest dieses Problem in Zukunft gelöst.
    »Mach ich dich so nervös oder liegt es daran, dass du gleich tanzen wirst?«, fragte Sophie. Besser mit einem Spruch die eigene Nervosität überspielen.
    »Wer sagt dir denn, dass ich nervös bin?« Jan schluckte.
    »Ich spüre deinen Puls.« Sophie lächelte. »Und ich sehe ihn.« Sie konnte nicht länger widerstehen. Jahrelang hatte sie von Jan geträumt, von dem Gefühl seiner Haut an ihrer, seiner Nähe und dem Blick, der sie nicht
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