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In deinen Armen (German Edition)

In deinen Armen (German Edition)

Titel: In deinen Armen (German Edition)
Autoren: Philippa L. Andersson
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schnell gibst du auf?«
    Jan schwieg.
    Die Idee mit dem Kaffee gefiel Sophies Füßen sofort. Außerdem hieß das, Jan spürte auch etwas, das er nicht rückgängig machen wollte. Sie sollte sich freuen, tat es aber nicht ganz. Kaffee konnte Tanzen bei Weitem nicht ersetzen. Tanzen befreite die Seele. Der Rhythmus führte uns zu unseren Ursprüngen und zeigte uns, wer wir wirklich waren. Es gab Erfahrungen, die jeder mindestens einmal im Leben gemacht haben sollte, auch Jan. Der Zauber des Tanzes gehörte dazu, ob nun mit oder ohne sie. Wohlüberlegt sagte Sophie den nächsten Satz: »Wenn es an mir liegt, Jan … ich kann dir auch einen anderen Lehrer besorgen.«
    »Oh bloß nicht, wenn irgendetwas an dir liegt, dann überhaupt die Tatsache, dass ich hier stehe und dabei bin, mich auf diesen Blödsinn einzulassen!«
    Hektisch tigerte Jan in seinem Büro auf und ab, wie ein eingesperrtes Tier, das nach einem Ausweg suchte, aber ihn nicht fand. Sophies Stimmung hellte sich jedoch auf und sie versuchte ihre Freude über seinen Ärger zu verbergen. Es lag nicht an ihr! Im Gegenteil, sie hatte den Sturrkopf schon ziemlich weit gebracht. Okay, wie ging es nun weiter? Ah ja. Sie heckte einen neuen Plan aus: »Hey, Jan, glaubst du denn, ich bin als Tänzerin auf die Welt gekommen?«
    »Bist du nicht?«, fragte er rhetorisch zurück. »Sophie, warum macht dir Tanzen Spaß?«
    »Ich weiß, warum du es zumindest nicht magst.«
    »Wirklich?«
    »Du spielst nicht gerne nach Regeln! Es sei denn, es sind deine eigenen!« Nun blieb Jan stehen und sah Sophie interessiert an. Egal wie verärgert sein Blick war, sie genoss seine Aufmerksamkeit. Einer musste es ja mal sagen. Stolper-Jan hin oder her, niemand gab seine Schwächen gerne zu. Hoffentlich brachte es sie weiter, dass Sophie sie ihm auch noch unter die Nase hielt. Sie wartete und grinste. »Und die Tatsache, dass du gerade deine Augenbraue hochgezogen hast, gibt mir Recht.«
    Ertappt tippte Jan mit dem Finger an seine Unterlippe.
    »Und das solltest du lassen!«
    »Was?«
    Merkte Jan es denn wirklich nicht? Sophie wusste, sie bewegte sich auf dünnem Eis, aber der nächste Schritt wäre es wert. Mit ihrem Finger tippte sie ihm ebenfalls an seine Lippe, die sich verlockend weich und verführerisch anfühlte. »Das!«
    Jan zog scharf die Luft ein. »Warum?«
    »Weil es mich davon ablenkt, dir zu erklären, wie man richtig tanzt.«
    Die Luft fühlte sich plötzlich wärmer an, nicht wie Frühling, sondern wie Hochsommer. Sophie wollte ihn küssen. Auf dass jan das nicht sah! Alles passierte plötzlich so schnell. Sie wusste, sie sollten besser nichts überstürzen. Sie wusste aber auch, dass sie ihn brauchte. Mehr denn je. Und er sie.
    Von sich aus trat Jan nun zu Sophie. So wie sie es gezeigt hatte, reichte er ihr seine Hände. Doch wie sollte sie Spaß an etwas vermitteln, wogegen er sich so sperrte? Er war clever und wenn er nur wollte, hätte er die Schritte längst verstanden, statt ihr auf die Füße zu treten. Sophie überlegte fieberhaft. Nein, vielmehr musste sie ihm vorführen, wie Musik jeden Menschen verzauberte – ob er wollte oder nicht. Sobald man losließ und sich dem Rhythmus hingab, wusste der Körper, wie er sich zu bewegen hatte und genoss es. Wenn Jan das verstand, dann würde er auch erkennen, was alles in ihm steckte. Na ja, und ein Stück weit würde er dann sehen, wie toll Sophie eigentlich war und wie großartig sie ihre Hüften bewegen konnte.
    Leises Telefonklingeln im Hintergrund, das Geräusch eingehender E-Mails und gedämpfte Stimmen aus den Nachbarbüros übertönten nicht das tiefe, erwartungsvolle Atmen und das laute Schlagen ihrer Herzen. Langsam wiegten sie sich. Zwei Körper, die sich soeben aufeinander einstellten, aneinander gewöhnten, langsam zu einem verschmolzen. Seine Augen blickten in ihre, ihre in seine und plötzlich führte er sie.
    Sophie wurde heißer und ihr Herz klopfte aufgeregt. Nein, Jan war wirklich nicht schwer von Begriff. Er hatte es gemerkt und lächelte. Von nun an müsste sie tun, was er wollte. Nichts lieber als das!
    Vorsichtig wie zum Test zog Jan sie näher und die Wärme ihrer Körper vermischte sich. Sophie hatte sich nicht getäuscht, Jan lernte nicht nur schnell, sondern sein Körper bewegte sich kraftvoll und zugleich geschmeidig, von schlacksiger Unsicherheit keine Spur. Seine Hüften berührten ihre und sie spürte seine harte Wölbung. Ein leises, sehnsüchtiges Stöhnen konnte sie nicht mehr
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