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In alle Ewigkeit

In alle Ewigkeit

Titel: In alle Ewigkeit
Autoren: Ake Edwardson
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sie nicht auch verrückt war. Sie würden sich noch einmal mit ihr unterhalten.
    Die Frau direkt von vorn fotografiert. Auf Cecilias Bild war der Junge nicht drauf, er hatte wohl einen Schritt nach vorn gemacht. Das hatte gereicht. Der dunkle Mann war verschwunden, aber hier war die Menge dichter, es gab mehr Gesichter. Das war ihm früher auch schon aufgefallen.
    Er starrte das Bild an, starrte. Er nahm das Vergrößerungsglas. Er studierte wieder ein paar der extremen Vergrößerungen, die er hatte machen lassen. Wieder sah er das erste Bild durchs Glas an. Jetzt wusste er, wonach er suchte. Das war der entscheidende Unterschied. Plötzlich öffnete sich das Bild seinem Blick, und er sah tiefer in die Menschenmenge, ganz hinten war ein blonder Kopf im Profil zu sehen, nur der obere Teil des Gesichtes, eine Stirn, Augen, Nase und nichts weiter, aber er brauchte kein Vergrößerungsglas, um zu erkennen, wer dort im Hintergrund unter einer Wolke von Ballons stand. Benny.
    Er trug einen falschen Bart. Samic trug eine Perücke. Ein geschmackloser Scherz oder etwas Schlimmeres.
    Samic. Die Frau. Vennerhag. Sie waren nicht wegen Angelika auf dem Schulhof gewesen, nicht in erster Linie. Es war ihr Abitur gewesen, aber gleichzeitig auch Mattias' Abitur. Er war auf dieselbe Schule gegangen, aber nicht in dieselbe Klasse. Jetzt wusste Winter es.
    Mattias' Abitur.
    Wegen Mattias waren sie dort gewesen. Die Frau war Mattias' Mutter.
    Gott mochte wissen, in welcher Beziehung sie zu Samic stand. Und zu Benny Boy. Aber das spielte jetzt keine Rolle mehr.
    Ringmar fuhr, die Hügel hinauf. Winter dirigierte ihn durch die stillen Straßen. In einem Garten grillte jemand einen Mitternachtsimbiss. Er sah eine Flamme aufzucken.
    Der Riss in seinem Ellenbogen brannte wie Feuer.
    »Sollte der nicht gegipst werden?«, fragte Ringmar.
    Winter antwortete nicht, rauchte, den Blick in die Nacht gerichtet.
    »Ist dort oben nicht Fredriks Haus?«, fragte Ringmar. »Auf der anderen Seite. Da.«
    Sie fuhren daran vorbei. Die Fenster waren alle dunkel.
    »Hier nach unten und nach links«, sagte Winter. Er wippte vor und zurück und hielt sich den Ellenbogen.
    »Sei ganz ruhig, Erik.«
    »Wollen wir Fredrik finden oder nicht?«
    »Natür... «
    »Dann fahr zu.« Er sog den Rauch ein, löste den Sicherheitsgurt, als Ringmar vor Vennerhags Haus hielt. Die Fenster waren erhellt.
    Sie stiegen gleichzeitig aus und hörten von irgendwo ein Geräusch. Ein Lachen. Geräusch von Wasser.
    »Er ist auf der Rückseite«, sagte Winter. »Ich kenn den Weg.«
    Ringmar folgte ihm zum Rasen auf der anderen Seite des Hauses. Ein Mann in Badehose stand mit einem Glas in der Hand da. Eine nackte Frau zog sich geschmeidig auf den Swimmingpoolrand.
    Der Mann sah, wer da kam, und stellte rasch das Glas auf den Tisch unterm Sonnenschirm. Die Frau stand jetzt neben ihm und hielt die Arme vor dem Körper gekreuzt, der vom Wasser glänzte. Ringmar sah, dass Winter sich die Schlinge vom Arm riss. Der Mann in Badehose setzte an, etwas zu sagen.
    »Erik, das wa... «
    Winters Schädel traf Vennerhag in Brusthöhe. Die Frau schrie auf. Vennerhag gab einen Laut von sich, wie wenn Luft aus einer Luftmatratze gepresst wird. Er wankte rückwärts. Winter hielt den rechten Arm, als ob er immer noch in der Schlinge steckte, die neben Ringmar lag. Der stand wie fest gewachsen auf dem Rasen. Die Frau schrie wieder. Vennerhag krümmte sich, und Winter trat ihm zwischen die Beine. Aus Vennerhags Mund kam Blut. Winter trat ihm gegen beide Kniescheiben. Vennerhag schlug rückwärts hin mit einem Geräusch, das klang, als ob trockene Zweige zerbrachen, er rutschte ins Wasser. Winter sprang hinterher und drückte seinen Kopf mit dem einen Arm unter Wasser und zog ihn dann wieder hoch. Ringmar sah Vennerhags stierende Augen, in ihnen spiegelte sich die Beleuchtung des Swimmingpools.
    »WO IST ER?«, schrie Winter. Er drückte Vennerhags Kopf erneut unter Wasser, zog ihn wieder hoch. »WO IST ER, DU VERDAMMTES MISTSTÜCK? WO IST FREDRIK
    HALDERS?«
    Vennerhags Kopf tauchte wieder unter und wieder auf. Aus seiner Nase kam Blut, das Wasser konnte es nicht wegspülen.
    Ringmar sah, wie Winter seinen Schädel gegen Vennerhags Nase rammte. Vennerhag gab einen unheimlich röchelnden Laut von sich. Er schlägt ihn tot, dachte Ringmar. Ich muss da rein.
    »Ich schlag dich tot, Benny, du weißt, dass ich das tue«, sagte Winter und zielte einen Schlag gegen Ringmar, der ins Wasser gesprungen war und sich
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